Augeninnenreinigung, Erfahrungen???

Rudi @, Donnerstag, 06. Oktober 2016, 23:16 (vor 2757 Tagen) @ Liquid Glassbody
bearbeitet von Rudi, Donnerstag, 06. Oktober 2016, 23:50

Hallo,

in meinem Fall ist nichts schief gelaufen und ich bin nach der Vitrektomie auch alle Floater los geworden. Doch der Grund für meine Vitrektomie waren nicht die Floater, sondern hat der Glaskörper dermasen an meiner Netzhaut gezogen, dass diese ständig einriss und hätte man den Glaskörper nicht entfernt, hätte meine Netzhaut wohl irgendwann einen derat großen Schaden erlitten, dass ich u.U. erblindet wäre.

Trotzdem ist es fakt, dass eine Vitrektomie nur wegen Glaskörpertrübungen normalerweise NICHT durchgeführt wird, da wie gesagt, das Risiko in keinem gerechtfertigten Verhältnis zum Nutzen steht und somit kein Augenarzt, der sein Handwerk mit gutem Gewissen ausführt, dir deswegen eine Vitrektomie anbieten würde!

Meine beiden Vitrektomien wurden in einer renomierten Uni-Augenklinik von einem sehr guten Operateur durchgeführt, der Spezialist auf diesem Gebiet ist.
Dieser Augenarzt hatte ich im Vorfeld, als die Netzhaut noch nicht so stark geschädigt war und man sie noch mit einem Laser behandeln konnte, gefragt, ob es nicht möglich wäre, den Glaskörper zu entfernen, damit ich die Floater los werde, worauf der Augenarzt sofort ablehnte und mir sagte, dass eine Vitrektomie nur wegen Glaskörpertrübungen NICHT durchgeführt werde.
Er führt die Vitrektomie nur bei schwerwiegenden Netzhautschäden durch oder wenn schwere Schäden der Netzhaut drohen und man diese mit der Vitrektomie eventuell beheben könnte, eine andere Indikation für eine Vitrektomie gäbe es derzeit nicht.
Vor der Vitrektomie hat er mich dann ausführlich über alle Risiken aufgeklärt und glaube mir, wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich die Vitrektomie nicht durchführen lassen, doch mir blieb wegen des Netzhautschadens keine andere Wahl.
Die ungewissen Stunden nach der OP, ob das Auge diese unbeschadet überstanden hat oder ob ich eventuell durch die Vitrektomie doch erblinde, waren extrem nervzerreisend!

Und auch deine Aussage, dass du mit den Kunstlinsen, die nach einer Vitrektomie eingesetzt werden müssen (da sich ja deine natürliche Linse dann eintrübt = Grauer Star) sehr gut leben könntest, und dir die Brille die du danach tragen musst, nix ausmacht, da du das ja von jetzt auch schon kennst, muss ich dir leider widersprechen, denn es ist mit deiner jetzigen Brille und deinem jetzigen Sehen NICHT zu vergleichen!
Du verlierst nämlich die Möglichkeit, von Nahsehen auf Fernsehen "umzuschalten", d.h. du kannst nur noch in einem Bereich scharf Sehen, für den anderen Bereich, benötigst du eine Brille.
Das bedeutet dann, dass du ständig jedoch die Brille auf und wieder absetzen musst, da du mit der Brille nur in einem Bereich scharf siehst und ohne Brille den anderen.
Oder aber du lässt dir eine Gleitsichtbrille anfertigen, doch das ist dann auch wieder ein anderes Sehen als mit deiner jetzigen Brille!
Fakt ist, du kannst das Sehen mit Kunstlinsen NICHT mit deinem jetzigen Sehen vergleichen, da wie gesagt, dein Auge die Funktion verliert, zwischen Nahsehen und Fernsehen "umzuschalten".

Weiterhin frägst du, wie man hier darauf kommt, dass du ein "Risikopatient" seist.
Du hattest nach eigener Aussage ein Netzhautriss, welcher mit einem Laserrigel umstellt wurde, d.h. deine Netzhaut hatte schon mal einen Riss und somit bist du Risikopatient!

Und wenn ein Augenarzt dennoch der Meinung ist, dein psychischer Leidensdruck durch die Floater sei derart heftig, dann müsste er genau genommen, bevor er dir eine Vitrektomie vorschlägt, dich zu einem Psychiater schicken und erst wenn dieser dir auch nicht mehr helfen kann, müsste dieser dich dann wieder zum Augenarzt schicken, der erst dann über eine Vitrektomie nachdenken dürfte.
Und die Aussage deines Augenarztes, das Risiko sei nahezu 0, das ist in meinen Augen eine starke Verharmlosung der Vitrektomie!
Soviel noch mal zu deinem "vertrauenswürdigen" Augenarzt.

Glaube mir, ich kann deine Situation sehr gut nachvollziehen, denn ich denke, meine Floater, mit denen ich über 15 Jahre gelebt hatte (bevor die Probleme mit der Netzhaut begannen und die dadurch erfolgte Vitrektomie mir auch die Floater nahm) waren noch heftiger als deine, denn ich hatte so dichte und große Floater, so dass ich beim Fußball Schauen im TV, sehr oft den Ball gar nicht sehen konnte, da er komplett hinter einem Floater verschwand!

Und glaube mir, die ganzen Leute die dir hier im Forum antworten, verfügen über ein großes Wissen bedingt durch ihre eigene "Leidensgeschichte" und deswegen solltest du dir die Ratschläge, die dir hier gegeben werden, beherzigen, denn sie haben Hand und Fuß!

Aber schlußendlich ist es dein Körper und deine Entscheidung und so wie ich deine Reaktion auf unsere Antworten bisher einschätze, willst du diese Antworten nicht wahrhaben bzw. nicht hören, denn irgendwie habe ich leider den Eindruck, dass du die Vitrektomie eher verharmlost und unsere Antworten eher als "ungerechtfertigte Panikmache" abtust.

Du musst dir einfach im Klaren sein, dass du durch eine Vitrektomie, ein gesundes Auge (ja, auch mit Floater ist das Auge immer noch gesund) in einem gewissen Maße "zerstörst".

Gruß Rudi


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