Erfahrungsbericht Lena Teil 2

Lena86 @, Bonn, Mittwoch, 18. September 2019, 19:33 (vor 1676 Tagen) @ Lena86

Leider hatte ich fast genau zwei Monate nach der Plomben-OP (ich hatte schon nicht mehr damit gerechnet), wieder einen Schatten im selben Areal. Also wieder in die Augenklinik, wieder die Diagnose: erneute Netzhautablösung, diesmal direkt neben der Plombe, wahrscheinlich der alte Riss, der sich durch eine Membran oder den verbleibenden GK wieder abgehoben hatte. Diesmal war klar, die Vitrektomie bleibt mir nicht erspart. So bekam ich am 2. September 2019 die erste Vitrektomie mit Gas und eine Cerclage, die alte Plombe wurde entfernt und einige Stellen wurden gelasert. Ich war wieder drei Tage stationär, lag auf dem Bauch oder blickte nach unten auf den Fußboden und war guter Dinge, dass jetzt, ohne den blöden Glaskörper, alles gut werden würde.

Die Sicht war relativ gut trotz der Gasblase, ich wurde Donnerstags entlassen und hatte Freitags beim Hausaugenarzt schon wieder einen Visus von 0,3, aber diesmal ohne den störenden "Schwabbel".

Am Sonntag passierte dann leider der Super-GAU, ich bemerkte noch am Vormittag das etwas nicht stimmte und dass sich diesmal von Seiten des Nase ein Schatten nach unten senkte.

Also suchte ich wieder den augenärztliche Notdienst auf, der einen neuen Riss und eine diesmal größere Ablösung diagnostizierte, die sich schon sehr nah an der Makula befand. Ich wurde diesmal zur Augen-Uniklinik geschickt, da ich ja schon mehrfach voroperiert war. Hier wurde ich von der diensthabenden Ärztin vertröstet, dass man mich am Sonntag nicht mehr operieren würde, da mein Fall recht kompliziert und der Netzhautspezialist nicht vor Ort sei. Ich sollte Montags morgens um 7 Uhr direkt nüchtern in die Klinik kommen und würde dann Montags operiert werden. Auf meine Frage, was ich tun solle wenn ich eine Beteiligung der Makula bemerken würde, sagte man mir dass das jetzt keinen Unterschied machen würde, man würde mich erst am nächsten Tag operieren.

Also fuhr ich nach Hause und verbrachte die schlimmste Nacht meines Lebens. Ich hielt die von der AÄ vorgeschlagene, aufrechte Lagerung streng ein und konnte trotzdem zusehen, wie die Netzhaut sich weiter ablöste und auch die Makula schlussendlich mehr oder weniger ab war. Zur Hälfte war nur noch grauer Schleier, zentral nahm ich noch Farben und grobe Formen wahr. Der Visus fiel von Sonntags mittags 0,4 auf Handbewegungen Montags morgens.
Um 11 Uhr wurde ich am 9. September 2019 dann das zweite Mal vitrektomiert, diesmal mit Öl und weiterer Laserung.

Nach der OP das große Bangen - aber ich hatte Glück und konnte direkt nach Abnehmen des Verbandes Licht und Farben und Handbewegungen wahrhnehmen. Bei Entlassung zwei Tage später war der Visus schon wieder auf 0,15, mittlerweile nach nur anderthalb Wochen bin ich schon wieder bei 0,25 bis 0,4pp, je nach Lichtverhältnissen und Tagesform.
Ich hatte wohl eine heftige PVR, was mir auch jetzt noch große Ängste bereitet, da hierbei ja auch eine erneute Ablösung trotz Öl möglich (wenn auch selten) ist. Ich bin aktuell auf Jobsuche und habe in weniger als zwei Monaten meine Abschlussprüfungen...
Immerhin konnte ich mir drei Wochen insgesamt (ab der ersten OP...) frei nehmen, so dass ich etwas zur Ruhe kommen und mich schonen konnte.

Aber es geht irgendwie immer weiter, der Augeninnendruck ist wahrscheinlich durch das Cortison schon bei 21 mmHg und heute wurde eine epiretinale Gliose im OCT festgestellt, was die merkwürdig verzerrten Linien erklärt, die ich sehe.
Die Linse sieht laut AA auch nicht mehr ganz frisch aus, also wird die Öl-Ex-OP dann irgendwann wahtscheinlich ein Rundumschlag.

Momentan macht mir das alles allerdings keine Sorgen, Hauptsache, die Netzhaut ist brav und liegt an!


P.S.: für diejenigen die es interessiert: meine ersten beiden OPs waren in der Augenklinik in Lüdenscheid durch die Chefärztin Fr. Dr. Kaskel-Paul, die dritte OP an der Uniklinik in Bonn durch Hr. Prof. Krohne.


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