4. Netzhautablösung innerhalb eines Jahres und nun?

Chrissie @, Samstag, 20. Mai 2017, 14:58 (vor 2530 Tagen) @ Hope

Hallo,

hatte zwar nicht vier NH-OPs aber meine Makula rechts und links spinnt seit den OPs. Weshalb ich nun zum zweiten Mal ein Kortison-Implantat bekommen habe.

Nun zieht sich das bei mir nun schon fast ein Jahr hin. Der Visus war rechts nie besser als 20% und links schwankend zwischen 30 und 50%. Momentan sieht es so aus als ob die Reise in Richtung Steigerung der Sehleistung geht aber da bin ich lieber vorsichtig. Das dachte ich schon mal und dann wurde es wieder schlechter. Augensachen sind nicht vorhersehbar und mit Geduld anzugehen. Seit ca. 4 Monaten bin ich krankgeschrieben und wie gesagt, es sieht so aus, dass ich möglicherweise ab Mitte/Ende Juni wieder arbeiten gehen kann.

Arbeit:
Da ich solange ausgefallen war, werde ich zu Beginn, dank der Wiedereingliederung erst wenig Stunden arbeiten. Die Stundenzahl allmählich steigern. Dies hat den Vorteil, dass ich nicht so hineingeworfen werde und der Stress womöglich neue Probleme schafft. Das Recht auf Wiedereingliederung hat jeder der länger als sechs Wochen im Jahr krank war.

Außerdem habe ich einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt. Mit Hilfe und Ratschlag des VdK. Der Antrag ist leider noch nicht entschieden. Ich hoffe sehr dass ich da zumindest soviel GdB bekomme, dass es für einen Gleichstellungsantrag reicht. Denn der schützt vor Kündigung und hilft bei eventuellen Bewerbungen und ermöglicht erleichternde Arbeitsmittel. Mein Arbeitgeber scheint gewillt zu sein, mir auch ohne den Feststellungsbescheid einen größeren Bildschirm für den PC bereitzustellen. Die Beleuchtungssituation wird auf mich angepasst, soweit es eben geht. Durch die Wiedereingliederungsmaßnahme hat mir mein Arbeitgeber einen Betriebsmediziner zur Seite gestellt, der sich um solche Dinge kümmert.

Am meisten Sorgen macht mir, dass ich erneut ausfallen könnte (also wenn sich die Makulaödeme zum zweiten mal zurückmelden). Und ich dann deshalb eine Kündigung bekomme, also bevor ich den Schwerbehinderungsbescheid erhalte. Lieber wäre mir, wenn die Krankheitsgeschichte ein für alle mal erledigt wäre.

Privatleben:
So, dass war die Arbeitssituation. Die macht mir wesentlich mehr Sorgen als die medizinische Situation. Irgendwie habe ich mit dem schlechten Sehen zu leben gelernt. Klasse waren die Tage als ich Kontaktlinsen tragen durfte und erstmals wieder mehr gesehen habe. Dadurch habe ich nach Langem überhaupt gemerkt wie schlecht ich sehe. Schade ist, dass ich die Kontaktlinsen erst mal nicht mehr tragen darf. Meine, seit der OP, kaputte Hornhaut und die Narben darauf scheint nicht gewillt zu sein, Kontaktlinsen zu tolerieren. (Jetzt steht doch wieder diese Abrasio-Geschichte im Raum. Das ist ein großflächiges Abschaben der HH, damit die wieder glatt verheilen kann. Sehr schmerzhaft und möglicherweise langwierig, falls die HH schlecht verheilt)

Es ist ein auf und ab mit Augenkrankheiten. Und genauso geht es der Seele. Ich zumindest habe nicht so weitergemacht wie zuvor. Es ist inzwischen ein neues Leben geworden, dass aber keineswegs schlechter ist als das zuvor. Finde ich.

Sportlich war ich nie, doch seit der Krankheit gehe ich bewußter mit meinem Körper um und bin dadurch zum Sport gekommen. Ich fahre an sich recht gerne Fahrrad und daraufhin habe ich mir ein Ergometer gekauft. Das ist etwas sicherer, kein Straßenverkehr. Und jetzt trainiere ich täglich eine halbe Stunde. Inzwischen fahre ich sogar ein HIIT-Training. Und das ist total krass, ich habe meine Ernährung nicht eingeschränkt und ich nehme ab!!

Ich stimme Hope zu, Kommunikation hilft (mir) sehr und deshalb ist, sorry, der Text etwas lang geraten.

LG


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