Angststörung

Wolfram (DD), Dresden, Mittwoch, 01. Juni 2016, 14:14 (vor 2879 Tagen) @ Inga

Hallo Inga,

"...Diesen Menschen kann man Ratschläge geben, wie man will, es hilft nur eine Therapie..."

und auch die hilft nicht immer!
Zuerst muß man - zweckmäßigerweise mit einem Therapeuten - eingrenzen, was für eine Art Angst man hat.
Bei uns ist es oft eine sehr reale Angst - ok, manchmal sehr "überzogen" - aber dort muß man dann sehen, ob es "nur" Angst an sich oder direkt eine Angsterkrankung ist.
Danach muß sich dann die Therapie orientieren.

Bei einigen Psychotherapeuten habe ich den Eindruck, daß sie richtig enttäuscht sind, wenn man ihnen keine Phobie anbieten kann. Die läßt sich dann über die Analyse des Vermeidungsverhaltens und schließlich über Kognitionen "greifen".
(Ich will das hier nicht ausweiten; Du weißt, wovon ich rede, ich weiß es und einige andere, die das Problem kennen, auch).

"...oder einen Menschen, der das gleiche erlebt hat oder noch erlebt..."

Stimmt! Sozusagen "Selbsthilfe". Man merkt, daß man nicht allein ist, sieht, daß es andere geschafft haben oder zumindest anders damit umgehen können und kann sich gegenseitig helfen.

"...Ratschläge wie z.b. du musst damit umgehen oder damit leben, fruchten überhaupt nicht..."

Die "nun-reiß-dich-mal-zusammen-Fraktion" ist groß!
Ich habe sowas erst übel genommen, bis ich dann begriffen habe, daß es blanke Hilflosigkeit ist! (Manchmal auch Gleichgültigkeit ==> siehe "Freunde in der Not..." Aber das sollte bei Freunden oder in der Familie nicht vorkommen...)
Im Grunde genommen haben sie mit der Aussage aber recht!
Bei uns kommts aber falsch an, weil wir nicht in der Lage sind, "das nicht mehr zu machen". (dort ist die Grenze zwischen Krankheit und "schlimmer Angewohnheit"!)

Es ist nicht böse gemeint, aber Ängste kann man nicht durch Ratschläge weg machen ( schön währs )

Hier gehe ich nur bedingt mit. Es kommt immer darauf an, WER da Rat schlägt! :-) - mir hilft da schon, wenn mir jemand wieder die Logik aufbaut.
Was anderes machen Therapeuten und Selbsthilfegruppen auch nicht. Da hilft uns aber unser Unterbewußtsein, weil es genau weiß, daß der- oder diejenige genau weiß, wovon er/sie spricht und helfen will (und in dem Moment deswegen auch helfen kann!)

"Ich drücke allen die Daumen, die das gleiche durchmachen"

Ich drücke mit!!

--
herzliche Grüße aus Dresden
Wolfram


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