nach Netzhautriss-lasern

Rudi @, Samstag, 18. Juni 2016, 21:34 (vor 2840 Tagen) @ CEHDD
bearbeitet von Rudi, Samstag, 18. Juni 2016, 21:57

Hallo Gabi,

ich habe etwas die Vermutung, dass dir (noch) nicht ganz klar ist, was in deinem Auge sich (vermutlich) abgespielt hat und wie das Problem dann vom Augenarzt versorgt wurde, deswegen will ich es hier mal versuchen dir zu erklären:

Der Glaskörper (ist sozusagen die "Füllung" im Auge) haftet an mehreren Stellen an der Netzhaut.
Mit zunehmendem Alter (bei Kurzsichtigen meist schon im mittleren Alter) schrumpft der Glaskörper (das ist eine ganz natürliche Alterungserscheinung und beeinträchtigt das Sehen normalerweise nicht).
Durch diese Schrumpfung zieht jedoch der Glaskörper an der Netzhaut und löst sich normalerweise von dieser nach und nach ab.
Ist man nun Kurzsichtig, ist die Netzhaut gedehnt und deswegen auch dünner als beim Normalsichtigen und nun kann es eben vorkommen, dass der Glaskörper sich nicht einfach von der Netzhaut löst, sondern dort in diese Löcher hineinreist (tritt bei Kurzsichtigen eher auf, kann jedoch auch bei Normalsichtigen geschehen, da kann man leider nix dagegen machen).
Da die Netzhaut gut durchblutet ist, kommt es aus diesem Netzhautloch meist zu Blutaustritt und dieses Blut blutet dann in den Glaskörper hinein (wenn diese Blutung stark ist, nimmt man sie als "Rußregen" war)und diese Blutreste siehst du nun wahrscheinlich als diese schwarzen Gebilde in deinem Auge rumschwirren.
Meist resobiert das Auge mit der Zeit diese Blutreste, so dass deine schwarzen Gebilde mit der Zeit verschwinden (das kann aber bis zu mehreren Monate dauern).
Außerdem können jedoch diese schwarzen Gebilde auch Prozesse im Glaskörper sein, sogenannte (harmlose) Glaskörpertrübungen, die meist zeitlich mit der Glaskörperschrumpfung auftreten, diese lösen sich jedoch leider nicht auf, du musst dann lernen mit diesen Trübungen umzugehen (meist lernt das Gehirn sie mit der Zeit mehr und mehr auszublenden, sofern man nicht ständig darauf achtet).
Ob es bei dir nun Blutreste die sich mit der Zeit meist auflösen oder Glaskörpertrübungen handelt, die leider bleiben, lässt sich aus der Ferne leider nicht beurteilen, jedoch kann man sagen, dass Glaskörpertrübungen meist über viele Jahre langsam schwach auftauchen und mit den Jahren langsam immer mehr werden, dagegen tauchen Blutreste rel. schlagartig auf und da du augenscheinlich vor deinem Netzhautriss diese schwarzen Gebilde nicht wahr genommen hast, tippe ich jetzt mal eher auf Blutreste, die sich dann mit der Zeit auch wieder rückbilden.

Jetzt noch eine Anmerkung zur Laserbehandlung deines Netzhautrisses:
Ein Netzhautriss/-loch kann mit einem Laser nicht wieder zusammengeflickt werden, mit dem Laser umstellt man nur den Riss, so dass er nicht weiter reisen kann.
Du kannst dir das so vorstellen, wie bei einer Laufmasche in einer Damenstrumpfhose, wenn man mit Uhu einen Kreis um die Laufmasche klebt, dann kann die Laufmasche nicht über diesen Kreis weiter reisen und genau so macht man es bei einem Netzhautriss im Auge, mit dem Laser wird sozusagen ein "Schutzwall" rund um den Netzhautriss gesetzt, so dass die Netzhaut nicht weiter ausreisen kann.
Dieser "Schutzwall" benötigt aber eine gewisse Zeit bis er aktiv ist, denn die Laserpunkte müssen auf der Netzhaut vernarben und erst wenn die Narbenbildung vorangeschritten ist, ist der "Schutzwall" aktiv.
Im Schnitt sagt man, dass dieser Prozess in rund einer Woche aktiv ist, d.h. erst in einer Woche hat der "Schutzwall" seine volle Funktion, d.h. davor kann der Netzhautriss immer noch weiter reisen und im Extremfall kann es dann an dieser Stelle auch zur Netzhautablösung kommen!
Deswegen solltest du in der ersten Woche möglichst dein Auge schonen, d.h. keine großen ruckartigen Kraftanstrengungen vollziehen, möglichst keine Kopfüberbewegungen machen sowie möglichst auf Lesen verzichten (Lesen verübt durch die schnellen kurzen Augenbewegungen durch den Glaskörperzug u.U. einen großen Zug auf die Netzhaut aus und so lange der "Schutzwall" noch nicht vernarbt ist, ist eben die Stelle mit dem Netzhautriss noch instabil und anfällig für diesen Glaskörperzug...und ich schreibe dir nun auch noch so einen Roman, obwohl du auf Lesen verzichten solltest....).

Du solltest in der nächsten Zeit einfach auf gewisse Symptome achten (diese können zusammen auftreten, können aber auch nur vereinzelt auftreten) dazu gehört der Rußregen, Blitze und Schatten (die Schatten nimmt man am ehesten einäugig wahr, d.h. manchmal einfach mal einäugig das Blickfeld untersuchen, dabei aber bedenken, dass die gelaserte Stelle nun einen gewissen "Gesichtsfeldausfall" produziert, denn da wo der Laser die Narbenbildung auf der Netzhaut aktiviert hat, ist die Netzhaut nun tot und je nach dem wie groß die gelaserte Stelle ist, kann es sein, dass du diese Stelle eventuell wahrnimmst, das ist dann normal und du brauchst dir darüber keinen Kopf zu machen)und wenn dir irgendwas komisch vorkommt, geh zum Augenarzt und lass dich untersuchen.

Ich weiß, das hört sich jetzt ziemlich verängstigend an, doch du solltest dennoch versuchen, dich nicht verrückt zu machen (ich weiß, das ist einfacher gesagt als getan), doch wenn man sich verrückt macht, dann sieht man plötzlich jede Sekunde irgendwas, was man nicht deuten kann und steigert sich dann nur unnütz in die Sache hinein, d.h. etwas Gelassenheit gehört auch dazu, dennoch sollte man wie gesagt, die Augen trotzdem offen halten und gewisse Symptome deuten können, so dass man im Notfall rechtzeitig den Augenarzt aufsuchen kann.

Gruß Rudi


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