Sehen ohne Linse (luxierte IOL) nach Vitrektomie

Bina_BY @, Montag, 08. Juni 2020, 15:15 (vor 1410 Tagen)

Hallo zusammen,

Ich würde mich freuen, wenn Ihr eure Meinung, euer Wissen und eure Erfahrungen zum Thema Leben ohne Linsen mit mir teilen könntet. :-)

Kurz zum Hintergrund:
Ich bin stark kurzsichtig (ca. 20 Dioptrien), d.h. meine Augäpfel sind extrem lang. In jungen Jahren hatte sich bei mir schon ein grauer Star entwickelt, so dass damals eine Katarakt OP notwendig wurde und mir auf beiden Seiten eine künstliche Linse eingesetzt wurde.
Auf dem rechten Auge sehe ich nur noch wenig, da dieses schon einige Netzhautablösung erlitten hat.
Auf dem linken Auge hatte ich zuletzt noch 60 % Sehkraft. Dieses hatte auch schon eine Netzhautablösung, die aber zum Glück nicht über den Punkt des schärfsten Sehens hinaus ging. Trotzdem blieben hier einige Schäden zurück. Es hat sich auch ein Glaukom entwickelt.
Ich bin erst 33 Jahre alt und versuche alles, um meine restliche Sehkraft zu erhalten.

Jetzt gab es auf dem linken, besseren Auge wieder Probleme. Die implantierte Kunstlinse (IOL) hat sich gelöst und ist in das Augeninnere gerutscht. Sie musste durch eine Vitrektomie (PPV) entfernt werden. Der Kapselsack, an dem die Linse fixiert war, ist leider nicht mehr intakt. Daher wurde erstmal keine neue Linse eingesetzt. Theoretisch müsste ich durch die spezielle Anatomie meines Auges auch ohne Linse relativ gut sehen können.
Die OP ist nun gut drei Wochen her. Zwischenzeitlich gab es einen extremen Anstieg des Augendrucks, so dass ich aktuell Medikamente zur Drucksenkung bekomme.
Aktuell sehe ich leider noch nicht gut. Lesen kann ich auch noch nichts. Die Sicht ist aber nicht einfach nur unscharf, sondern ich sehe wie verkratzt und das Bild flackert (als wären die Lampen kaputt). Außerdem flimmert es häufig in der Mitte meines Gesichtsfeldes. Insbesondere dann, wenn ich von hell nach dunkel (oder umgekehrt) kommen. Ich sehe auch oft helle Punkte in dunklen Flächen oder dunkle Punkte in hellen Flächen. Insgesamt sehe ich Kontraste nicht deutlich, sondern die Kanten sind „ausgefranst“. Außerdem fliegen noch einige „Punkte“ in meiner Sicht umher. Lesen klappt leider auch mit einer einfachen Lesebrille, die mir zum ausprobieren vom Augenarzt empfohlen wurde, nicht.
Jetzt mache ich mir langsam Sorgen, da der operierende Arzt eigentlich meinte, dass nach drei Wochen gut beurteilt werden könnte, ob ich ohne Linse auskomme. Ich habe aber das Gefühl, dass mein schlechtes Sehen nicht nur an der fehlenden Linse liegt. Es könnte durchaus sein, dass es mit der Zeit noch besser wird und aktuell die Heilung noch nicht abgeschlossen ist.

Was meint ihr dazu?
Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht?

Wie lang dauert die Heilung nach einer PPV ohne Netzhautablösung?

Lebt jemanden von euch auch dauerhaft ohne Linse? Wie ist euer Sehen?

Vielen Dank und viele Grüße
Bina


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