Antidepressiva

Black @, Kreis Groß-Gerau, Mittwoch, 05. April 2017, 06:48 (vor 2550 Tagen) @ Gucki

Wie gesagt, die Pharmaindustrie ist ein zweischneidiges Schwert. Nur ich versuche eben auch die positiven Aspekte zu sehen und sie nicht stringent in Grund und Boden zu stampfen.

Es ist tatsächlich ein sehr schwieriges Thema; angefangen beim Gesundheitswesen, das definitiv Optimierungsbedarf hätte, auch da bin ich tendenziell deiner Meinung, aber ich sehe und erlebe es so, dass man als Patient doch noch eine gewisse Mündigkeit besitzt - auch, wenn diese einem leider oft erstmal abgesprochen wird (eben weil es die Ärzte leider nicht gewohnt sind, mit selbstbestimmten Patienten umzugehen und umgekehrt viele Patienten eben ein gewisses Gottvertrauen in Mediziner haben). Ich kenne nun beide Seiten der Medaille - sowohl die therapeutische als auch die Patienten-Seite und habe daher vielleicht für viele Dinge mehr Verständnis (auch wenn ich dennoch der Meinung bin, es läuft einiges schief, keine Frage).

Weil du die Antibiotikaresistenzen angesprochen hast... da lohnt sich durchaus auch mal ein Blick auf die Ernährung. Wer sein Fleisch im Discounter kauft, erwirbt damit ein veritables Konglomerat diverser Pharmaprodukte, die er wiederum während des Essens aufnimmt. Und zwar ziemlich zuverlässig und kontinuierlich. Resistenzen entstehen nun in erster Linie dann, wenn ein Antibiotikum nicht komplett zu Ende genommen wird, Restkeime übrig bleiben, die mutieren können und so resistent werden. Und hier müssen sich (auch) einige Patienten selbst an die Nase fassen, denn jeder von uns kennt jemanden, der die Pillen nicht mehr weiterschluckt, so bald es ihm besser geht, und nicht dem Rat des Arztes folgt. Dosierungsanweisungen haben schon ihren Sinn...

Wie gesagt, bei vielen Argumenten bin ich bei dir, verstehe auch das dahintersteckende grundsätzliche Problem des unausgewogenen Gesundheitssystems, aber auf der anderen Seite halte ich nicht so viel von schwarzweiß-Denken, denn die Wahrheit steckt - wie in vielen anderen Dingen auch - irgendwo dazwischen. Denn es liegt auch viel am Patienten selbst - beispielsweise indem er auf sich achtet und so schon mal zur Vermeidung gewisser Zivilisationskrankheiten beiträgt.

Gruß, Black

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