nach Netzhautriss-lasern

Rudi @, Sonntag, 19. Juni 2016, 22:08 (vor 2865 Tagen) @ Gabi.D
bearbeitet von Rudi, Sonntag, 19. Juni 2016, 22:26

Hallo Gabi,

Bei mir zog halt der Glaskörper sehr stark an der Netzhaut und die Netzhaut war/ist durch meine starke Kurzsichtigkeit halt sehr dünn und somit instabil und deswegen riss der Riss trotz Laserherde weiter. Eventuell war ich Anfangs beim ersten Riss auch zu schnell wieder auf der Arbeit...ab dem 2. Riss hat man mich extrem lange immer krank geschrieben, um jegliches Risiko auszuschließen, da man aus dem ersten Riss und seinen Folgen gelernt hatte. Vielleicht war ich beim ersten Riss auch zu "undiszipliniert", und habe meine Augen durch Lesen zu schnell zu sehr wieder belastet...ab dem 2. Riss war ich dann extrem sensibilisiert und habe jegliche Belastung von den Augen fern gehalten (solltest du übrigens auch beherzigen, zumindest in den ersten 14 Tagen möglichst wenig lesen, da Lesen u.U. den Zug durch den Glaskörper auf die Netzhaut sehr begünstigt - wegen den vielen kleinen ruckartigen Augenbewegungen die man beim Lesen macht).
Schlussendlich war jedoch der Zug auf die Netzhaut durch den Glaskörper für die Probleme schuld und deswegen entschied man sich ja dann auch, den Glaskörper zu entfernen um dadurch die Ursache für meine Netzhautprobleme zu beseitigen.

Den Glaskörper braucht man im Alter nicht mehr, denn wie gesagt, er schrumpft ja mit dem Alter, du kannst dir das ungefähr so vorstellen, wie ein Luftballon, der langsam die Luft verliert, irgendwann hängt er nur noch schlaff herunter und genau so verhält es sich mit dem Glaskörper, irgendwann hängt er nur noch schlaff hinter der Pupille und der dadurch entstandene Hohlraum füllt sich einfach mit Augenwasser.

Der Glaskörper braucht man im Prinzip nur als Embrio, da ist er sozusagen die Form um die sich das Auge aufbaut.
Du kannst dir das ungefähr so vorstellen, wie wenn man einen Luftballon aufbläst, diesen dann mit Papmasche einschmiert und sobald das Papmasche trocken ist, kannst die Luft aus dem Luftballon herauslassen - in diesem Vergleich ist das harte Papmasche dann das Auge und der darin aufgeblasene Luftballon ist der Glaskörper.

Wenn der Glaskörper entfernt wird, dann wird der Hohlraum einfach mit ganz gewöhnlicher medizinischer Kochsaltzlösung gefüllt, die sich dann nach und nach von selbst gegen Augenwasser austauscht.

Selbst merkt man davon gar nix, das Sehen beeinträchtigt das absolut nicht, im Gegenteil, alle meine Trübungen die ich davor extrem stark hatte, waren danach weg (worüber ich extrem glücklich war, denn ich hatte derart dichte Glaskörpertrübungen, dass ich z.B. beim Fußball Schauen im TV teilweise den Ball nicht mehr sah, da er genau hinter einer Trübung verschwunden war).

Beim 2. Auge entschloss man sich dann gleich dafür, den Glaskörper zu entfernen, da ich dort ja 6 Netzhautlöcher gleichzeitig hatte, d.h. der Glaskörper riss extrem an der Netzhaut und zudem hatte ich durch diese 6 Löcher derart viel Blut im Auge, dass ich fast wie durch eine schwarze Wand nur noch gesehen hatte und soviel Blut hätte sich in diesem Auge wahrscheinlich auch nie wieder von selbst sich aufgelöst, deswegen gab es keine andere Lösung, als gleich den Glaskörper zu entfernen.

Jetzt stellst du dir sicherlich die Frage, wieso man nicht immer einfach gleich diesen "Übeltäter" Glaskörper entfernt und somit alle Probleme beseitigt - das macht man eben nicht, da die Glaskörperentfernung auch gewisse Risiken birgt, so kann z.B. bei der Entfernung des Glaskörpers, die Netzhaut mitgerissen werden, da der Glaskörper ja an der Netzhaut fest ist, d.h. durch die chir. Entfernung des Glaskörpers könnte ein sehr großer Netzhautschaden entstehen.
Außerdem ist eine Glaskörperentfernung ja eine Op IM Inneren des Auges und somit auch eine Infektionsgefahr, wodurch man im Extremfall sein komplettes Auge verlieren könnte.

Diese ganzen Risiken muss man eben sehr genau abwägen und deswegen kommt so eine Glaskörperentfernung nur in besonders schweren Fällen in Frage.

Unterm Strich bin ich jedoch froh, dass mein Fall so schwerwiegend war, denn die extremen Glaskörpertrübungen die ich zuvor hatten, beeinträchtigten mein Leben schon sehr und nun bin ich diese ganzen Trübungen, als schöner Nebeneffekt, los und sehe alles wieder glasklar.

Gruß Rudi


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