Erfahrungsbericht Teil 2 - Birgit

Birgit56 @, Pleinfeld, Donnerstag, 07. Juni 2018, 22:20 (vor 2149 Tagen) @ KAtharina

Alles war gut... schien gut.... bis zum Morgen des 9. Dezembers, einem Samstag, also 3 ½ Wochen nach der 1. OP. Ich wurde wach und sah wieder die bereits gut bekannten Blitze! War völlig geschockt, denn bis zu diesem Zeitpunkt ging es mir wie wahrscheinlich den meisten von euch: nach der 1. OP glaubten wir, dass es damit erledigt ist, dass alles wieder gut ist.....

Mein Partner hat erst mal nicht begriffen, was los ist, so wirr habe ich erzählt und immer wieder geweint. Nach ca. 1 Stunde kam diesmal auch dieser schwarze Vorhang ins Gesichtsfeld, den ich beim ersten Mal nicht hatte. Spätestens da war klar, dass es ernst ist. Habe meinen AA angerufen (ich habe seine private Nummer für Notfälle). Er wollte es sich zuerst selbst anschauen, hat mich dann aber direkt nach Erlangen weiter geschickt. Diesmal mit gepackter Kliniktasche....

Der diensthabende Oberarzt wollte mich wenn möglich noch am Samstag operieren, aber die Anästhesisten waren mit dringenderen Notfällen beschäftigt. Am Sonntagmorgen war es dann soweit. Die OP verlief erneut gut, diesmal kam Silikonöl ins Auge. Offenbar sei noch Zug auf der Netzhaut gewesen, was zum erneuten Riss mit Ablösung geführt habe.
Nach der OP hatte ich ziemlich mit erhöhtem Augeninnendruck zu kämpfen und zu allem Überfluss hat sich noch eine Fibrinplatte gebildet, welche sich erst ganz, ganz langsam aufgelöst hat. Zu Weihnachten war der Spuk dann vorbei... erst mal.
Mitte Januar Kontrolltermin in Erlangen, alles prima.
3 Wochen später stellte sich bei meinem AA heraus, dass sich eine epiretinale Gliose gebildet hat, die derzeit beobachtet wird. Ich hoffe jetzt erst mal, dass diese friedlich bleibt, bis das Öl raus muss und dann gleichzeitig entfernt werden kann! So ist momentan der Plan der Erlanger Oberärzte.

Was meine Sehkraft angeht, so hüpft das rechte (operierte) Auge zwischen 20 und 50%. Endgültig wird es sich sicher erst zeigen, wenn das Öl raus und die Membran weg ist. Das linke Auge hat zum großen Glück die Hauptarbeit inzwischen akzeptiert, so dass ich ganz gut zurecht komme, wenn man von solchen Dingen wie räumliches Sehen, Lesen von tollen Büchern usw. mal absieht (Lesen war seit meiner Jugend eines meiner liebsten Hobbies und eine wunderbare Freizeit-Entspannungsmöglichkeit; Hörbücher sind für mich nur ein Kompromiss, den ich wohl eingehen muss und an den ich mich sehr schwer gewöhnen kann, stark abhängig von der Stimme des Vorlesers)

.....und wenn da nicht ab und zu diese Ängste wären, die doch ganz massiv sein können. Ich bin mir sicher, ihr wisst, was ich meine!

Was ich unbedingt noch loswerden muss:
Die Schwestern/ Pfleger, Stationshilfen sowie alle Ärzte, mit denen ich in Erlangen zu tun gehabt habe, sind wirklich klasse, sowohl medizinisch als auch menschlich!! Ich habe mich rundum gut aufgehoben und versorgt gefühlt und ich habe Hochachtung vor dem, was dort geleistet wird!

Liebe Grüße
Birgit


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