Membranpeeling

mojoh @, Main-Kinzig-Kreis, Mittwoch, 20. Oktober 2021, 18:33 (vor 891 Tagen) @ hemanu1975
bearbeitet von mojoh, Mittwoch, 20. Oktober 2021, 18:38

Hallo Manu,
ich bin zwar nicht Napar, aber habe dergleichen auch schon hinter mir und erlaube mir daher, meinen "Senf" hinzuzugeben ;).

Meine Gliose auf dem rechten Auge war gar nicht stabil. Innerhalb eines halben Jahres hat sie sich stetig weiterentwickelt. Wurde erst auch gar nicht vom AA erkannt, obwohl ich schon Sehveränderungen festgestellt hatte. Der AA ging von einem leichten Katarakt aus, der aber noch nicht operabel sei.
Als ich dann feststellte, dass beim Lesen Buchstaben nur eine graue Fläche waren, wurde die Katarakt OP vorgezogen. Erschrocken war ich, als ich nach Abnahme des Verbandes feststellte, dass die "Sehfehler" immer noch da waren. Erst da wurde mir gesagt (und am OCT gezeigt), dass eine Membran über der Makula liegt. Man sah auch noch einen "Zapfen", der mir als Zyste vorgestellt wurde.
Zwei, drei Wochen nach der Katarakt-OP bemerkte ich erstmalig, dass horizontale Linien verbogen waren. Dieses hat sich sehr schnell verschlechtert.
Zwei Monate nach der Katarakt-OP wurde dann das Membranpeeling gemacht.
Die OP, die nur mit örtlicher Betäubung gemacht wurde, war schmerzfrei (ganz zu Beginn bemerkte ich einen ganz feinen Druck am Auge, der aber innerhalb einer Sekunde verschwunden war. Auch nach der OP hatte ich keinerlei Schmerzen.
Unangenehm für mich war, dass man da liegt und das Kopfkino auf Hochtouren lief: da schreddert gerade jemand in deinem Auge rum!!!

Auge wurde mit Gas gefüllt.
Schmerzen hatte ich keine.
Ich war zwei Nächte stationär (was ich empfehlen würde, da alle paar Stunden "literweise" Augentropfen verabreicht werden mussten :) und die ganzen Nach- und Kontrolluntersuchungen stattfanden).
Die Visusverbesserungen hatte ich sofort nachdem die Gasblase nach gut einer Woche verschwunden war. Allerdings hatte ich einige Schäden an der Netzhaut davon getragen. Es gibt da jetzt kleine Stellen, an denen ich nichts sehe.
Da während der OP gelasert werden musste, nehme ich an, dass dies die Laserherde sind.
6 Monate später gab es noch ein Makulaödem, das aber mittlerweile, genauso wie der zystoide Zapfen, verschwunden ist (wurde mit einer Ozurdex-Spritze behandelt).

Was aber seit der OP geblieben ist, sind Photopsien in Form von Blitzen, "dunkle" Blitze, Lichterscheinungen in Form von Punktwolken, Konturen von eigenartigen Strukturen (Laserherde?). Aber glücklicherweise nur wenn es dunkel ist bzw. das Auge geschlossen ist.

Heute, 10 Monate nach der OP, sehe ich mit dem Auge wieder einigermaßen gut (von den ausgefallenen Stellen mal abgesehen). Ich kann damit Lesen und auch in der Ferne scharf sehen. An dieses löchrige Sehen gewöhnt man sich. Mittlerweile hat sich auch die Sehgrube wieder ein Stück zurückgebildet. Mein Eindruck ist, dass sich gerade in der letzten Zeit noch einiges an dem Auge verbessert hat.
Vielleicht geht da auch noch mehr. Man muss wirklich sehr viel Geduld haben.

mojoh


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