Glaskörpertrübungen

karateka, Samstag, 11. Juli 2015, 20:47 (vor 3206 Tagen) @ juergenfritzen

Hallo,

ich bin 39 Jahre alt und hatte letztes Jahr eine Venenastthrombose am RA und zwei Monate später, wenige Stunden vor der geplanten ersten Lucentis-Injektion, eine massive Glaskörpereinblutung, wodurch sich mein Visus von 100% auf < 5 % verschlechterte.

Die Ärzte im Uniklinikum waren uneins darüber, was zu tun sei. Einer wollte sofort eine Vitrektomie durchführen und destruktiv lasern, seine Kollegin empfahl stattdessen die Injektion wie geplant zu geben und abzuwarten.
Ich entschied mich für die Injektion und mein Visus ging binnen kurzer Zeit wieder hoch auf 100%. Das Ödem kam allerdings wieder, so dass ich zwei weitere Injektionen benötigte.

Mein Visus schwankt aktuell zwischen 70% und 90%.
Mittlerweile habe ich zwei Sitzungen einer Laservitreolyse bei Dr. Kaymak in Düsseldorf hinter mir. Während der Vitreolyse kann ich den Beschuss von großen Teilen wahrnehmen und direkt nach der Vitreolyse sehe ich Gasblasen sowie hunderte schwarzer Punkte. Nach wenigen Tagen nehme ich diese jedoch nicht mehr wahr. Mein Ausblick aus dem Auge heraus ist transparenter geworden und ich sehe zentral wieder deutlich klarer.
Mein nächster Termin zur Vitreolyse ist Ende August, nicht wegen Terminschwierigkeiten des Arztes, sondern weil ich ein wenig Pause von Arztterminen brauche und Urlaub machen möchte.

Seit dem Beginn der Vitreolysebehandlung ist das durch den Venenastverschluss entstandene Ödem in der Nähe der Makula nicht wiedergekommen. Durch die Vitreolyse bekamen die Ärzte im Uniklinikum einen besseren Einblick (man machte zwar schon eine FLAG vor der ersten Vitreolyse, aber man erkannte gar nichts) und gestern machte man mich darauf aufmerksam, dass an einer Stelle, an der man zuvor keinen Einblick hatte, nun Spuren eines Ödems gefunden wurden, aber man erstmal keine Spritze geben möchte, da das Ödem in der Nähe der Makula weg sei und man das andere erstmal beobachten möchte und es sein könnte, das es von alleine weg geht.

Nach der ersten Vitreolyse war ich in einem anderen Uniklinikum vorstellig, da Dr. Kaymak mir vor Beginn der Behandlung dazu riet, mich in der Nähe meines Wohnortes wegen der Möglichkeit einer Kryogoagulation zu informieren. Im Rahmen dieses Unibesuches behauptete ein Oberarzt, dass ich durch die Vitreolyse mehrere Netzhautlöcher bekommen hätte und riet mir dringend zu einer Vitrektomie. Der Leiter der Klinik sah sich danach mein Auge mit einem hochauflösenderen Gerät nochmals an und sagte mir, dass er keine Netzhautlöcher entdecken könne und sein Oberarzt sich getäuscht haben müsse.
Er wiederum sagte mir, dass "die Amis, wo diese Vitreolyse herkommt, halt gerne schießen" und er eher zu "alles oder nichts" statt auf das "Mittelding" Vitreolyse setze. Im Übrigen empfahl er zwar auch die Kryokoagulation, aber meinte, ich solle das doch in meiner anderen Uniklinik machen lassen (die wiederum bieten das aber gar nicht an).

Ich habe aufgrund meiner bisherigen Erfahrung mit Dr. Kaymak bzw. Dr. Fulga (sie macht 80% der Vitreolyse-Behandlungen in der Praxis Kaymak) großes Vertrauen, denn im Gegensatz zu allem was ich sonst so bisher erlebt habe, kommt die Therapieempfehlung dort aus einem Guss, ruhig, besonnen und die Ärzte erscheinen mir sehr kompetent, nehmen sich Zeit und sind zudem freundlich.

Ich wollte das an dieser Stelle nur mal los werden, denn auf die Vitreolyse als Möglichkeit bin ich erst vor einigen Monaten durch dieses Forum überhaupt gestoßen und konnte aber bislang keine eindeutigen Berichte lesen.

Wenn das mit der Vitreolyse so weitergeht wie bisher, dann könnte Sie mir eventuell den risikobehafteten invasiven Eingriff der Vitrektomie ersparen. Ich werde über den Fortgang zu gegebener Zeit weiter berichten.


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