Re: Arbeiten mit einem "Silikonölauge"

ursula, Mittwoch, 01. Juni 2005, 19:21 (vor 6898 Tagen) @ Corinna

Liebe Corinna,

danke für deine Worte. Tja, ich sitze hier und bin dem Heulen nahe, nachdem ich den nachmittag mir schon die Augen halb ausgeweint habe. Es ist mal wieder einer jener Tage ... die ihr ja auch gut kennt.
Aber der Reihe nach: Der Start in die Arbeit war super gut, wie ich es beschrieb. Trotz dem habe ich gemerkt, dass nach ein paar Tagen die Resonanz kam: Na, es geht doch gut, wo liegt das Problem>
Ich kann "keinem" rüberbringen, dass das Sehen mit Öl was anderes ist als "normal" und das der gesamte Sehvorgang zur Zeit mega-anstrengend ist. Natürlich bekomme ich seitens des Arbeitgebers die technische Unterstützung, ich merke nur, dass es mit der Technik allein nicht hilft. Und das wirkt nach außen hin, als ob ich simuliere.
Vorgestern war ich bei meinem AA der sich meinen Bericht sehr genau anhörte, da ging es mir einigermaßen. Aber jetzt bin ich wirklich körperlich am Ende, da ich kaum mehr einen Tag habe, an dem ich klar sehe. Bis zum Arbeiten habe ich wenigstens nach dem Aufstehen 1-2 Stunden relativ klar gesehen, aber jetzt stehte ich morgens auf und sehe verzerrt, wie durch Milchglas und mir ist ganz schnell schwindelig und übel. Von den Kopfschmerzen nicht zu sprechen (trotz Akupressur, Autogenem Training, gesundem Lebenswandel ....).
Morgen muss ich zu meinem Betriebsarzt wg. Gestaltung des Hamburger Modells. Mein AA hat eindeutig gesagt, dass er gegen eine Steigerung der Stundenzahl ist, da er weiss, dass ich wirklich am Limit bin. Diese Info habe ich auch auf der Arbeit weiter gegeben. Da wurde mir schon sehr klar gesagt, dass man das Modell durchaus noch auf der basis von 2 Stunden verlängern würde, falls erforderlich, aber irgendwann müsste auch ein ARbeitsergebnis sichtbar sein.
Klar, ich bekomme technische Hilfen, die mein "Leiden" (ich fühl mich so bescheuert, wenn ich das so schreibe, wo ein Teil von euch noch viel schlechter sieht als ich, aber ich leide unter diesen Bedingungen). Aber es versteht keiner, dass diese Hilfen nur bedingt weiter helfen. Und ich habe zur Zeit einfach nur Angst, dass es sich verschlimmert, ich weiss nicht, ob ich mir wünsche, bald operiert zu werden oder nicht, denn davor habe ich auch Angst. Es ist zur Zeit einfach wieder eine sehr niedergeschlagene Zeit, in der ich hadere und nicht weiter komme, mich frage, ob ich mich nicht genug anstrenge, ob ich simuliere und was auch immer. Und das Leben drum herum leidet auch drunter, weil ich nicht die Energie habe, "normal" am Leben teilzuhaben, es kostet soviel Kraft.
Ich bin aber dankbar, hier einen Platz zu haben,wo ich mich verstanden fühle.
Hoffentlich habe ich jetzt nicht zuviel rumgejammert, aber es ist zur Zeit wirklich schwer. Danke für deine gezielte Nachfrage, Corinna, und danke an alle anderen, die mitfühlen.
Ursula


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