Glaskörpertrübungen- Toleranzgrenze erreicht

Liquid Glassbody, Mittwoch, 23. November 2016, 00:11 (vor 2710 Tagen) @ Faye1981

Hallo Peter!

Hast du dich schonmal in der Augenklinik Rostock bei Dr. Jünemann vorgestellt oder bei Dr. Brasse in Vreden?

Diese beiden Ärzte nehmen zumindest das Problem sehr ernst und kanzeln dich garantiert nicht mit inkompetenten, menschenverachtenden Sprüchen a la "gewöhnen sie sich dran, hat jeder, kann man nicht behandeln" ab.

Da du von großflächigen Trübungen geschrieben hast, bestünde bei dir vllt. sogar die Chance, das Ganze lasern zu lassen, auch dort sind die beiden Pioniere auf dem Gebiet.

Bei mir war das leider aus diversen Gründen nicht möglich, aber Dr. Brasse hat mir zumindest 0,01% Atropin Augentropfen verschrieben, mit denen sich zumindest bei mir der Arbeitsalltag noch bewältigen lässt.

Jedoch solltest du für die Tropfen möglichst über 100% Sehkraft haben, da die Sehkraft durch die Tropfen etwas gesenkt wird durch eine andere Lichtbrechung durch die geweiteten Pupillen. Atropin hat den Vorteil, dass es ca. 15 Stunden wirkt und die Pupillen nur halbweit werden, im Gegensatz zu dem Tropicamid, was man bei den üblichen Augenuntersuchungen verabreicht bekommt. Des Weiteren werden deine Augen dadurch leider deutlich lichtempfindlicher, bei Sonnenschein ist eine gute Sonnenbrille pflicht, bei dem jetzigen Herbstwetter kann man jedoch drauf verzichten.

Eine OP kommt für mich nach erneuter ausführlicher Beratung in Rostock leider (noch) nicht in Frage, Herr Jünemann würde es zwar machen, jedoch gibt es für meine Sehansprüche momentan noch keine für mich geeignete Kunstlinse auf dem Markt und falls doch was schief läuft und du den grauen Star bekommst, könntest du dann nicht mehr akkomodieren, da würde ich dann wahrscheinlich genauso ausflippen wie mit den Trübungen.

Ich versuche, damit noch zu warten, bis meine natürliche Linse das auch nicht mehr kann, dann müsste ich sowieso auf eine Kunstlinse ausweichen, da ich eine Hornhautverkrümmung habe und diese dann zumindest damit ausgleichen könnte und dann nicht ständig zwischen zwei verschiedenen Brillen wechseln müsste. Davor graust mir aber ehrlich gesagt auch schon. Gleitsichtbrille würde mich wahrscheinlich auch wahnsinnig machen, also auch keine Option. Die OP selbst ist wohl ansonsten relativ risikolos (lt. ihm, ich weiß, die User hier sehen das anders, aber ich vertraue da eher dem Arzt).

Hast du durch die Trübungen auch Angststörungen bekommen? Meine Therapeutin hat mir ein Nachtlicht empfohlen, das hilft auch schonmal, da ich Angst habe, dass sich meine Netzhaut genau dann ablöst, wenn ich im Bett im Dunkeln liege und das dann nicht merke, kann also im komplett dunkeln nicht mehr schlafen oder mich länger aufhalten. Bedenke, Glaskörpertrübungen sind der kleine Bruder der NHA und ich sags mal so, kleine Brüder können irgendwann auch groß werden. Einen Riss, der gelasert wurde, hatte ich durch diese sogenannte "harmlose Alterserscheinung" auch schon, soviel zum Thema.

Ansonsten würde ich noch getönte Brillengläser empfehlen gegen die Lichtempfindlichkeit durch die Tropfen, ich habe mir eine Brille mit 35% Tönung geholt. Auch die Trübungen werden dadurch etwas (die Betonung liegt auf "etwas") verringert.

Wenn du willst, können wir auch gerne Mailadressen austauschen, suche schon länger nach Leuten, denen es genauso wie mir geht und mit denen man sich austauschen kann. Habe bisher nur kürzlich eine ältere Frau kennengelernt, mit der ich ab und zu telefoniere und mich austausche. Sie hat zwar nicht genau unser Problem, aber auch eine angebliche degenerative Alterserscheinung (gut, sie ist 68, da könnte das dann auch tatsächlich so sein), AMD, diese lässt statt des Glaskörpers die Makula degenerieren, mit ähnlich schlimmen Folgen, sie sieht auch glaube ich noch deutlich schlechter als ich, aber gut, wer weiß, wie es mir mit den Trübungen irgendwann geht, bin ja erst 39. Sie hat aber zumindest schon eine bzw. sogar mehrere Vitrektomien hinter sich und diese haben auch zumindest etwas geholfen, mit ihr kann man sich auch ohne Panikmache oder sowas drüber austauschen. Lt. ihr erhöht wohl auch eine Kunstlinse das Risiko, daran zu erkranken, zumindest eine ohne Blaulichtfilter. Habe sie in der Rostocker Augenklinik im Wartezimmer kennengelernt, sie war da auch zur Beratung und ist wirklich super nett und geht total locker mit ihrer Krankheit um, sowas hilft auch schon sehr. Hier hatte ich ja leider eher das Gefühl, dass ich mich für meine bzw. unsere Krankheit entschuldigen müsste, da es allen anderen ja viiiieeeel schlechter ginge, aber gut, sei's drum, wem meine Beiträge nicht gefallen, der muss sie ja nicht lesen.

Ich wünsche dir jedenfalls alles erdenklich Gute und wie gesagt, wenn du willst, können wir uns auch gerne per Mail weiter austauschen.


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