Ölentfernung - wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?

Astrid, Donnerstag, 24. April 2008, 18:19 (vor 5867 Tagen) @ Ingrid

Hallo, liebe Ingrid!
Glaube mir, ich kenne die schwarzen Löcher auch. Ich saß fast zwei Jahre lang in einem solchen drin. Und das war vor der NHA. Ich hatte zwei frühgeborene Kinder, die im Abstand von einem guten Jahr verstorben sind. Meine Partnerschaft hat dieses Trauma nicht verkraftet, und wir haben uns dann getrennt, und zwar leider absolut unschön. Und dennoch: es ist immer weiter gegangen. Und vieles ist auch gut geworden. Aber das erst, seitdem ich mein Schicksal anerkennen kann. Am Anfang war ich so verbittert, dass ich nichts mehr über mich und meine Gefühle erzählt habe. Ich habe darauf gewartet, dass mich jemand fragt, wie es mir geht. Und war dann enttäuscht, dass es nicht passiert ist. Heute weiß ich, dass die anderen nicht wussten, wie sie mit mir umgehen sollten. Sie sind gegen die Mauer gelaufen, die ich zum Selbstschutz um mich herum aufgebaut hatte.
Heute verhalte ich mich anders: ich sage, wie es mir geht. Ich frage um Hilfe. Und auf wundersame Art und Weise ist mein Leben dadurch viel reicher und mein wirklicher Freundeskreis viel größer geworden.
Nach dem Tod meines zweiten Kindes sagte die Hebamme: "Vielleicht sind Sie für etwas anderes bestimmt." Ich hätte sie damals morden können. Heute unterrichte ich ein zweites Schuljahr, die Kinder sind so alt, wie meine Söhne wären. Und es ist eine tolle Klasse! Ich bin super-schlecht im unterrichten von Musik und Sport - aber ich probiere es - gemeinsam mit den Kindern. Und wir haben viel Spaß mit dem Nicht-Perfekten.
Jetzt ist mein Geschreibsel lang geworden, und ich hoffe, dass ich dich nicht gelangweilt habe.
Ganz liebe Grüße von Astrid aus dem wunderschönen, hessischen und heute absolut frühlingshaftem Herbon


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