Flocke, Knut & Co.

Wolfram (DD), Dresden, Montag, 18. Februar 2008, 12:46 (vor 5919 Tagen)

Vor kurzem kam im TV ein Beitrag über die beiden Eisbären, über Prägung, Handaufzucht und artgerechte Haltung. Wissenschaftler wußten zu berichten, daß Flocke und Knut nie ein "eisbärengerechtes" Leben führen werden.

Und ich wurde wieder mal nachdenklich.

Ich bin mit beiderseitigem grauen Star zur Welt gekommen. Mir wurden im 3. Lebensjahr (nur mit örtlicher Betäubung - Prägungsphase = vermutlich Grund für spätere Angstzustände) die Linsen entfernt.
Der eine oder die andere wird sich noch an diese kompottglasähnlichen "Starbrillen" erinnern - und vielleicht daren, daß deren Anffertigung schon mal ein halbes Jahr dauern konnte.
Ich bin also gar nicht "artgerecht" aufgewachsen! Habe nicht gelernt, mich in einer Kindergruppe durchzusetzen, weil ich mit der Sehbehinderung sowieso "anders" war. Und die Brille hätte z.B. kaputtgehen können.
Hänselei und Mitleid.
Weggebissen hat mich zum Glück keiner. Oder nur virtuell.
Ja, es gibt Hilfsmittel. Bekommen wir sie problemlos, weil sie uns zustehen> oder müssen wir um jedes bißchen kämpfen>

Unsere Welt ist für "Normal-Sehende" eingerichtet. Wir können im Berufs-, Privat- und Alltagsleben oft nicht das, was andere können. Können müssen.
Haben wir immer das Verständnis unserer Artgenossen>

Flocke und Knut wären in der "freien Natur" nicht überlebensfähig. Wirklich nicht> Beweisen nicht Delphine, Wildschweine und auch Ratten, daß wir Menschlein uns eigentlich zuweilen schämen müßten>
Sind wir nicht auch oft auf unsere Artgenossen angewiesen> So oder so.

Was hat das jetzt alles mit NHA zu tun>
Nichts!
Oder>

einen schönen Wochenanfang wünscht
Wolfram


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