Vorstellung / -13 dpt / Katarakt mit 42 / NHA mit 46

Richard, Donnerstag, 14. Mai 2020, 18:28 (vor 1434 Tagen)

Hallo,

ich will mich und meine "Augengeschichte" kurz vorstellen und am Ende habe ich dann noch eine Frage (oder zwei) ...

Ich bin Richard, noch 46 Jahre jung. Anlass meiner Anmeldung hier ist meine aktuelle Leidensgeschichte in Sachen NHA, ich hatte aber schon vor ein paar Jahren mal hier (nur passiv) mitgelesen, weil ich wohl ahnte, dass es irgendwann mal akut werden würde.

Meine Kurzsichtigkeit wurde im Vorschulalter festgestellt, damals ca. -3 dpt., mein linkes Auge war immer ca. 1 dpt. besser als das rechte Auge, das rechte Auge konnte auch in all den Jahren nie auf Visus 1,0 korrigiert werden, was links durchaus realisierbar war.

Anfang der 1990er Jahre habe ich begonnen, weiche KL zu tragen, mit denen ich auch zumeist sehr zufrieden war. Über die Jahre hat sich die Sehschärfe weiter leicht verschlechtert und 2009/10 hatte ich zunehmend Probleme mit der Verträglichkeit der weichen KL. Meine Augenärztin empfahl mir daher einen Wechsel zu harten Linsen, das habe ich dann auch gemacht und war wieder sehr zufrieden (Visus links an guten Tagen 1,0 und rechts an ebenso guten Tagen 0,8). Ende 2015 bekam ich dann beim Autofahren Probleme, die ich nicht sonderlich ernst nahm, die Blendungen schob ich auf Übermüdung und im 1. Halbjahr 2016 wurde es leider immer schlimmer. Rechts meinte ich, da müsse doch mal etwas "nachgelegt" werden. Bei der Augenärztin dann der Schock: Grauer Star im rechten Auge. Nach langen Überlegungen entschied ich mich für Trifokallinsen für beide Augen, da auch noch eine beginnende Altersweitsichtigkeit hinzu kam und ich damit hoffte, dem Thema Brille bis auf weiteres aus dem Weg zu gehen.

Die Katarakt OP war im September 2016, Anfang 2017 wurde dann noch auf beiden Augen der Nachstar gelasert. Mit meinen Multifokallinsen war ich rundum glücklich. Bis Samstag vor einer Woche. Am Nachmittag bemerkte ich einen leichten Schleier im rechten Auge, dachte mir aber noch nichts weiter dabei. Zwei Stunden später war ich draußen, blickte zum Himmel und sah - "Rußregen"! Natürlich ging es nun sofort zur augenärztlichen Bereitschaft, dort wurde ein Hufeisenforamen bei 11 Uhr diagnostiziert und 1 Stunde später nach einer weiteren Untersuchung in der hiesigen Augenklinik wurde diese Schadstelle gelasert. Am nächsten Tag (Sonntag) sollte ich zur Nachkontrolle kommen. Der dann diensthabende Arzt meinte, die Laserstelle wäre o.k., Netzhaut ansonsten überall anliegend, aber es gäbe mehrere Stellen mit Gitternetzdegeneration, da sollte man vielleicht mal was tun ...

Zwei Tage später, Dienstag nachmittag, bemerkte ich beim Autofahren einen leichten Schatten im rechten Auge. Zuerst dachte ich, das wäre eine Nachwirkung vom Lasern. Ich blickte in alle Richtungen, mal war es mehr mal weniger, dann wurde es mehr und schob sich dunkel und bedrohlich von rechts in mein Blickfeld. Also sofort wieder in die Klinik, nach einer leider recht langen Wartezeit war ich dann kurz vor Mitternacht "dran". Der Arzt machte als erstes Ultraschall und sagte mir: "Ohne rein geschaut zu haben, kann ich Ihnen schon mal sagen dass ihre Netzhaut von der Nase her bis kurz vor den Sehnerv abgelöst ist, sie müssen hier bleiben, das muss schnellstens operiert werden.". Die weitere Untersuchung bestätigte dann diese Diagnose, am nächsten Tag wurde ich operiert (Glaskörper entfernt, Netzhaut geflickt, Gasfüllung). Soweit scheint derzeit erst mal alles ok zu sein, wie erfolgreich das ganze Procedere war, wird die Zukunft zeigen. Natürlich habe ich Angst - aber bin optimistisch und hoffe das beste.

Ja, und nun bleibt für mich die große Frage: Was ist bzw. wird mit meinem linken Auge? Sollte ich die Gitternetzdegenerationen lasern lassen? Welches Risiko habe ich da tatsächlich? Wird das Lasern dieses Risiko wirklich reduzieren? Oder ist das nur eine Art "Beruhigung", man habe im Fall eines Falles wenigstens versucht, vorzubeugen? Ein Augenarzt, mit dem ich nichts als Patient zu tun habe, sagte mir mal vor Jahren, er würde nur Beschwerden behandeln und keine Befunde. Sollte ich es links "drauf ankommen lassen" und einfach auf regelmäßige Kontrollen setzen? Ich bin da gerade sehr verunsichert, und das wird mich in den kommenden Wochen sicher noch weiter beschäftigen. Seitens der Klinik wird mir das Lasern am linken Auge empfohlen, Garantien kann natürlich keiner geben ...

Zunächst mal herzliche Grüße an alle
Richard


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