Grauer mitwanderner Schleier beim Lesen

fth68 @, Samstag, 27. Februar 2021, 18:53 (vor 1125 Tagen) @ Lavazza84

Hallo zusammen,

nein, noch nie aufgefallen. Nur beim Lesen bisher zwei Male. Jetzt z. B. wenn ich meinen eigenen Text lese, ist gar nichts auf dem rechten Auge. Nur links bilde ich mir ein (oder auch nicht), dass es irgendwie wie schattig ist, aber wenn ich dann wieder genauer die Augen bewege, Finger nach oben halte und bewege, ist alles da. Komisch, ich bin nächste Woche beim AA, dann lasse ich das mal prüfen. Aber er guckt nicht mit einem Kontaktglas, wäre das angebracht in meinem Fall?


Ansonsten gibt es hier Thorsten, der hatte ja einen hufeisenförmigen Riss, sah einen Schatten, nicht Schleier, glaub ich, und die A haben den 4 Wochen nicht gesehen...könnt zugeklappt sein. War aber ein Schatten.

Schatten/Schleier bei einem Netzhautdefekt sind in den meisten Fällen ganz gut unterscheidbar von Glaskörpertrübungen. Wenn das Auge, vor allem nach vorheriger Bewegung, still bleibt und die Schleier, Schatten oder Punkte wandern deutlich weiter, ist dies ziemlich sicher tatsächlich etwas, was sich physikalisch in der Sichtachse des Auges bewegt. In den meisten Fällen halt eine Glaskörpertrübung (Collagen).

Wenn ein Schatten mehr oder weniger immer an derselben Stelle im Blickfeld steht oder auftaucht, deutet dies eher auf eine Netzhautgeschichte hin. Es gibt auch so 'Pseudobewegungen', die das Gehirn einem in kleinerem Maße vorgaukelt, aber mit etwas Selbstbeobachtung merkt man den Unterschied schon.

hat Thorsten den permanent gesehen? Bei mir war dieses Wanderteil nur kurzzeitig, einmal in Verbindung mit einem Aufreger des Tages.

Wenn Schatten netzhautbedingt bei mir auftauchten, waren diese zwar nicht immer da oder über den Tag nicht gleich stark ausgeprägt, jedoch immer an derselben Stelle im Blickfeld kalibriert.

Bei Schleiern könnte es auch eine latente Ablösungsgeschichte sein.
meinst du, die Netzhaut geht ab? Oder der Glaskörper?
Leider habe ich auch immer noch nicht rausgekriegt, wer und wie einem der Zustand des GK diagnostiziert werden kann.
OCT geht in der Mitte , aber Randbereich wohl eben nicht...

Wenn die Abhebung in der Mitte ankommt, sieht man die auch im OCT. Aber in aller Regel ist die Peripherie zuerst dran. Mit Ultraschall kann man rundum die Abhebung begutachten, ich bin mir aber nicht sicher, wie präzise das ist bei anfänglicher nur leichter Abhebung.

Zu guter Letzt: Wenn sich ein Schleier in Form von Unschärfe kurzzeitig über Buchstaben legt, aber auch wieder verschwindet, kommen noch ein paar weitere Krankheiten in Frage.

Zum einen temporäre und vergleichsweise harmlose Dingen wie "Augenstress".
Zum anderen gibt es leider noch einen bunten Strauß an Augenleiden, die auf die Sehschäfe/Makula schlagen können - zum Beispiel irgendwas Entzündliches.

Eines davon hatte ich im letzten Jahr auch gehabt, nämlich das Irvine-Gass-Syndrom nach meiner letzten Katarakt-OP. Das ist letzlich eine kleine Schwellung der Makula, die im kleinen Stadium genau zu solchen Schleiern von Unschärfen führt. Und im größeren Stadium zur 'Verwellung' des zentralen Sichtfeldes und Leseunfähigkeit mangels scharfem Visus. Diese Schleier können dann den Tag über veränderlich in der Stärke sein, weil auch die dahinter stehende Schwellung über den Tag an- oder abschwellen kann (morgens nach dem Liegen üblicherweise am stärksten).

Eine solche Schwellung ist aber problemlos und sicher per OCT feststellbar. Wenn es im OCT nicht auftaucht, kann man es im Umkehrschluss ausschließen.

LG, Thorsten


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