Nachuntersuchung 3.0

Chrissie @, Freitag, 12. August 2016, 13:43 (vor 2785 Tagen)

Hallo,

tja, heute war ich mal wieder in der Klinik zur Kontrolle der NH und der Hornhaut.
NH ist ok. Die Hornhautlöcher sind endlich zu aber das Auge noch immer entzündet und deshalb gibts jetzt wieder Cortison Augentropfen. Und vielleicht bekomme ich dann in zwei bis drei Wochen endlich die Chance die Katarakt-OP machen zu lassen. Momentan sehe ich rechts 30% und links mit Sehhilfe 60%. Die 60 allerdings mit Schwankungen, ich denke das liegt möglicherweise an Ermüdungserscheinungen.

Jetzt meine (möglicherweise wirren) Fragen:

1. Noch immer glaubt mein Hirn das rechte Auge, welches früher mein sehstarkes Auge war (100%), wäre das Hauptauge. D. h. es blendet über das gute Gesichtsfeld einen schlechten Seheindruck über. Ist das verständlich erklärt?
Wenn die Katarakt-OP vorbei ist, kann es sein, dass es wieder das stärkere Auge ist, vllt. auch nicht. Weil irgendwie sehe ich zudem kurz unterhalb der Mitte einen schräg-quer-verlaufenden Strich, genaugenommen einen Bereich der verzerrt ist. Wenn das Auge nicht stärker oder wenigstens gleich stark wird, was kann ich dann machen, damit mein Hirn umlernt?

2. Mein linkes Auge ist nach Aussage des Klinikarztes NH-technisch gesund und er glaubt da wäre ein leichter Katarakt zu erkennen, der wenigstens einen Teil der Sehschwäche ausmacht. Den soll ich dann später noch operieren lassen. Mit dem Katerakt am rechten (kranken) Auge kann ich auch in der Nähe nix lesen. Hingegem mit dem linken (gesunden) Auge in der Nähe, ohne Brille oder Kontaktlinse, recht gut. Ich dachte die eingetrübte Linse macht da keinen Unterschied??

3. Außerdem weiß ich absolut nicht für welche Kunstlinse (erstmal nur das eine Auge) ich mich entscheiden soll? Für Bifokal? Der Klinikarzt sagt dazu, dass er den Eindruck hat mir käme es darauf an in die Ferne scharf zu sehen, da reicht eine einfache Linse mit Lesebrille dazu. Das stimmt ja auch. Aber ich bin mir nicht sicher. Zum Zeichnen muss ich sowohl in die Ferne als auch in der Nähe gut sehen können. Ich habe das ein paar mal ausprobiert, wenn ich links die Kontaktlinse im Auge habe. Man muss beim Zeichnen immer schnell rauf und runter sehen und da ist das mit dem über die Brille hinwegschauen nicht so praktisch. Vielleicht fehlt mir da nur die Übung?
Und wenn ich mich für die Bifokal-Linse entscheide und dann nicht zurechtkomme damit?
Oje, ich blicke im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr durch.

3. Ich habe ziemlich viele floaters im gesunden linken Auge und eine noch höhere Dioptrienzahl als am rechten Auge. Weshalb ich eigentlich verwundert bin, dass es das rechte Auge mit NHA getroffen hat. Das senkt meine Durchsicht leider nochmals und mindert meine Sorgen auch nicht gerade. Genau genommen hab ich sogar Angst, na ja, was solls damit werde ich schon klarkommen. Das Hauptproblem ist, dass die floaters stören.

Ich weiß natürlich, dass mir keiner meine Entscheidung abnehmen kann aber vielleicht hat ja jemand Erfahrungen, Ratschläge oder Tipps, lg

Nachuntersuchung 3.0

rop @, Freitag, 12. August 2016, 16:49 (vor 2785 Tagen) @ Chrissie

Hallo Chrissie ,
Bifokal hättest du vielleicht ein Problem beim Treppensteigen.

Lass erst mal die Entzündung abklingen , Hirn und Netzhaut werden nach der Kat OP neu lernen und da kannst du nicht eingreifen.

In theoretische Damokles Schwerter auch nicht.
Ich drücke dir die Daumen.

LG rop

Nachuntersuchung 3.0

Claus @, Freitag, 12. August 2016, 17:48 (vor 2785 Tagen) @ Chrissie

Hallo Chrissie,
zur Wahl der Linse möchte ich Dir folgende Erfahrungen von meiner Frau und mir schildern:
Bei beiden von uns hat sich mittelfristig nach der Katarakt Operation die Sehstärke verändert, sodass wir beide optimal mit einer Gleitsichtbrille versorgt sind.

Wir vertreten die Ansicht, da sowieso eine Brille erforderlich ist, wäre eine Bifokal-Linse weniger optimal.

Zusätzlich noch eine Anmerkung: Während bei meiner Frau beide Kunstlinsen Punktlandungem waren, also genau die Sehstärke als Operationsergebnis erzielt wurde, die vorher berechnet wurde, lief meine letzte Kataraktoperation voll daneben.

Gewünscht wurde von mir ein Visus von -1, erzielt wurde ein Visus von +0,5. Nun laufe ich mit einem kurzsichtigen und einem weitsichtigen Auge herum.
LG
Claus

Nachuntersuchung 3.0

Rudi @, Freitag, 12. August 2016, 19:09 (vor 2785 Tagen) @ Claus
bearbeitet von Rudi, Freitag, 12. August 2016, 19:56

Hallo Chrissi,

zu deiner Frage mit dem "Hauptauge" kann ich dir sagen, dass vor meinen ganzen Op´s das linke Auge mein besseres und somit mein Hauptauge war, nach den ganzen Op´s ist jedoch das rechte Auge das bessere geworden und ich hatte damit eigentlich (wenn überhaupt) nur kurzfristig ein Problem, denn mein Gehirn schaltete recht schnell um und hat sich rel. schnell daran gewöhnt, dass das dominierende Auge nun nicht mehr das linke sondern das rechte ist.

Du musst deinen Augen Zeit geben und so lange noch "Baustellen" offen sind, wirst du abwarten müssen, bis alles behoben und verheilt ist, erst wenn dann noch Probleme bestehen musst du dir Gedanken machen.

Bezüglich deiner Linsenwahl, kann ich dir nur meine eigene Wahl mitteilen:

Ich war von Geburt an hochgradig kurzsichtig und mein Wunsch war es, nach der Katarakt-Op für die Ferne keine Brille mehr zu benötigen und deswegen habe ich mich für Monofokallinsen entschieden die meine Kurzsichtigkeit korigieren.
Man hat bei mir eine Zielfraktion von -0,25 bis max. -0,5 angestrebt, d.h. man lies mich noch ganz leicht kurzsichtig, was sich bei mir im Alltag bei der Fernsicht so gut wie nicht beeinträchtigt und durch die leichte Kurzsichtigkeit erlaubt es mir, auch noch gewisse Dinge in der Nähe rel. scharf zu sehen, d.h. der leicht unscharfe Bereich fängt bei mir erst unterhalb 80cm merkbar an.
Dass ich danach dann zum Lesen eine Brille benötige, war für mich ok, denn schlussendlich benötigt jeder irgendwann im Alter eine Lesebrille (Stichwort: Altersweitsichtigkeit) und somit falle ich somit in der Gesellschaft nicht auf ;-)

Ich habe mich ganz bewußt gegen Bifokale Linsen entschieden, da Bifokal zwar 2 Bereiche scharf abbilden können, jedoch somit für jeden Bereich 50% des einfallenden Lichtes benötigt werden und es somit sein kann, dass man in der Nacht schlechter sieht da man ja pro Bereich nur die Hälfte des Lichtes zur Verfügung hat und da ich auf den Führerschein angewisen bin, wollte ich eben eine perfekte Fernsicht, d.h. es steht 100% des einfallenden Lichtes für die Linse und ihren Brennpunkt zur Verfügung.
Außerdem kann dir Niemand im Vorfeld sagen, ob dein Gehirn mit dem neuen Sehen mittels Bifokallinse zurecht kommt, da einfach gesagt, eine Bifokallinse 2 Bilder auf der Netzhaut produziert, eines das im Nahbereich scharf ist und eines was im Fernbereich scharf ist und dein Gehirn muss dann lernen, immer das scharfe Bild auszuwählen und das schafft nicht jedes Gehirn.

Ich berreue die Entscheidung nicht, dass ich Monofokale Linsen genommen habe und auch die Entscheidung, dass ich mein Sehen um 180° umgedreht habe von Anfangs Brille für die Ferne und keine Brille fürs Lesen auf jetzt keine Brille für die Ferne jedoch eine Brille für die Nähe.
Viele "Spezialisten" raten ja dazu, seine Sehgewohnheiten nicht durch die Kat-Op zu ändern, d.h. wenn es nach diesen "Spezialisten" gegangen wäre, hätte ich mir Monofokale Linsen für die Nähe einsetzen lassen sollen, so dass ich weiterhin für die Ferne eine Brille benötige, doch ich habe mich eben genau anders herum entschieden und es war für mich keine große Umstellung, im Gegenteil, meine Lebensqualität ist dadurch eher gestiegen, da ich jetzt viele Dinge machen kann, die für mich zuvor als kurzsichtiger Brillenträger nicht mehr möglich waren (z.B. Schwimmen, da sah ich ohne Brille den Beckenrad gar nicht mehr oder sonstigen Sport treiben bei dem eine Brille nur störend ist, ging auch nicht, da ich ohne Brille blind wie ein Maulwurf war).

Im Alltag stell es sich bei mir nun so dar, dass ich fast alle meine Tätigkeiten ohne Brille absolvieren kann, lediglich zum Lesen oder für die Computerarbeit benötige ich eine Brille, für alle anderen Dinge komme ich ohne Brille klar.
Ich kann auch Dinge in der Nähe ohne Brille bewerkstelligen, man gewöhnt sich dran, dass halt der Bereich unter 80cm etwas unscharf ist, doch die meisten Alltagsdinge lassen sich auch mit der leichten Unschärfe bewältigen und somit brauche ich da auch meist keine Brille.

Und das "über die Brille schauen" das lernt man recht schnell, du musst dir dafür nur eine kleine Brille zulegen über die du recht komfortabel darüber sehen kannst oder aber eine gute Gleitsichtbrille, jedoch muss man sich an das Sehen mit solch einer Brille erst gewöhnen, das kann einige Zeit dauern.

Schlussendlich kann dir die Entscheidung Niemand abnehmen, du musst für dich selbst entscheiden was ggf. für dich persönlich das Beste ist.
Ich kenne z.B. auch Leute, die sich genau umgekehrt wie ich entschieden haben, denen war es wichtiger, dass sie im Nahbereich ohne Brille scharf sehen könne und ihnen war es lieber für die Ferne eine Brille zu tragen.
Ich persönlich kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen, denn in meinem Alltag merke ich, dass ich die meisten Dinge ohne Brille bewerkstelligen kann, hätte ich mich umgekehrt entschieden, müsste ich fast immer die Fernbrille auf haben und nur wenn ich lese, könnte ich sie absetzen, d.h. ich stünde wieder genau vor dem gleichen Problem wie vor der Op, ich könnte all die sportlichen Dinge weiterhin nicht tun, da ich ständig die Fernbrille benötige.

Ich hoffe ich konnte dir einige Entscheidungshilfen mit an die Hand geben und habe dich nicht noch mehr verwirrt.

LG Rudi

Nachuntersuchung 3.0

Wolfram (DD), Dresden, Freitag, 12. August 2016, 19:26 (vor 2785 Tagen) @ Chrissie

Hallo Chrissie,

Gratulation zum Untersuchungsergebenis! NH ok, Hornhautlöcher zu; jetzt sollte - wie Rop auch schreibt - erstmal Ruhe reinkommen!

Zu 1.)
Doch! Verständlich erklärt ist das!
Ich habe den gleichen Effekt. Mein "Eiweißcomputer" hat sich auch gemerkt, daß über Jahrzehnte das bessere Bild vom rechten Auge kam. Im Grunde genommen eigentlich das "verwertbare" Bild, denn bei einem Unterschied von L 0,1 und R 0,6 sind das 2 getrennte Bilder.
Nix da mit räumlichem Sehen.
Nun heißt das Sehvermögen HB. Handbewegungen!
Ich weiß nicht, bis zu welchem Alter die Bildregie im Kopf da "umpolen" kann - und ich weiß auch nicht, welche medizinische Fachrichtung man dazu begeistern kann, sich darüber Gedanken zu machen.
Augenarzt, Neurologe, Allgemeinmediziner hören sehr interessiert zu, wenn ich da meine Hypothesen vortrage...

Langer Rede kurzer Sinn - ich stimme Rop zu: Du wirst da nicht viel machen können - außer abwarten und Geduld haben.

Zu den anderen Fragen kann ich nicht viel sagen; meine Linsen wurden im 3. Lebensjahr entfernt, die Frage nach Art und Weise der IOL stand und steht nicht.

Zu Floaters, eingeschränktem Gesichtsfeld und Bildstörungen: bei einem Visus von "HB" bzw. 0,1 sind die zwar da, aber eben nur das...

Was mich an der ganzen Sache (und nicht nur da) nur schockiert: viele, viele Jahre lang sollte man sich an den "Besseren" orientieren. JETZT daran, daß es vielen, vielen sehr viel schlechter geht...

--
herzliche Grüße aus Dresden
Wolfram

Nachuntersuchung 3.0

Chrissie @, Freitag, 12. August 2016, 20:38 (vor 2785 Tagen) @ Wolfram (DD)

Dank für die Antworten, denn sie haben mir sehr geholfen.

@Rudi, mir ging es früher oft so, dass ich mich beim schwimmen im Meer/See nicht sehr weit hinaus getraut habe, weil ich dann das Ufer nicht mehr erkennen konnte. Eine Lasik hat mir vor 15 Jahren sozusagen die Erleuchtung gebracht. Ich neige jetzt eher zur Monofokallinse. Schon allein weil nur ein Auge operiert wird. Da kann es dann sein, dass vielleicht der, wie Wolfram treffend beschrieben, "Eiweißcomputer" erst recht nicht mitmacht.

@Wolfram, ja da hast du in allen Punkten recht, trotzdem sagt mein Kopf ganz klammheimlich in einer ganz hinteren Ecke: nein, das darf nicht sein...

@Claus, stimmt, der Ausgleich auf 100% Sehleistung muss nicht klappen. Unterschiedliche Sehleistung hatte ich aber schon immer. Vor Lasik - 4,5 Dioptrien. Danach deutlich weniger und jetzt wieder mehr. Ich neige jetzt eher zur Monofokallinse.

Dank euch allen und ja @rop, weiterhin abwarten und Geduld haben. Wie du vielleicht schon festgestellt hast, ist genau das nicht meine Stärke. Ja, ja ich bin dabei es zu lernen.

LG

Nachuntersuchung 3.0

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Sonntag, 14. August 2016, 08:46 (vor 2783 Tagen) @ Chrissie

Hallo Chrissie,

kurz von mir, ich würde mich nach wie vor für eine normale IOL entscheiden.

Ansonsten Geduld, mir hat bei den Hornhautproblemen eine Eigenbluttherapie sehr geholfen.

Das mit dem Zeichnen, ich geh mal aus CAD oder ähnliches am PC, ist übrigens nicht ganz so optimal für deine Augen, hat Dir das schon mal jemand gesagt?

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

Nachuntersuchung 3.0

Chrissie @, Sonntag, 14. August 2016, 14:25 (vor 2783 Tagen) @ KAtharina

Hallo Katharina,

nein, nicht nur am PC, sondern auch auf Papier. Ich bin "Künstlerin" ohne was dabei zu verdienen und für meinen Broterwerb Kunstlehrerin. Da mache ich viel mit PC, einige Kurse sind für Schüler und mich online ansonsten ganz normal Bücher, Papier und Whiteboard.

Insgesamt ist es absolut blöd, denn Linien sind optisch nicht mehr gerade und bei geschwungenen Linien kann ich gar nicht mehr so genau sagen, was "richtig oder falsch" ist. Zum Glück habe ich ja nicht nur Architekturzeichnungen im Unterricht. Und zum Glück, ist das sehr genau sein eher in der Oberstufe wichtig. Irgendwie ist es schon komisch, mit meiner Optik, Bilder zu beurteilen. Und (erst recht) zum Glück kann ich vieles zeichnen, also wenn ich an der Tafel/Whiteboard oder Schülern auf dem Papier etwas zeichnerisch erklären will, ohne richtig hinsehen zu müssen. Weil das meine Hände teilweise alleine können. Aber merkwürdig ist das auf jeden Fall.

Nö, hat mir keiner erzählt, dass PC-Zeichnen nicht so gut ist. Meine AÄ und Klinik-AA haben nie nachgefragt was ich beruflich so mache. Ich habe das Gefühl, dass die nur interessiert dass organisch alles ok ist. Weil mit dem Rest haben sie nichts zu tun. Stimmt ja irgendwie. Darum muss ich mich selbst kümmern, also um die Folgen, und deshalb bohre ich sowohl bei den Ärzten als auch im Forum immer wieder nach.

Zum Glück (schon wieder) habe ich jetzt Sommerferien und da kann ich leichter Geduld haben. Traurig ist, dass ich die Ferien außer zur Vorbereitung des neuen Schuljahres/Unterricht, sonst auch künstlerisch nutze. Das macht aber echt wenig Freude, weil anstrengend und nicht sehr erfolgreich.

Nervig ist, dass je länger der akute Vorfall zurückliegt, desto mehr glauben Freunde/Kollegen ich wäre wieder 100% "normal" beim Arbeiten und allem Möglichen. Das stimmt aber nicht und wenige können das nachvollziehen, was das ganze noch mühsamer macht.

Ich denke auch, dass die Monofokallinse die bessere Wahl ist. Einfach weil mein Gehirn eh schon auf Anschlag ist mit der Verarbeitung der Seheindrücke. Nicht umsonst bekomme ich immer noch rasch rasende Kopfschmerzen wenn ich zu lange lese oder arbeite. Ich schlucke noch ordentlich viele Ibu-Hammer.

Nächste Woche ist ein erneuter Termin in der Klinik, mal sehen wie es weitergeht.
Ich wünsche dir und den anderen Netzis ein schönes Restwochenende, ich hoffe das Wetter ist überall so gut wie in Bayern

LG

Nachuntersuchung 3.0

rop @, Sonntag, 14. August 2016, 20:36 (vor 2783 Tagen) @ Chrissie

Liebe Chrissie,
Ich war genau wie du tätig !
Das stimmt , man hat es noch im Gefühl und in der Hand und die Strukturen im Kopf. Ich habe die letzten Monate Kunstunterricht genauso empfunden wie du.
Es wäre für mich eine Klasse Erfahrung , jetzt zu zeichnen und zu malen. Armschwung und Hände hätten es drauf und die Optik könnte nicht folgen.
Mal über den Schatten springen wie im Sport?
Das stimmt , Malen so mental total anstrengend , man will fokussieren, scharf stellen , heran zoomen , Details raus holen , den Überblick behalten und die ganzen Farbnuancen erkennen und außerdem nicht geblendet sein.
Und dann die Hand-Auge-Koordination. Eigentlich nach Yoga gedacht , müsste man aus dem Stress und der Anspannung raus und aus dem Absolutheitsanspruch Schärfe, es in der Unschärfe gestisch fließen lassen.
Das ist dann was ganz anderes.
Oder gestisch tanzend . Das habe ich auch schon in einem Projekt gemacht. War ne super Erfahrung und hat was von Happening oder Kunsttherapie . Ich musste damals schon die Bühne hoch und runter geführt werden.

LG rop

Nachuntersuchung 3.0

Chrissie @, Sonntag, 14. August 2016, 23:32 (vor 2783 Tagen) @ rop

Hallo rop!

Nur warum ist diese Unschärfe, die jetzt passiert, qualitativ so anders? Du schreibst "das ist dann was ganz anderes". Ich kanns eben noch mit der Hand aber die Verbindung zum Hirn und zum Herz ist gestört. Also ich habe schon immer einen Weg zwischen Abstraktion und Detail gesucht.Manches mal drum gekämpft und manches mal rein zufällig ein für mich zufrieden stellendes Ergebnis erreicht. Man muss dann das wollen, das gezielte wollen aufgeben, oder? Ich sag mal so, der flow muss dann aus einer anderen Motivation herauskommen?

Ich sehe ja, aber was ich sehe kann ich weder gestisch noch genau wiedergeben. Ich dachte erst zeichnen/malen könnte mir helfen viel zu verarbeiten. Geht aber nicht. Wie du gesagt hast, mental anstrengend und das bedrückt mich. Weil früher war da auch immer ein befreiendes Gefühl dabei und das ist momentan weg. Ehrlich rop, ich wage nicht daran zu denken wie und ob ich die Situation in der du steckst packen würde.

Freilich hoffe ich, dass mein eintrainiertes Können für die Schule/den Unterricht reichen wird.

Interessant dabei ist, dass mir die füher ungeliebte Bewegung wesentlich mehr hilft und ich neuerdings dauernd laufen und radeln will.

LG

Nachuntersuchung 3.0

rop @, Montag, 15. August 2016, 15:10 (vor 2782 Tagen) @ Chrissie

Liebe Chrissie ,
So ist es, wie du schreibst.

Vermutlich hat bei mir das Ausleben im Bewegungsdrang dann angefangen, als es mit der Kunst aufgehört hat. Ich erlebe Befreiung, wenn ich ein neues Ziel erreicht habe.

LG rop

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