Und auf einmal steht alles Kopf!

Rudi @, Samstag, 03. September 2016, 15:28 (vor 2789 Tagen) @ Jeungi
bearbeitet von Rudi, Samstag, 03. September 2016, 15:34

Hallo,

das "vorbeugende Vereisen" an der Netzhaut des anderen Auges deutet aber für mich dann eher darauf hin, dass da keine Löcher sondern degenerierte Netzhautstellen sind (d.h. dünne Stellen in der Netzhaut, die eventuell einreisen können und dann zu einem Netzhautloch bzw. Netzhautablösung führen kann).
Solche Stellen kann man vorsorglich vereisen oder mit Laser behandeln, jedoch ist man eigentlich mittlerweile von dieser vorbeugenden Behandlung abgekommen, da solch eine Behandlung auch wieder ein gewisses Risiko birgt und gewisse Nebenwirkungen mit sich bringt.
Heutzutage ist man eher dazu über gegangen, solche "gefährdeten" Netzhautstellen engmaschig zu kontrollieren und erst wenn sich ein Loch/Riss einstellt, dann vereist bzw. lasert.

Wenn du aber wirklich Netzhautlöcher hast, wäre eine Behandlung im November zu spät, denn wenn du Löcher in der Netzhaut hast, so besteht permanent die Gefahr, dass es durch diese Löcher zu einer Netzhautablösung kommt und dies will man ja möglichst verhindern und deswegen sollten Netzhautlöcher rel. zeitnah behandelt werden!

Aber wie gesagt, weil man bei dir von einer vorbeugenden Vereisung spricht, deutet das eher wie oben schon beschrieben, auf degenerierte Netzhautstellen und nicht auf Netzhautlöcher hin und somit wäre die Behandlung im November völlig im zeitlichen Rahmen, bzw. man müsste abklären, ob man diese Stellen überhaupt behandeln soll oder ob es nicht sinnvoller wäre, sie lediglich engmaschig zu kontrollieren.

Dein schon operiertes Auge sollte man aber aktuell rel. engmaschig kontrollieren.
nach meiner Netzhaut-Op wurde Anfangs täglich (während des Klinikaufenthaltes), später wöchentlich und dann monatlich der Verlauf kontrolliert.
Später hat man es auf 1/4 jährlich ausgedehnt und mittlerweile, 2 Jahre danach, wird 2 mal jährlich meine Netzhaut kontrolliert.

Wenn du dir jedoch unsicher bist, ob an deinem operierten Auge etwas nicht stimmt (Schatten / Gesichtsfeldausfall), dann sei wirklich so penetrant und bestehe auf einen unverzüglichen Kontrolltermin, denn eine abgehobene Netzhaut wird nicht mehr versorgt und dadurch sterben die Sehzellen an dieser Stelle unwiederbringbar ab! Deswegen bin ich auch etwas erstaunt, dass man den kleinen Teil, an dem die Netzhaut nicht anliegt, billigend in Kauf nimmt, denn fakt ist, wenn dieser Zustand nur mehrere Tage so ist, dann sind die Sehzellen an dieser Stelle defekt und werden ihren Dienst nie wieder aufnehmen! Die Netzhaut kann womöglich an dieser Stelle auch noch in mehreren Wochen/Monaten anwachsen, doch fakt ist, dass dann zwar die Netzhaut anliegt, doch die Funktion der Netzhaut an dieser Stelle ist weg!

Es kommt nun natürlich darauf an, ob es sich an dieser Stelle um eine Stelle handelt, bei der die Funktion der Netzhaut eine untergeordnete Rolle spielt, d.h. die Stelle liegt in einem Randbereich, der dir sowieso so gut wie nicht auffällt. Wenn dem so ist, dann ist es nachvollziehbar, dass man die nicht anliegende Netzhaut toleriert, da eventuell eine weitere OP ein größeres Risiko darstellt.
Wenn diese Stelle jedoch dir einen merklichen Gesichtsfeld verursacht, so wäre es doch wichtig, diese Stelle zeitnah anzulegen, damit die Sehzellen an dieser Stelle nicht absterben.

Ich habe in meinem Auge auch noch eine winzig kleine Stelle, an der die Netzhaut nicht anliegt.
Da diese Stelle jedoch so weit am Rand liegt, dass sie mir nicht auffällt, hat man sich dazu entschlossen, diese Stelle lediglich mit einem Laser "abzuriegeln" so dass sie sich nicht weiter ausbreitet, eine Op um sie anzulegen wäre in der Abwägung Nutzen/Risiko mehr zu Risiko tendiert, weswegen man sich gegen die Op entschlossen hat.

Ich würde diesen Punkt bei deinem Augenarzt gezielt nachfragen, damit du Gewissheit hast, wie sich der Sachverhalt bei dir darstellt.


Wünsche dir auf alle Fälle alles Gute.
LG Rudi


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