Erfahrungsbericht von FrankL

FrankL @, Berlin, Dienstag, 29. April 2014, 18:37 (vor 3649 Tagen) @ KAtharina

Liebe Netzis,
ich bin seit dem 17.03. ein "Netzi" mit der folgende Geschichte: Seit meiner Kindheit bin ich auf beiden Augen kurzsichtig. Ich Laufe meines Lebens nahm sie zu, sodass ich heute mit 46 Jahren bei - 8,0 Diop auf dem RA und LA angekommen bin. Nach Aussagen der Ärzte ist dies auch der Grund, warum ich auf dem LA die Löcher in der Netzhaut bekam.
Angefangen hat es in der ersten Februarwoche mit kleinen "Blitzen" auf dem Auge. Meistens nach dem Aufstehen und es kam mir zwar merkwürdig vor, aber nicht bedrohlich. Es war auch kein richtiges dolles Blitzen, sondern eher so ein Aufhellen im unteren Auge.
Da die seit langem geplannte 3-wöchige Südafrika Rundreise am 16.02.2014 beginnen sollte, habe ich den Augenarzttermin auf nach dem Urlaub verschoben. Falls es schlimmer werden sollte - dachte ich mir so - kann ich auch in Kapstadt oder Johannesburg in die Augenklinik gehen. Es wurde im Urlaub zum Glück nicht schlimmer, eher besser, da das Aufblitzen nachließ.
Zurück in Berlin habe ich eine weitere Woche vergehen lassen, da der Dienstplan es nicht anders zuließ. Jedoch bemerkte ich in dieser Woche einen merkwürdigen dezenten Schatten im unteren LA. Und da ahnte ich es bereits, dass das kein gutes Zeichen ist.
Am 17.03. ging ich morgens um 08.00 Uhr zum AA. Dieser stellte 2 Löcher in der Netzhaut im LA fest und eine "leichte" Abhebung der Netzhaut bei 11h bis 13h, jedoch war das nach seiner Meinung nach mit dem Laser zu behandeln.
Er hat mir ein Überweisungsschein für das Sankt Gertrauden Krankenhaus ausgestellt und ich bin gleich dorthin gefahren. Nach einiger Wartezeit und Vortests hat der AA festgestellt, dass das Auge operiert werden muss, d.h. wahrscheinlich mit einer Vitrektomie und anschliessender Gasfüllung. Also nix mit Lasern und so lag ich 4 Stunden später auf dem OP Tisch und wusste eigentlich gar nicht wie mir geschah.

Nach 2 Nächten im KH kam ich nach Hause und sollte die nächsten 14 Tage aufrecht verbringen, sowohl tags als auch nachts. Ich verhielt mich so wie vorgegeben, jedoch bemerkte ich am Abend des 27.03.14 diesmal im LA oben links einen Schatten und eine deutliche Sehverschlechterung. Das Gas war am Tag 10 nach der 1.OP noch zu ca. 30% im Auge. Also bin ich um 20 Uhr wieder ins Sankt Gertrauden KH gefahren und der gerufene Bereitschaftsarzt kam gegen22 Uhr, um mich zu untersuchen.
Er stellte erneute Löcher in der NH fest und eine Ablösung bei 16h. Er entschied, dass ich erst am nächsten Morgen operiert werden sollte, da es in der Nacht kein "geeignetes" OP Team bereit steht.
Ich bin also erneut stationär aufgenommen worden und wieder in ein 4-Bett-Zimmer. In dieser Nacht bin ich gegen 3 Uhr morgens wach geworden und habe auf dem Auge kaum noch etwas sehen können. Es war so ein Sehen wie durch eine starke Nebelwand. Erschreckend !!
Ich ging zum Schwesterzimmer und der Nachtpfleger hat auf meine Bitte hin den Bereitschaftsarzt zu Hause angerufen, dieser sagte jedoch, ich sollte mich wieder ins Bett legen, da ich eh am nächsten Morgen operiert werden soll.
Die OP wurde wieder verschoben, da es einen gynäkologischen Notfall gab und der OP erst um 12 Uhr frei wurde. So wurde ich gegen 11 Uhr abgeholt und in den OP gebracht
Am nächsten Tag habe ich erfahren, dass erneut eine Vitrektomie mit Gasfüllung durchgeführt wurde.
Was mich überraschte war, dass sich die Netzhaut nun plötzlich von 11h über 3-6h bis 8h abgelöst hatte und Löcher bei 9h,11h, 1h und 3h gebildet hatten. Also wirklich ne Menge und das innerhalb von ein paar Stunden ( ich frage mich die ganze Zeit, ob ein OP in der gleichen Nacht nicht besser gewesen bzw. notwendig gewesen wäre ?)
Ich habe dieses Mal eine Lasercerclage erhalten und als Zugabe gleich die Kunststofflinse, da anscheinend meine Linse bereits vom Gas eingetrübt war (Cataracta complicata laut OÄ).
Die Sehleistung war nach der 1.OP bei 60% und nach der 2. Ablösung nur noch bei 15% auf dem LA. Auf dem rechten Auge habe ich weiterhin meine 90% mit Sehhilfe.
Nun ist auf dem LA eine Dioptrie von -3,75 und -0,75 Hornhautverkrümmung und auf dem RA weiterhin die -8,0 Dioptrie. Das ist ein sehr merkwürdiges Sehen. Ich hoffe, dass ich mich daran gewöhne. (Ich habe mir heute ein vorübergehendes Brillenglas mit -3,75 einsetzen lassen, aber es war vorher fast besser, da aufgrund der Kunststofflinse das Sehen ganz anders ist).

Ich bekam tägliche Augentropfen gegen die Entzündung im Auge, also 7x tgl. Kortison und 5x tgl. Antibiotika. Davon stieg dann aber der Augeninnendruck an (bei 28), sodass ich diese Tropfen nach 14 Tage absetzen musste und dafür 3x tgl. Voltaren und 2x tgl. Asopt gegen den Druck. Nun ist er wieder schön bei 14 und ich kann die Asopt Tropfen bald absetzen.
Die OÄ "drückt mir die Daumen", dass die NH diesmal dran bleibt, da ich ja ab nun Risikopatient bin.
Meine Sehleistung hat sich aber wieder auf 80% hochgeschraubt und darüber bin ich momentan sehr glücklich. Was jedoch auffällt, ist das eingeschränkte Sehfeld außen links, anscheinend kommt das von der Lasercerclage ?!

Ich bin nun in der 7.Woche krankgeschrieben und habe keine genaue Ahnung, wann ich wieder zurück ins Büro kann oder wie es genau weitergehen soll/wird. Ich arbeite als Reiseverkehrskaufmann im Firmendienst und muss täglich 8 Stunden am PC arbeiten.

Hm, falls ich noch etwas in diesem Bericht vergessen haben sollte, werde ich es nachtragen, aber nun höre ich auf zu schreiben, da die Stunde schon lange
vorbei ist ;-)

Viele Grüße
Frank


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