Riesenriss/Netzhautablösung

ChristophE, Essen, Samstag, 07. Januar 2017, 18:33 (vor 2658 Tagen)

Hallo zusammen,

durch Zufall habe ich dieses Forum entdeckt.
Ich habe eine Frage, ich hoffe jemand kann sie mir beantworten.
Im März, August und September 2016 bin ich insgesamt 5 x am rechten Auge operiert worden. Ich hatte einen nach Arztbericht "Riesenriss" und darauf folgend eine Netzhautablösung. Bin froh, dass ich auf dem Auge nicht ganz erblindet bin. Die aktuelle Diagnose ist "Handbewegung", das linke Auge ist zu 100% ok.
Nach der letzten OP am 16.09.16 befindet sich eine Silikonöltamponade im Auge die die Netzhaut halbwegs hält (hatte ich nach der ersten OP im März 16 auch schon, die ist dann allerdings im August 16 geplatzt..).
Die Ärzte im Klinikum Essen meinen diese Tamponade würde jetzt sehr lange im Auge bleiben bzw. gar nicht mehr entfernt werden. Ist das so richtig? Kann die noch entfernt werden? Ich bin (noch) 48 und will demnächst wieder arbeiten. Danke für Eure Antworten. Liebe Grüße Christoph aus Essen

Riesenriss/Netzhautablösung

Wolfram (DD), Dresden, Samstag, 07. Januar 2017, 18:52 (vor 2658 Tagen) @ ChristophE

Hallo Christoph,

herzlich willkommen hier im Forum!

"...hatte ich nach der ersten OP im März 16 auch schon, die ist dann allerdings im August 16 geplatzt..."

Hier wäre eine Erklärung nötig. Die Silikonöltamponade ist rein technisch eine Ölfüllung. Die kann nicht platzen.
Es kann allerdings als Nebenwirkung ein erhöhter Augendruck entstehen, wenn sich Ölbläschen in die Vorderkammer drängeln und dort den Kammerwasserabfluß verstopfen.

"...diese Tamponade würde jetzt sehr lange im Auge bleiben bzw. gar nicht mehr entfernt werden. Ist das so richtig? "

Ja.
Üblicherweise ist das Öl nur ein Halt für die Netzhaut und hat in den meisten Fällen nach 6..12 Monaten diese Aufgabe erfüllt und wird dann wieder abgelassen.
In komplizierten Fällen muß man das Öl aber länger, unter Umständen sogar permanent im Auge belassen.

Das Öl kann wieder abgelassen werden, aber je länger es im Auge verbleibt, desto riskanter ist das, weil sich das ganze System "Auge" auch an den Fremdkörper Öl gewöhnt.
Wenn das Öl vertragen wird, wird man es bei komplizierter NH-Situation auch in Ruhe lassen, da man nach längerer Zeit auch nicht erwarten kann, daß sich das Sehvermögen nach "Öl-Ex" verbessert.

Ich habe das Öl jetzt 19 Jahre im Auge.

--
herzliche Grüße aus Dresden
Wolfram

Riesenriss/Netzhautablösung

ChristophE, Essen, Samstag, 07. Januar 2017, 19:00 (vor 2658 Tagen) @ Wolfram (DD)

Bei den ganzen Turbulenzen im letzten Jahr stimmt das wohl, dass die Tamponade nicht geplatzt ist. Ich hatte als Nebenwirkung einen Augendruck von über 40, danach dann weitere 4 Operationen. Das klingt hoffnungsvoll, dass Du damit schon 19 Jahre lebst. Vielen Dank für die spontane Antwort.

Riesenriss/Netzhautablösung

Wolfram (DD), Dresden, Samstag, 07. Januar 2017, 19:30 (vor 2658 Tagen) @ ChristophE

Hallo nochmal,

da drücke ich die Daumen, daß das Auge jetzt besser mit dem Öl zurecht- und insgesamt zur Ruhe kommt! Vielleicht ist da auch eine Visus-Verbesserung oder zumindest eine -stabilisierung möglich.

Laß das "demnächst wieder arbeiten" langsam angehen. Es ist eine große Umgewöhnung.

--
herzliche Grüße aus Dresden
Wolfram

Riesenriss/Netzhautablösung

robert @, Mittwoch, 04. Oktober 2017, 14:12 (vor 2389 Tagen) @ Wolfram (DD)

Hallo Wolfram !

Nach div. Operationen wurde bei mir vor ca. 2 Jahren Silikonöl ins Auge gefüllt, um das Auge physisch zu erhalten. An diesem Auge habe ich ohnehin fast keine Sehkraft mehr, da infolge mehrere Netzhaut-Op´s auch der Sehnerv vollständig zerstört wurde (Papillenatrophie). Nunmehr ist aber ein neues Problem aufgetreten. Aufgrund ständigen Kopfwehs suchte ich meinen AA auf und dieser stellte einen hohen Augendruck fest (48). Bisher war mein "normaler" durchschnittlicher Augendruck bei ca. "27", was immer als in Ordnung eingestuft wurde. Dieser Druck wurde aber mit Augendrucksenkern erreicht (2 x tgl. Duokopt und 1 x abends Monopost). Da die aktuellen Werte immer so um "45" liegen und auch im Auge sonst nichts negatives festgestellt werden konnte (auch keine Entzündungen), hat mein AA vorgeschlagen, nunmehr eine Laserung vorzunehmen. Angeblich wird hier ein Teil des Trabekelwerkes zerstört, was man aber nur bei nicht mehr sehfähigen Augen - wie bei meinem - macht. Ein anderer AA aber meinte, dass diese Laserung auch größere Risken nach sich zieht und ich unter Umständen auch das Auge verlieren könnte. Ich habe bei meinen Recherchen auch festgestellt, dass es auch schonende Laserungen gibt, welche das Trabekelwerk nicht zerstören, sondern nur den Kammerwasserabfluss erhöhen (SLT, PLT, etc.). Ich weiß natürlich nicht, ob dies auch in meinem Fall möglich ist. Ich suche selbstverständlich nach der schonendsten Variante, den Augeninnendruck wieder in den Griff zu bekommen. Ich bin für jeden Rat sehr dankbar !

Liebe Grüße:
Robert

Riesenriss/Netzhautablösung

Wolfram (DD), Dresden, Mittwoch, 04. Oktober 2017, 20:55 (vor 2388 Tagen) @ robert

Guten Abend, Robert,

Probleme mit dem Augendruck hängen meistens mit einem Mißverhältnis von Kammerwasserproduktion, Zirkulation und "Abfluß" zusammen.
Damit ergibt sich die Therapie: entweder die Produktion verringern oder den Abfluß erhöhen.

Die Varianten hat Katharina beschrieben.
Was nun für Dich die beste Lösung ist, kann nur der AA, der Dich, Dein Auge, den Verlauf... kennt, einschätzen.

Die "teilweise Zerstörung des Trabekelwerks" ist ein dehnbarer Begriff!
Letztendlich stimmt´s zwar - auch wenn man nur quasi den Abfluß an ein paar Stellen erweitert.
So, wie es gesagt wurde, klingt es wie eine Radikalkur - da würde ich den AA fragen, ob man es nicht erstmal im Guten versuchen sollte...
Aber das wird jetzt Krümelka..erei.

Wie kriegt man am schonendsten den Augendruck runter? Pro und Kontra der Methoden, sollte man - auf Deine Situation zugeschnitten - beraten.

Vielleicht gibt´s da auch Kompromisse; einen hat man ja schon mit der Akzeptanz eines Druckes von 27 mmHg gemacht.

Was heißt "fast keine Sehkraft"?
Ich sehe auf meinem rechten Auge auch nur noch Handbewegungen, Finger-zählen geht schon nicht mehr.
Aber ich möchte das so lange wie möglich erhalten - denn zum Orientieren brauche ich es.

"Methode egal - hauptsache der Druck geht runter" ist m.A.n. nicht so gut.
Tut mir leid, aber einen wirklich guten Rat habe ich leider auch nicht.

--
herzliche Grüße aus Dresden
Wolfram

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