Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP

Marion, Samstag, 07. Oktober 2006, 16:11 (vor 6418 Tagen)

Hallo Leute,
ich war heute und vergangenen Mittwoch beim Augenarzt wegen zeitweise auftretender Blitze und Photophosien an meinem einzigen noch "guten" rechten Auge.
Nach Weitstellung der Pupille kontrollierte mich der Arzt und meinte, der Glaskörper ziehe an der NH (hab ich schon desöfteren zu hören bekommen) und er möchte mich gerne in die Augenklinik schicken. Soll dort am Montag (oder wenn es am WE schlimmer wird, schon früher) antreten und die sollen das dann anschaun und entscheiden, ob es operiert wird.
Er hat mir kurz die OP erklärt, die im Fall des Falles gemacht werden würde. Er meinte, bei der OP würde der Glaskörper eingedellt werden, damit die Gefahr für eine NHA geringer wird.
Im Überweisungsschein steht "Blitze am oc. un. bei Frühgeborenenretinopathie (obwohl ich keine Frühgeburt war, habe ich anscheinend dieselben Symptome), Traktionen bei 11.00 mit schisiartiger Abhebung, Visus cc=0,8".

Kann mir jemand erklären, was der Text im Überweisungsschein bedeutet> Ist die NH schon ab oder was meint er mit "schisiartiger Abhebung" (ich konnte den Überweisungsschein erst daheim lesen und ihn so nicht danach fragen, denn im Gespräch hat er nix davon gesagt)>

Wie läuft diese OP ab> Wie lang muß man in der Klinik bleiben>

Ich hab tierisch Angst vor Montag und würde mich freuen, wenn ihr mir ein bißchen bei meinen vielen >>> helfen könntet....

Dankeschön!

Liebe Grüße

Marion

Re: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP

Peter, Sonntag, 08. Oktober 2006, 10:53 (vor 6417 Tagen) @ Marion


Als Antwort auf: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP von Marion am 07. Oktober 2006 16:11:09:


Hallo Marion,
zunächst wäre mal interessant zu wissen, warum der Glaskörper an der NH zieht>
Ist es nur eine Glaskörperabhebung, dann könnte man versuchen mit einer Cerclage den Druck so auszuüben, daß sich die NH wieder anlegt.
Sind es Blutgefäße die in den Glaskörper gewachsen sind(war bei mir der Fall)
so wird wohl eine Vitrektomie unumgänglich sein.
Hier findest Du interessante Infos:
http://www.med.uni-giessen.de/agda/leitfaden.html
Ich wünsche Dir viel Glück für morgen und alles Gute

Peter


Re: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP

Marion, Sonntag, 08. Oktober 2006, 12:18 (vor 6417 Tagen) @ Peter


Als Antwort auf: Re: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP von Peter am 08. Oktober 2006 10:53:35:


Hallo Peter,
erstmal danke für deine antwort. ich weiß nicht, warum der glaskörper an der nh zieht. ist aber wie gesagt schon länger der fall, bin kurzsichtig, hab glaskörpertrübungen, also alles schon bekannte probleme.
mein AA meinte gestern eben nur, daß ich mein auge bitte in der klinik anschaun lassen soll und die - wenn sie operieren - das auge "eindellen". da ich noch nie operiert worden bin und auch tierisch angst vor kliniken habe, war ich erstmal geschockt und nicht mehr im stande, großartig fragen zu stellen.
da ich den text auf dem überweisungsschein auch nicht deuten kann, bin ich momentan sehr planlos.
aber ich denke, wenn eine vitrektomie nötig wäre, hätte er es mir doch gesagt, oder nicht>
habe mich gestern im internet auch nochmal schlau gemacht, dieses "schisiartig" bedeutet ja netzhautspaltung(sartig), da blick ich gar nicht mehr durch. eine nethautspaltungsartige ablösung> gibt es sowas>
bin ratlos und bange schon vor dem morgigen tag...
lg
marion


Re: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP

Wolfgang, Sonntag, 08. Oktober 2006, 17:21 (vor 6417 Tagen) @ Marion


Als Antwort auf: Re: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP von Marion am 08. Oktober 2006 12:18:29:


Hallo Marion,
ich kann dir leider in fachlicher Hinsicht keinen Rat geben, möchte dich aber bestärken, deinem morgigen Besuch in der Augenklinik gefasst und mit Optimismus entgegen zu sehen. Meine Frau hatte vor kurzem wegen einer möglichen Netzhautablösung auch viel Angst, was sich aber Gott sei Dank als (noch) harmlos herausgestellt hat. Deshalb bin ich auf dieses Forum gestoßen.
So wie Peter erklärt hat, scheint es sich bei dir doch um eine notwendige Untersuchung und evtl. auch OP zu handeln. Ergreife die Chance, dass es heute viele Möglichkeiten gibt noch zu helfen und das Augenlicht zu retten. Angst, auch wenn sie verständlich ist, ist da kein guter Ratgeber. Läuft man vor notwendigen Dingen davon, wird es hinterher meist nur noch um so schlimmer. Vertraue den Ärzten, sie wollen bestimmt nur das Beste für dich. Informiert hast du dich ja schon einigermaßen, so dass du auch die richtigen Fragen stellen kannst. Schreib doch in Stichworten auf, was dir unklar ist und was du fragen möchtest. Wenn man vor dem Arzt sitzt, fällt einem vieles nicht mehr ein.
Also: Kopf hoch, alle Forumsmitglieder begleiten dich morgen mit ihren guten Wünschen. Wir drücken dir die Daumen!!!

LG, Wolfgang


Re: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP

Peter, Sonntag, 08. Oktober 2006, 13:05 (vor 6417 Tagen) @ Marion


Als Antwort auf: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP von Marion am 07. Oktober 2006 16:11:09:


Ich hab mich mal schlau gemacht, also "schisisartige Abhebung" bedeutet nichts anderes als das sich die Netzhaut abgelöst hat, wobei mit Schisis wohl gemeint ist, das sich sich ein Spalt zwischen Netz- und Aderhaut befindet, das ist aber eigentlich bei einer NHA immer der Fall, deshalb wird ja auch die NH nicht mehr versorgt und die Sehzellen sterben ab. Solange hierbei die Makula noch nicht beteiligt ist, kannst Du noch gut sehen. Sollte es jedoch zu einer weiteren Ablösung kommen und das Sehzentrum(Makula) mit betroffen sein droht die Erblindung in kurzer Zeit.
Ich möchte Dir keine Angst machen, aber Du solltest Dir darüber bewußt sein, das nur durch schnelles handeln, ob nun mit Cerglage oder Vitrektomie, die Erblindung verhindert werden kann.
Ich habe den Fehler gemacht zuerst noch von AA zu AA zu laufen, in der Hoffnung es gäbe eine Alternative ohne OP, diese Wochen haben mich die komplette Sehkraft am linken Auge gekostet. Das rechte Auge wurde zeizig operiert und die Sehkraft konnte zumindest zu 45 % erhalten werden.
Ich kenne leider nur die Kliniken hier in der Umgebung, als sehr gute wurden mir Köln und das Johaniter in Bonn empfohlen, wo auch meine OP´s gemacht wurden.
Da ich nicht weiß aus welcher Gegend Du kommst, kann ich nicht sagen ob es gute Kliniken bei Dir gibt. Schau doch mal hier in die Liste, laß Dich nicht "irgendwo" hin schicken. dazu ist Dein Augenlicht zu wertvoll.
Aber egal wohin Du gehst, es sollte auf jeden Fall ein Ultraschall und eine Angiographie gemacht werden, nur so kann man ganz genau bestimmen welche Schäden bereits vorhanden sind und dementsprechend behandeln, eine normale Hintergrunduntersuchung reicht nicht aus! Diese Untersuchungungen werden wohl auch das erste sein was morgen gemacht wird, danach wird der Arzt in einem Gespräch mit Dir die Behandlungsmöglichkeiten erörtern. Falls eine OP notwendig ist, so wird diese in Vollnarkose gemacht, sowohl Die Cerglage als auch die Vitrektomie. Ich war schon nach drei Stunden wieder fit und konnte nach vier Tagen nach Hause.
Gerne kannst Du mir auch per e-mail schreiben, wenn Du noch Fragen hast oder dich einfach nur "ausheulen" willst, ich weiß aus eigener Erfahrung wie das ist.
Manchmal bringt der Zuspruch und die Hilfe von Unbekannten mehr als das Mitleid odie sicher gutgemeinten Aufheiterungsversuche des nahen Umfeldes, jedenfalls war es beei mir so.

LG und Kopf hoch

Peter

Re: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP

Marion, Sonntag, 08. Oktober 2006, 13:17 (vor 6417 Tagen) @ Peter


Als Antwort auf: Re: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP von Peter am 08. Oktober 2006 13:05:45:


hallo peter,
danke nochmal für deine ausführliche erklärung. ich bin mir bewusst, wie heikel die sache ist. ich bin schon am linken auge blind, da dort eine nha übersehen würde (ist schon 6 jahre her, ich war von geburt an an diesem auge schwer kurzsichtig).
die frage, die ich mir nun stelle, ist, ob ich heute noch in die klinik (habe schon einen überweisungsschein für die anscheinend gute augenklinik rechts der isar in münchen) fahren soll oder ob es morgen früh reicht.
was meinst du>>>
lg
marion


Schisis und OP

KAtharina, Sonntag, 08. Oktober 2006, 19:10 (vor 6417 Tagen) @ Marion


Als Antwort auf: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP von Marion am 07. Oktober 2006 16:11:09:


Liebe Marion!
Als erstes möchte ich Dir etwas die Angst vor morgen nehmen.
ICh selber habe auf beiden Augen eine Schisis amotio mit NHA gekoppelt, und wurde deswegen auch operiert.
Ich weiß nicht, in wie weit Du die Website durchforstet hast, aber folgendes zur Schisis:
Die Retinoschisis ist eine besondere Form der Netzhautablösung. Bei dieser Krankheit kommt es zur Abspaltung der einzelnen Schichten der Netzhaut. Ursachen, Voranzeichen und Behandlung gleichen der der Netzhautablösung.
Es kommt aber als erstes daruf an, ob Du NUR eine Schisis hast, dann gibt es in soweit kein Problem. Es gibt relativ viele Menschen mit einer Schisis amotio, die Ihr Leben lang nichts davon merken, ergo, wo auch nicht operiert wird. Dann gibt es eben Menschen, die bemerken es irgendwann, da die Anzeichen einer NHA gleichen. Vor einigen Jahren noch wurde die Schisis prophylaktisch gelasert, davon ist man aber abgekommen.
3,8 % aller Menschen haben eine Schisis.
Heute wird das ganze beobachtet, und oft muss gar nichts unternommen werden. Problematisch wird es dann erst, wenn sich zu der Schisis noch Netzhautlöcher gebildet haben, und Du eine NHA bekommst, oder die Stelle der Schisis größer wird und sich zur Makula hin ausdehnt,was sehr selten geschieht.
Dann muss operiert werden. Bei mir wurde links die Schisis auch mit einer eindellenden OP versorgt, und seit 7 Jahren ist da alles konstant. ICh denke, wenn etwas gemacht werden muss, dann wir sicher eine Cerclage zur Sicherheit um den Augapfel gezogen. Das passiert bei Vollnarkose, dauert ein Stündchen und nach 5-7 Tagen darfst Du nach Hause.
Je nach dem was morgen bei Dir festgestellt wird, kann es auch sein, dass einfach nur beobachtet wird.
Meine AA meinte, Sie würde alle Patienten mit einer Schisis erst mal grundsätzlich in die Klinik schicken, um auf der sicheren Seite zu sein.
Ich nehme mal an, die NHA auf Deinem anderen Auge wird auch mit einer Schisis im Zusammenhang gestanden haben, da diese fast immer auf beiden Augen auftritt (ca. 85% aller Fälle).
Also versuch ruhig zu bleiben, so eine Schisis hat oft einen gutartigen Verlauf. Lass das morgen abklären, hör die die Meinung der AA in der Klinik an, und stell Fragen.
Aller Beste Grüße
und eine ruhige Nacht
KAtharina

Re: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP

Marion, Samstag, 21. Oktober 2006, 15:59 (vor 6404 Tagen) @ Marion


Als Antwort auf: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP von Marion am 07. Oktober 2006 16:11:09:


Hallo an alle!

Erstmal vielen Dank für eure Antworten und eure Unterstützung in diesem Forum. Ich bin am Sonntag noch in die Augenklinik gefahren und nach stundenlanger Untersuchung von 3 Ärzten (2 davon wurden von zuhause geholt) kam die Diagnose:
2 Löcher in der NH, keine Schisis, hat anscheinend nur so ausgesehen, war nicht deutlich, da ein dicker Glaskörperklumpen vor dieser Stelle schwebte. Bin dann am Montag vormittag operiert worden, es wurde unter Vollnarkose eine Kryo (schreibt man das so>) gemacht. Bin am Freitag entlassen worden. Mußte am So und am Di nochmal zur Kontrolle in die Klinik. Die Vernarbung der NH hatte schon eingesetzt und laut dem Arzt lief alles nach Plan. Bin nun noch zuhause, muß aber in einer Woche wieder arbeiten und hab schon Angst vor der PC-Arbeit.

Nun habe ich eine Frage an euch: Ist es normal, daß ich noch nicht scharf sehe> Die Ärzte meinten, das wird schon langsam. Aber ich frage mich, wie ich meine Arbeit vernünftig machen soll, wenn ich den Text am Bildschirm nicht richtig scharf sehen kann...

Würde mich freuen, von euch zu hören.

LG
Marion


Re: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP

Peter, Samstag, 21. Oktober 2006, 19:06 (vor 6404 Tagen) @ Marion


Als Antwort auf: Re: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP von Marion am 21. Oktober 2006 15:59:58:


Hallo,
ich hatte im letzten Jahr auch zwei Kryos, eine LA eine RA. Bei mir hat es ca 4 Wochen gedauert bis ich wieder scharf sehen konnte, allerdings hatte sich durch die Kryos auch meine Glasstärke um jeweils fast 1,00 Dioptrie geändert.
Das Auge ist nach dieser OP noch geschwollen, bis die Schwellung abklingt dauert es halt einige Zeit. Wenn es noch nicht funktioniert mit der Arbeit, mußt Du Dich nochmal Krankschreiben lassen.
Tu Dir selbst den Gefallen und überanstrenge das Auge nicht, je mehr Ruhe das Auge hat, umso schneller gehen die Reizungen zurück.

LG
Peter


Re: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP

Marion, Mittwoch, 25. Oktober 2006, 00:06 (vor 6400 Tagen) @ Peter


Als Antwort auf: Re: Montag Augenklinik - Fragen zur möglichen OP von Peter am 21. Oktober 2006 19:06:38:


Hallo Peter,
danke für Deine Antwort.
Es beruhigt mich, dass es bei dir ca. 4 wochen gedauert hat. bei mir ist die OP gestern 2 wochen her und ich habe noch schwierigkeiten kleine buchstaben wie auch die schrift hier scharf zu sehen. ich kann sie erkennen, muß mich aber konzentrieren um sie ganz scharf zu sehen. bisher habe ich noch von keinem aa eine aussage bekommen, wie lang es ca. dauern wird, bis ich wieder scharf sehe.
die löcher in der netzhaut, die bei mir mit kryo operiert wurden, lagen allerdings nicht im zentralen blickfeld. ist es aber trotzdem normal, daß es noch dauert, bis ich meine sehkraft wieder habe, oder> liegt wohl noch an den op-strapazen und der heilungsphase.
du sagst, dass sich bei dir die dioptrien-zahl geändert hat. zum guten oder zum schlechten> woher kommt das> mein aa meinte, daß sich bei mir eigentlich nichts ändern sollte, da eben die löcher sehr am rande bei 12 und 3 uhr waren.
waren dies die ersten löcher die bei dir mit kryo operiert wurden> wie kommst du jetzt zurecht> hast du noch beschwerden>
würde mich freuen von dir zu hören!
lg
marion


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