Antidepressiva

Black @, Kreis Groß-Gerau, Dienstag, 04. April 2017, 15:01 (vor 2572 Tagen) @ Gucki

Findest du nicht, dass du da alles zu sehr über einen Kamm scherst?

Es ist doch zum einen ein Unterschied, um welches Medikament es sich handelt. Nicht alle AD machen abhängig! Zum anderen ist auch nicht außer acht zu lassen, wer das Medikament verschreibt und welche Symptomatik/Diagnose zugrunde liegt.

Gerade in de psychiatrischen Krisenintervention, wenn schnelle Hilfe notwendig ist, beispielsweise bei suizidalen oder anderweitig gefährdeten Menschen, ist eine Medikation zumeist unumgänglich. Zum Teil ist sonst mit diesen Menschen nicht weiterführend psychiatrisch/psychologisch zu arbeiten.

Vor allem bei Menschen, die stationär sind, ist davon auszugehen, dass ihre Problematik tiefgreifend ist. Entsprechend wird da natürlich (aus selben Grund wie oben) erstmal eine Medikation in Betracht gezogen, einfach, um die Weichen für alles weitere zu legen. Ich habe dennoch nie erlebt, dass jemand zu seinem "Glück" gezwungen wird, sprich: das letzte Wort hat immer der Patient! Gegen seinen Willen wird keine Medikation verabreicht (es sei denn, man wird zwangseingewiesen oder sonstige Härtefälle, die anders gar nicht ruhigzustellen sind, aber das ist wieder eine andere Liga).

Die Pharmalobby ist real existent, keine Frage, und ich habe da auch eine entsprechende Meinung zu. Trotzdem finde ich deinen Beitrag... naja.... nicht besonders förderlich für Menschen, die sich - aus welchen Gründen auch immer - dazu entschlossen haben, für eine Weile Medikamente zu nehmen, um etwas aus ihrer psychischen Krise herauszukommen.

Letzenendes ist immer alles eine Abwägungssache. Und wie gesagt: das letzte Wort hat IMMER der Patient.

Sorry fürs Offtopic, aber ich konnte das nicht gänzlich unkommentiert stehenlassen.

Gruß, Black

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