lange ersehnt und jetzt... - Forum von Netzhaut-Selbsthilfe.de

... würde ich am liebsten gar nicht hingehen :-| .

Hallo ihr Lieben,

fast fünf Wochen musste ich auf den Kontrolltermin im KH warten. Am Dienstag ist es nun so weit und ich würde am liebsten gar nicht hingehen.

Mein AA wünscht sich eine Expertenmeinung, ob beim operierten Auge nachgelasert werden muss und er ist unzufrieden mit dem unoperierten, nur gelaserten anderem Auge. Würde sich mehr Pigmentbildung erhoffen.

Nach seiner Diagnose konnte ich nicht schnell genug einen Termin machen, war stinkesauer, dass ich fünf Wochen warten sollte.

Nun steht der Termin unmittelbar vor der Tür und ich würde am liebsten einfach kneifen.

Ich habe so viel vor in den nächsten Monaten. Ich sehe auch, dass ich schlechter sehe.

Im Grunde kann es nur zu einer Beruhigung führen, im schlimmsten Fall aber zu einer erneuten OP und wieder zu einem langen Arbeits- und Familienausfall.

Ich habe da einfach keine Lust drauf. Ich will mein Leben einfach weiter leben können :-( .

Sorry, hier gibt es Menschen, denen es weit schlechter geht als mir. Ich weiß auch, dass ein wenig mehr Dankbarkeit angebracht wäre, dass ich mit meinem operierten Auge überhaupt noch etwas sehen kann.

Aber grad überkommt es mich so. Meine Kinder, meine Arbeit, meine Ehrenämter, ich mach das alles so furchtbar gerne und stecke gerade so mitten drin wieder. War nach zwei Monaten Zwangspause auch nicht so einfach.

Klar, ich werde hingehen, aber ich weiß im Moment nicht, ob ich die Kraft habe zu ertragen, was sie mir möglicherweise sagen :-( .

LG Beate

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Hallo Beate,

ja so einen Durchhänger ( will es mal so nennen) kenne ich nur zu gut. Ich kann dich und deine Stimmung gut verstehen. Vor allem das schlechtere Sehen und das Gefühl eine nicht endende Augengeschichte zu erleben ist heftig. Gerade das Planen der nahen und weiteren Zukunft fällt schwer und die Ängste seine liebgewonnen Dinge nicht tun zu dürfen oder auch zu können.

Ich kann dich nicht trösten aber sagen das es mir und sicher vielen anderen auch oft ebenso geht. Wenn du möchtest könne wir ja mal telefonieren nur heute leider nicht muss gleich arbeiten und morgen früh auch. Du kannst mir gerne eine Mail schicken dann können wir mal quatschen. :-)

Ich wünsche dir für deinen AA Besuch erstmal viel Mut und Kraft und drücke dir fest beide Daumen für ein gutes zufriedenstellendes Ergebnis.

Liebe Grüße vom Niederrhein

Erika :-)

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Hallo Beate,
ja diese Gefühle kenne ich nur zu gut. "Ich will das einfach nicht..." Leider haben wir keine Einflussmöglichkeiten auf das Ergebnis und müssen es ertragen. Nach einer bestimmten Zeit des Ablehnens und Grübelns kommt aber häufig eine Zeit des Annehmens oder wenigstens Resignierens.
Vielleicht bekommst du die Antwort die du gerne hättest. Ich drücke dir fest die Daumen.

--
Liebe Grüße Maria

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Hallo Beate,

Ich borg mir mal einen Passus aus Deinem Beitrag:
» "Im Grunde kann es nur zu einer Beruhigung führen, im schlimmsten Fall aber zu einer erneuten OP ..."

Aber wie groß ist die Chance, daß es zu einer Beruhigung führt> ICH denke doch, sehr deutlich höher als die Gefahr einer erneuten OP.

Die Ungewißheit, das schlechtere Sehen - das "frißt" schon; ich erwische mich immer wieder bei dem Wunsch, einen in jeder Hinsicht optimalen Zustand erreichen zu wollen; dem Bewußtsein, daß das nicht real ist - - und der Hilflosigkeit, immer wieder dazwischen zu hängen.

DAUMENDRÜCK für nächste Woche
herzliche Grüße
Wolfram

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Ich danke euch ganz herzlich für eure, wie immer so verständnisvollen Antworten.

Manchmal komme ich mir ja schon hysterisch vor, aber da bin ich bei euch super gut aufgehoben :-) .

Ich lebe seit fast fünf Wochen auf diesen Dienstag hin. Der Alltag geht weiter mit all seinen Terminen und Verpflichtungen, die über diesen Dienstag hinaus gehen. Meine Planungen aus dem Bauch heraus ebenso. Aber da ist dann einfach immer wieder der Kopf im Weg, der dann sagt: wart erst mal ab!

Blödsinn eigentlich.

Am Mittwoch z. B. habe ich zugesagt, am nächsten Samstag zwei Mädchen zu dem großen Fußballturnier mitzunehmen, auf das sich meine Mädchen schon seit dem letzten Jahr freuen. Diesmal sind wir dabei, haben uns in einer Pension eingemietet. Was sagt mein blöder Kopf: Moment - du hast da vorher einen Termin, kannst du das überhaupt zusagen>

Am meisten hat mich wohl mein ansonsten überaus verständnisvoller Chef runtergezogen.

Nächste Woche muss ein sehr wichtiger Brief raus. Es geht darum über 3.000 Adressen einzudrucken, die Briefe zu falten und zu verschicken. Als ich ihm dann sagte, dass es ungünstig wäre, wenn der Brief am Dienstag aus der Druckerei käme, weil ich da überpünktlich die Platte putzen müsste, um rechtzeitig im KH zu sein, kam doch glatt sein "Plan B". Ich müsse dafür sorgen, dass, wenn ich dann am Mittwoch nicht da wäre (und wenn ich am Mittwoch nicht da bin, wohl auch wieder länger ausfallen würde) ein Ersatz für mich da sein müsste.

Gut, den habe ich organisiert. Der "Ersatz" war empört, denn er glaubt auch nicht daran, dass sie mich im KH gleich mal eben wieder dabehalten.

Wirr was ich gerade schreibe, ist mir klar. Aber ebenso wirr bin ich halt gerade.

Vielleicht liegt es auch an dem Wort "Ölentfernung>", das im Überweisungsschein steht. Ich will doch gar nicht, dass das Öl jetzt schon entfernt wird.

Der OA im KH meinte, das könne 6 Monate und gerne auch länger drin bleiben. Ist aber jetzt erst noch nicht ganz fünf Monate drin. Hat er mir irgendwas verschwiegen>

Alles so Unsicherheitsfaktoren, die mich in Summe verrückt machen.

Ist mir schon klar, dass ich mich mit dem abfinden muss, was passiert. Aber diese zwei Monate im Aus, da bin ich immer noch am Knabbern.

Ich weiß auch, dass eine erneute OP irgendwann im Raum steht, aber kann die sich nicht so ein bisschen nach mir richten> ;-)

Ne, wahrscheinlich nicht, wie es kommt, so kommt es. Auf der anderen Seite konnte ich der ersten und sogar der zweiten OP gewisse gute Seiten abgewinnen. Im Moment könnte ich das nicht.

Ob's was hilft>

LG Beate

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Liebe Beate,
entschuldige, dass ich erst jetzt antworte.
Ich wünsche Dir viel Glück für Deine Untersuchung morgen.

"Nun steht der Termin unmittelbar vor der Tür und ich würde am liebsten einfach kneifen."

Das geht jedem von uns so, und zwar immer, wenn man denkt, dass etwas mit den Augen ist. Kopf in den Sand stecken und einfach nicht mehr da sein.
Aber genausogut weißt Du, dass Du diese Wahl nicht hast.
Um das bestmögliche Ergebniss für Dich und Deine Augen zu erzielen, bleibt nur der Termin.
Also auf in den Kampf, Du schaffst das, denn Du hast viel mehr Kraft und Stärke in Dir, als Du
selber glaubst!

"Ich habe da einfach keine Lust drauf. Ich will mein Leben einfach weiter leben können :-( ."

Ach Mensch, wie oft habe ich diesen Satz gedacht, gesagt.
Womit Du Dich irgenwann abfinden mußt, ist, dass es Dein altes Leben in der Form nicht mehr gibt.
Das wird nicht von einem Tag auf den anderen geben, das braucht Zeit.
Wie oft wollte ich nach einer OP mein altes Leben zurück. Und wenn nicht gleich, dann 4 Monate nach der Op. Und ich hatte viele OPs.
Fakt ist, es gibt Dein altes Leben in dem Sinne nicht mehr, aber es gibt ein neues Leben, was nicht unbedingt schlechter sein muss.
Du hast viel durchgemacht und gelernt in dieser Zeit, aber Du kannst daraus Deinen Nutzen ziehen und daraus lernen.
Du mußt es nur zulassen und akzeptieren.
Bei mir hat es Jahre gedauert,
und wenn die nächste NHA kommt, weiß ich nicht, wie ich reagiere,
aber ich weiss, dass es weitergeht.
Liebe Grüße
KAtharina

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Liebe Grüße
Katharina

Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

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