Lebensstil kann Grauen Star beeinflussen

Black @, Kreis Groß-Gerau, Freitag, 17. Februar 2017, 06:45 (vor 2619 Tagen) @ greeneyes

Bei der Suche nach Gründen und Ursachen für gewisse Krankheiten landet man dann ziemlich schnell in der Genforschung, der ich - wie bereits geschrieben - mit einem sehr unguten Gefühl gegenüberstehe. Wie vieles andere auch, birgt sie viele Möglichkeiten, aber auch viele Risiken.

Ich denke, das Bestreben des TE geht in diese Richtung. Alles erforschen, vieles ausmerzen. Und je größer die Möglichkeiten werden, gegen jede x-beliebige Krankheit etwas zu tun (möglicherweise schon pränatal), wird die Gruselvorstellung vom Designermenschen immer konkreter.

Ich habe dazu eine andere Meinung. Ich denke, dass jeder Körper seine persönlichen Schwachstellen hat, die in Stressphasen als Ventil dienen. Wenn man sich etwas mit Ruediger Dahlke beschäftigt hat (Achtung, Esoterikalarm! /ironie), weiß man, dass jede Körperstelle einem eigenen Lebensthema zugeordnet wird, das bisher zu wenig Beachtung fand. Ich sehe zudem körperliche/gesundheitliche Krisen auch als Möglichkeit, an sich zu wachsen. Wenn ich so auf mein bisheriges Leben zurückblicke, bin ich zwar weiß Gott nicht dankbar dafür, dass ich seit fast 20 Jahren kaputte Augen habe. Nee. Aber das Auseinandersetzen mit meiner abnehmenden Sehkraft ist ein recht zentrales Thema, plus der anderen Baustellen, die ich sonst noch so habe. Und das hat mich schon sehr reifen lassen. Ich finde tatsächlich, dass man gesundheitliche Krisen als Chance sehen sollte, um auch mal hinter die Fassade zu schauen. Warum sind manche Dinge so, wie sie sind? Warum passiert manches immer wieder? Warum hat man diese Beschwerden möglicherweise? Gibt es Schattenthemen, mit denen man sich nicht beschäftigen will? Jeder Mensch hat Leichen im Keller, und es lohnt sich hin und wieder tatsächlich mal ein kleiner Frühjahrsputz ;)

Bei mir war es z.B. so, dass meine erste Netzhautblutung zwar durch ein Zuviel an Heparin angestoßen wurde, aber meine Augen waren noch nie besonders gut, und früher oder später wäre ich mit beiden Augen vermutlich sowieso dort gelandet, wo ich jetzt bin. Nur vielleicht hätte ich rechts keine zerstörte Makula. Aber das sind Hypothesen. Interessanterweise jedoch passierte diese Geschichte zu einer Zeit, in der sich einige sehr markante Themen bei mir aufdrängten, die ich aber nicht "sehen" wollte. Ich weigerte mich, mich damit zu beschäftigen. Naja, letztlich platzte in der darauffolgenden Reha trotzdem der Knoten, und mir ging es danach (auch visuell) tatsächlich relativ schnell wieder besser. Ok, die Makula war zerstört und Wunder kann man natürlich nicht erwarten. Aber der Mensch besteht und definiert (sich) nun mal nicht nur aus einwandfreien Körperfunktionen.

Trotzdem bin ich da ganz bei euch... Forschung ist gut und wichtig, auch ophthalmologisch sollte es unbedingt weiter voran gehen. Nur wie und um welchen Preis, das macht mir halt ein wenig Bedenken, denn die Genforschung ist wirklich ein sehr mächtiges Instrument, das leicht zum Mißbrauch verführen kann....

Gruß, Black


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