Alte Netzhautablösung

fth68 @, Montag, 25. Juni 2018, 18:20 (vor 2131 Tagen) @ Barbara 1979

Hi,

Konnte man bei dir noch erfolgreich operieren nach dieser langen Zeit?

Ja. Es gibt verschiedenste Graduierungen und Formen von Netzhautablösungen. Gemeinsam ist den Meisten, dass Flüssigkeit unter die Netzhaut gelangt (i.d.R. durch einen Riss oder Loch) und nach und nach immer mehr wird, sodass die Adhäsion der Netzhaut gelöst wird. Wenn dies sehr langsam geschieht, wird die tw. 'gelockerte' Netzhaut immer noch mit Nährstoffen versorgt, sodass sie längere Zeit durchhalten kann. So wie bei mir. Wenn dagegen die Netzhaut durch äußere Einwirkung / Unfall schlagartig reißt und sich ablöst, muss man entsprechend schnell reagieren, da dann schnell keine ausreichende Versorgung der Zellen mehr vorliegt. Aber egal, wie die Umstände sind - sobald man was merkt, sollte man immer so schnell wie nur irgendwie möglich reagieren.

Ja da hatte ich wohl fürs erste großes Glück dass es kurz vor der Makula gestoppt hat. Mache mir trotzdem Vorwürfe dass ich das Leuchten nicht richtig gedeutet und ernst genommen habe.

Brauchst Du nicht, Du warst ja danach beim AA. Nicht jeder ist so paranoisch wie ich, der so lange zu verschiedenen AA geht, bis er endlich eine zu seinen Symptomen passende Diagnose bekommt.

Auch bei mir es übrigens genau wie bei Dir (vermute ich) eine Glaskörberabhebung mit ringartigem Aufleuchten. Auch ich war dann bei 2 Augenärzten, die erst einmal beide nichts gefunden haben. Erst etwas später hat dann ein AA das Loch gefunden, was zu meinen Symptomen des 'wandernden Schattens' passte.

Russregen hatte ich damals nicht, sondern erst jetzt und sie sagen sie sehen aktuell aber nichts akutes. Kann eine Glaskörperblutung auch einfach so auftauchen ohne Netzhautablösung oder Netzhautloch?

Ja.

Das was mich am meisten verunsichert ist, dass ich damals sogar beim Augenarzt war wegen dem leichten Leuchten nachts und er sah nichts und meinte das wäre normal und eine altersbedingte Glaskörperabhebung, sodass ich beruhigt nach Hause gegangen bin. Das war ein Fehler.

Im Nachhinein Ja. Aber wie gesagt, jeder normale Mensch geht bei diesen Symptomen halt zum nächsten AA und wenn dieser sagt, alles ist ok, dann glaubt man dem normalerweise.

Außerdem kann es auch gut sein, dass im Moment der Untersuchung tatsächlich noch nichts Sichtbares vorlag. Es ist auch nicht einfach, , in diesem glitschigen Augengebilde, womöglich noch mit ein paar Glaskörpertrübungen durchzogen, einen kleinen Riss zu entdecken, der vielleicht gerade anliegt statt aufzuklappen oder der unter/an Gewebesträngen liegt.

Meine persönliche Erkenntnis (die ich aufgrund anderer "Arzterlebnisse" zum Glück schon lange vor meiner NHA gewonnen hatte): Gehe bei kritischen Sachen immer mehrmals zu verschiedenen Ärzten. Vor allem, wenn deren Aussagen nicht zu Deiner eigenen Symptomatik passen. Man glaubt oft als Patient, die Ärzte wissen es auf jeden Fall besser auf Basis ihrer Erfahrungen. Aber gerade bei Augensymptomen ist der Patient es sich selbst schuldig, dies immer kritisch zu hinterfragen. Oft ist man für seinen eigenen Körper dann doch der geschultere Beobachter.

Auf jeden Fall alles Gute und ich hoffe, dass die NHA sich bei Dir nicht wiederholt.

LG, Thorsten.


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