Hallo Abendsonne,

ich kopiere mal deinen Text hier rein:

"Der letzte Befund im November diesen Jahres lautet Makula epiretinale Gliose mit dtl. Netzhaut-Fältelung vor allem superior, Peripherie Netzhaut anliegend, kleines atrophes Rundforamen bei 9 Uhr, hintere Glaskörper-Grenzmembran-Abhebung."

Ich verstehe das so, dass die Gliose, also diese
Bindehaut, die sich über die Makula gelegt hat,
im oberen Bereich der Makula an der Netzhaut gezogen
und die Netzhaut in Falten gelegt hat. Einäugig schätze
ich mal,dass du dann spiegelverkehrt im Gesichtsfeld
Makula unten ein verzogenes Sehen hast. Schwer zu sagen,
ob die Gliose da aktiv ist oder ruhig, dicker wird oder
zieht oder nicht. Aber "deutlich" sagt ja auch schon
mal viel aus.
In der Gegend von 9 Uhr ist eine ausgedünnte runde
Lochstelle und der hintere Glaskörper hat sich bereits
abgehoben (was bei jedem irgendwann eintritt).

"Ich sehe auf dem Auge aber noch 80 %."
Das würde bedeuten, wie oben gesehen, dass die Gliose
über der Sehgrube nicht so sehr beeinträchtigt, aber
an anderen Stellen der Makula (siehe oben).

"Kann alles gut erkennen, außer gerade Linien, die etwas wellenförmig verlaufen, was aber ansonsten nicht stört."
Wenn du den Amsler Test machst, wo verzerren sich die Linien? Neben dem Fixationspunkt oder weiter außen?
Oder krisselt es einfach insgesamt?

"Nun soll ich mich operieren lassen.
Kann ich noch warten und wie lange?"
Hast du Verlaufs-OCTs oder Berichte? Hat sich in den
letzten Monaten oder Wochen was verändert? Hast du eine
Möglichkeit, dir eine zweite Meinung einzuholen?
Ich kann nachvollziehen, dass bei dir Kopf und Bauchgefühl hin und her gehen. Natürlich ist es für uns
als Nicht-Mediziner schwer bzw. eigentlich sowieso unmöglich, da eine "richtige" Einschätzung abzugeben.

"Der Augendruck beträgt 21." Da hat der Augenarzt ein
Auge drauf?

lg rop

Hallo Abendsonne,

herzlich willkommen im Forum!

Auch ich habe eine epiretinale Gliose und sollte kurz nach Feststellung dieser im September 2013 möglichst zügig operiert werden bei einer Sehfähigkeit zwischen 80 und 100 %. Mein Bauchgefühl sagte damals „nein“ und ich habe mir erst einmal Meinungen von drei weiteren Augenärzten eingeholt (2 Kliniken, ein Augenarzt), mit einer Augenärztin (über den Service meiner Krankenkasse) telefoniert, ebenso mit Pro Retina.

Nachdem ich mich also umfassend über die Gliose informiert hatte, die Hälfte der Ärzte dafür, die andere Hälfte gegen eine OP waren, habe ich mich entschlossen zu warten. Das ist jetzt gut 3 Jahre her, ich bin noch nicht operiert, habe eine Sehfähigkeit von immer noch 80 % und gehe zu 3-monatigen Kontrollen (OCT, Gesichtsfeld, Augeninnendruck …) zu meinem Augenarzt (Makula-Spezialist), der mich, wenn es nötig werden sollte, auch operiert und zu dem ich vollstes Vertrauen habe.

Mein Augeninnendruck war wie bei dir auch oft zu hoch, meist hatte ich 22 und 27, manchmal auch „nur“ 21. Da mir auch das Sorgen machte, mein Augenarzt aber kein Freund von Tropfen ist, wurde beidseitig (im Abstand von 2 Wochen) im Dezember 2015 eine PLT durchgeführt. Mittlerweile hat sich der Augeninnendruck nach anfänglichen Schwankungen bei unter 20 eingependelt.

Jede Gliose ist anders und entwickelt sich anders, bei manchen wächst sie sehr schnell, bei anderen kommt sie zum Stillstand. Gib mal epiretinale Gliose in die Suchfunktion ein und du wirst einiges dazu finden.

LG und alles Gute!
Gunda

Hallo Abendsonne,
ich habe auch eine Epiretinale Gliose und noch dazu auf dem führenden Auge. Sehe dort ca. 70% und wenn ich den Augenarzt (einen führenden Netzhautspezialisten) auf die Verzerrungen im Gesichtsfeld anspreche, meint er jedesmal: "Das kann man zwar operieren, im aktuellen Zustand besteht aber kein Handlungsbedarf und möglicherweise verschlechtert es sich auch nicht."
Ich nehme schon an, dass die Risken dieser Operation zum erzielbaren Nutzen abgewogen werden sollen.
Liebe Grüße
Flora

Hallo Abendsonne,

bei mir wurde ebenfalls nach zweimaliger Netzhaut-OP mit Plomben eine epiretinale Gliose festgestellt.

Von zwei Augenkliniken habe ich die Empfehlung für eine OP erhalten. Meine Augenärztin und eine Uni-Klinik haben von einer OP derzeit abgeraten. (Unter der Abwägung des Nutzens und der Risiken.) Mein Visus liegt aufgrund der Makularbeteiligung bei der NHA bei 50%, ich habe Eintrübungen im Glaskörper und eine klare, natürliche Linse.

Ich habe mich gegen eine OP entschieden.

Leider musste ich Anfang Dezember zum 3. Mal wegen einer NHA an dem Auge operiert werden. Es wurde erneut eine Plombe gesetzt. Den weiteren Verlauf gilt es abzuwarten.

Ich wünsche Dir eine schöne Weihnachtszeit und alles Gute!