Re: erwerbsminderungsrente

Ursula (NRW), Mittwoch, 19. Juli 2006, 08:54 (vor 6498 Tagen) @ biggi


Als Antwort auf: Re: erwerbsminderungsrente von biggi am 18. Juli 2006 22:27:46:


Liebe Biggi,
deine Angst - wie geht es mit den Augen weiter> - und die Verunsicherung - was tue ich als nächsten Schritt in beruflicher Sicht -, das kann ich dir gut nachfühlen.Unter "normalen" Umständen ist es schwierig, mit der Erkrankung klar zu kommen, bzw. mit einer Veränderung in der beruflichen Situation. Aber wenn beides zusammen kommt und voneinander abhängt, hat das schon eine ganz andere Dimension.
Zum Weg der Erwerbsminderungsrente: Dein Gefühl trügt dich nicht, es wird ein zeitlich gesehen längerer Weg. Wenn du diese Rente beantragst, wird von Seiten deines Versicherungsträgers erst geprüft: Was kann alles getan werden, um die Person im Berufsleben zu integrieren, nach dem Prinzip: Reha vor Rente. D.h. es wird geprüft, was als berufspraktische Maßnahme helfen kann, bei dir waren es die Fahrten zur Arbeit. Es können aber auch andere technische Hilfsmittel sein wie Lesegeräte, ... usw. oder gar eine Umschulung. Dann wird geprüft, ob medizinisch noch was machbar ist, das wäre dann eine Reha-Maßnahme (früher Kur). Es gibt in Deutschland allerdings nur eine Klinik, wo Kuren für Augenerkrankungen gemacht werden.
Erst wenn alle Wege geprüft sind und nichts machbar ist, dann erst wird eine Rente in Erwägung gezogen. Da wir alle noch sehr jung sind, wird diese zumeist befristet gewährt.
Dieses Vorgehen habe ich mir von meiner Sachbearbeiterin der Rentenversicherung erklären lassen. Das Schlimme oder Traurige ist, dass bei jedem Einzelnen die Abwicklung anders abläuft. Daher scheue ich mich immer etwas, so pauschal einen Weg zu beschreiben, weil es u.U. auch Angst und mutlos macht, wenn man alles so detailliert mit allen Tücken beschreibt.
Bei mir ist einiges umständlich und schräg gelaufen, dann teilweise wieder superschnell und unbürokratisch. Es ist wirklich bei jedem anders!
Im Moment versuche ich jeden einzelnen Tag gut "hinter mich zu bringen", ohne dass die Angst vor der bald anstehenden OP mich auffrisst oder meine Existenzängste mich vollkommen einholen.
Ich wünsche dir alles Gute, und wir können gern ausführlicher über einige Dinge sprechen, ich wollte auch wegen der Ausführlichkeit nicht alles hier reinschreiben, die Antwort ist schon lang genug.
Liebe Grüße
Ursula



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