Erfahrungsbericht Lena Teil 1

Lena86 @, Bonn, Mittwoch, 18. September 2019, 19:32 (vor 1681 Tagen) @ KAtharina

Hallo zusammen!
Schon seit einigen Wochen bin ich stille Mitleserin dieses Forums und möchte mich nun, nachdem ich einigermaßen wiederhergestellt bin, auch mal zu Wort melden.
Erstmal herzlichen Dank für die Existenz der Selbsthilfegruppe und für das Zusammenstellen der Informationen an KAtharina!
Das Forum hat mir schon viele Fragen beantwortet und einige Ängste genommen.

Nun jedoch zu mir und meiner Netzhaut-Geschichte.
Ich bin 32 Jahre alt und Zeit meines Lebens kurzsichtig (vor den OPs bds. ca -6 Dpt), habe dem aber nie einen Krankheitswert beigemessen. Ich bin auch nie zum Augenarzt gegangen, denn mit meinen Kontaktlinsen oder auch ab und an der Brille kam ich gut zurecht und ich hatte sonst nie Probleme mit dem Sehen.

Aktuell befinde ich mich in einer recht stressigen und anstrengenden Phase (Trennung einer langjährigen Beziehung vor ca 1,5 Jahren, Endphase meines Studiums mit Abschlussprüfung im November). Ende Juni dieses Jahres bemerkte ich an einem sehr heißen Tag abends erstmal Sehstörungen. Ich konnte auf dem linken Auge von jetzt auf gleich nur noch verschwommen sehen. Zunächst schob ich das Problem auf die Kontaktlinse, aber auch nach dem Herausnehmen stellte sich keine Verbesserung ein. Ich schob alles auf den Kreislauf, trank viel Wasser, machte mir etwas zu essen und legte mich etwas hin. Natürlich trat keine Besserung ein, ich beschloss, das Problem trotzdem erstmal zu ignorieren und bis zum nächsten Morgen abzuwarten.
Beim Aufwachsen stellte ich dann jedoch zu meinem Erschrecken fest, dass aus der verschwommenen Sicht ein vollkommen Trübes, braunes Bild mit schwarzen Flecken geworden war. Ich nahm sofort die Beine in die Hand und stellte mich beim augenärztlichen Notdienst vor. Noch am gleichen Morgen wurde das Netzhautloch, welches durch eine akute Glaskörperablösung verursacht worden war und welches selbst eine Einblutung in den Glaskörper verursacht hatte, entdeckt und gelasert. Mir wurde schon gesagt, dass die Situation schwierig sei und man mit dem Laser nicht optimal an alle Stellen kommen könnte, da die Einblutung die Sicht verstelle.

Einige Tage später wurden noch ein paar andere Stellen vorsorglich gelasert, ich schonte mich etwas und verzichtete aufs Lesen und war guter Dinge, dass das Thema damit ausgestanden sei.

Bis ich leider zwei Wochen später einen dunklen Schatten im linken, äußeren unteren Augenwinkel bemerkte. Ich wusste eigentlich sofort was passiert war und stellte mich noch am selben Tag nüchtern morgens in der Klinik vor.
Und tatsächlich hatte es eine kleine periphere Netzhautablösung am unteren Rand des gelaserten Risses gegeben, die noch am selben Nachmittag mittels Plombe und Kryo behandelt wurde. Ich blieb drei Tage im Krankenhaus und musste leider am Tag nach der Entlassung direkt wieder zur Arbeit, da ich zur Zeit ein Pflichtpraktikum absolviere, in dem man im kompletten Zeitraum von fast einem Jahr nur ein begrenztes Kontingent an Fehltagen nehmen kann. Das war extrem anstrengend, trotzdem regenerierte sich das Auge relativ rasch zumindest soweit, dass ich wieder räumlich sehen und ganz normal arbeiten konnte. Aufgrund von ausgeprägten Glaskörpertrübungen erholte sich mein Visus allerdings nur auf 0,3, hinzu kamen sehr starke Einschränkungen durch die Trübungen, die sich direkt vor der Makula bewegten. Damit wäre ich allerdings gut zurecht gekommen.


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