Sorgen nach Not-OP - "Ablatio mit Makula-off"

Borealis, Freitag, 03. Juni 2016, 15:05 (vor 2884 Tagen)

Liebe Leser & Leserinnen,

als in Bad.-Württ. lebendes Nordlicht bin ich erleichtert, dieses Forum entdeckt zu haben; wäre dankbar für ein Echo auf meine Besorgnis nach diesen Vorgängen:

(I) Sonntagfrüh 24.04.2016: ca. 1,5 Std Not-OP linkes Auge. Diagnosen: (1) „R/L Pseudophakie“; (2) „Ablatio mit Makula-off“; Operation: „LA PPV-Endolaser mit Gaseingabe (C3F8) sowie Laserkoagulation der Netzhaut“.

(II) Nach-OP-Anweisung, nachts auf d. Bauch zu schlafen. Ärztlicherseits sonst keinerlei Hinweise (!). Auf Fragen ausweichende od. keine Antworten. In d. Klinik komplettes Desinteresse, dem Patienten Hilfreiches/Perspektiven mit auf d. Weg zu geben. Erster Nachsorgetermin durch wenig qualifiziertes Assistenzpersonal, keine Antworten auf Fragen zu Verhalten, Ernährung, keine Tips für Heilendes, keinerlei Rat. Daher Rückkehr zum bisherigen, freundlich-professionell arbeitenden Augenarzt (Ulm), bei dem es allerdings auch immer ziemlich fix zugeht.

(III) 40 Tage nach d. OP: Merklicher Gas-Rückgang (wohin?), teils sehr verschwommenes Sehen möglich. Netzhaut laut Arzt zur Zeit anliegend. Aber: Im linken Auge entstehen immer neue, viele „schwarze Monster“, anfangs klein/grau, dann immer größer und schwarz werdend. Arzt: „Das könnte alte Glaskörpersubstanz sein“, oder „das könnten Netzhautstückchen sein.“ Mein Eindruck: Beides stimmt nicht. Der Satz „Lassen Sie sich nicht verrückt machen“ hilft nicht weiter, ebensowenig der Hinweis, die nicht starken, aber wiederkehrenden Schmerzen rund ums Auge, das schnelle Müde-/Erschöpft-/Unkonzentriertsein sei normal. Die Sehleistung des anderen Auges ist aktuell auf 80% gefallen.

(IV) Gibt es plausible Antworten auf diese Fragen:
1.) Weshalb entstehen und was sind die „schwarzen Monster“?
2.) Was kann ich tun, um deren Zunahme zu vermeiden?
3.) Sollte ich 40 Tage nach OP noch immer auf dem Bauch schlafen?
4.) Was kann ich kurz-/mittel-/langfristig a) fürs operierte,
b) fürs andere Auge Förderndes tun?
5.) Schadet lesen (Bücher, am PC) und schreiben? Augenklappe auf operiertem Auge ist oft wohltuend.
6.) Gibt es außer Vitamintabletten förderliche Ernährung?
7.) Ist moderate körperl. Anstrengung (Rasenmähen) schädlich?

Soweit für heute. Für jedes qualifizierte Echo bin ich dankbar. Herzlich grüßt
Borealis

Sorgen nach Not-OP - "Ablatio mit Makula-off"

K.H. @, Freitag, 03. Juni 2016, 20:58 (vor 2884 Tagen) @ Borealis

Hallo,

ich vermute, dass nach dem Stöbern im Forum inzwischen die meisten Fragen beantwortet sind.

Es ist bestürzend, dass die Betreuung durch die Ärzte so mangelhaft ist. Fragen sollten doch jedenfalls beantwortet werden, auch wenn man sonst nicht so auskunftsfreudig ist.

Bei den folgenden Aussagen ist zu beachten, dass es sich um meine persönliche Interpretation der Situation handelt. Das kann keinesfalls die qualifizierte Aussage eines Arztes ersetzen.

Die schwarzen Monster kann ich nicht wirklich einordnen, es ist jedoch wichtig zu unterscheiden, ob sie sich bewegen oder immer an der gleichen Stelle wahrzunehmen sind. Wenn sie sich bewegen, könnten es Glaskörperreste sein, denke ich, ist der Eindruck eher konstant an gleicher Position, vermute ich leider bedenklichere Ursachen und hielte eine Kontrolle für dringend erforderlich. Aber auch sonst würde ich persönlich ein bisschen Druck machen, dass eine Beratung vom Arzt erfolgt, da immer auch der individuelle Fall berücksichtigt werden muss.

Die Gasabsorption sollte nach 3 Wochen eigentlich weitgehend abgeschlossen sein und damit die spezielle Lage nach 40 Tagen nicht mehr notwendig sein. Der geschilderte Eindruck lässt jedoch vermuten, dass noch etwas von der Glasblase zu sehen wäre. Solange dieser Verdacht besteht, ich halte es zwar für unwahrscheinlich, würde ich die spezielle Haltung lieber einhalten. Unter diesen Umständen sollten aber auch häufiger Kontrollen vom behandelnden Arzt vorgesehen sein, bis ein stabiler Zustand erreicht wurde. Bei der Ablösung war leider die Makula betroffen, wodurch die Aussichten für eine ganz erfolgreiche Behandlung mit Wiederherstellung des ganzen Sehvermögens unwahrscheinlicher wurde. Wie sich dadurch allenfalls die subjektive Wahrnehmung verschlechtert ist wohl wieder individuell sehr verschieden.

Auf das Lesen sollte man nach einer NH-Operation längere Zeit verzichten. Aber auch nur bei dem Verdacht, dass etwas mit der Netzhaut nicht stimmen könnte, sollte es vermieden werden. Ein Grund für Netzhautablösungen kann die Glaskörperabhebung sein, und der geschrumpfte Glaskörper kann an der Netzhaut zerren und speziell bei schnellen Augenbewegungen Schäden verursachen.

Dass eine Augenklappe jetzt hilfreich erscheint, kann ich mir speziell dann vorstellen, wenn vor der Operation ein normales binokulares Sehen gegeben war, das nun offensichtlich, hoffentlich nur vorübergehend, gestört sein dürfte.

Die konkrete Ursache für die Netzhautablösung könnte neben den allgemeinen Verhaltensregeln, die hier ohnehin behandelt werden, eventuell zusätzlich noch speziellere erfordern. Das sollte der Arzt beantworten, ist meine Erwartungshaltung.

LG und viel Glück

Sorgen nach Not-OP - "Ablatio mit Makula-off"

K.H. @, Sonntag, 05. Juni 2016, 16:04 (vor 2882 Tagen) @ Borealis

Hallo,

eine kleine Egänzung, in einem Patientenleitfaden des Universitätsklinikums von Tübingen wird von einem Zeitraum von bis zu 8 Wochen gesprochen, bis sich, abhängig von der Art der Tamponade, das Gesichtsfeld wieder klären soll.

Liebe Grüße

Echo zu " Sorgen nach Ablatio mit Makula-off"

Borealis, Sonntag, 05. Juni 2016, 18:31 (vor 2882 Tagen) @ K.H.

Liebe Katharina Herzog,

zunächst: Herzlichen Dank für Ihr schnelles Echo – noch am selben Tag! – wie auch für die Übersendung der Patienteninformation der Uniklinik Tübingen! Es tut gut, sie zu lesen und zu erleben, daß es so etwas gibt. Welch riesiger Unterschied zum anonym-kalten Massenbetrieb in Stuttgart! - Zu erleben, daß es einen Menschen gibt wie Sie, wirkt auf mein Herz ähnlich wie die Ankunft eines Lichtes in der Dunkelheit...

Unabhängig davon: Meine Fragen 1, 2, 4 und 6 sind nach wie vor unbeantwortet. Die "schwarzen Monster" schwimmen im Auge herum, teils mitten im Gesichtsfeld, erinnern an Abfallprodukte. Viele sind klein, kaulquappenähnlich, andere sehr groß und nehmen in ihren Ausmaßen zu. Daher meine Frage nach der Ernährung oder anderer mittel-/langfristiger Förderung.

Die OP (heute vor sechs Wochen) betreffend bin ich mir zu 90% sicher: Die Netzhautablösung war die Folge eines Lebensmittel-Allergieschocks exakt 14 Tage zuvor. Doch die Aufnahmen, die ich meinem Augenarzt von den Folgen dieses Allergieschocks zeigte, nötigten ihm nur ein "das sieht ja schlimm aus" ab, mehr nicht.

Ihnen einen herzlichen Gruß und gutes Gelingen in allen Dingen!
Möge der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, Ihr Herz und Ihre Gedanken bewahren.

Borealis

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