Nur 5 Monate nach Vitrektomie - Der Katarakt ist da!

Andreas19, Sonntag, 10. Januar 2021, 16:46 (vor 1194 Tagen)

Mitte August 2020 wurde ich an meinem einzigen funktionsfähigen Auge wegen einer ausgedehnten Gliose vitrektomiert. Da ich vorher keine Metamorphopsien, sondern v. a. Visusminderung und Makulaödem hatte, ist nur eine mäßige Besserung eingetreten. Ich sehe alles noch irgendwie löchrig, wie Mini-Skotome. Es sind wohl leichte Schäden an der Netzhaut entstanden.
Nun hat sich das Sehen in den letzten Wochen wieder erheblich verschlechtert (unscharf, neblig, starke Blendempfindlichkeit).Ich bin soviel kurzsichtiger geworden, dass sowohl meine Gleitsicht- als auch meine Lesebrille nicht mehr funktionieren.
Das alles ist wohl mit dem sich jetzt entwickelnden Kernkatarakt zu erklären, der ja offenbar auch zu einer Myopisierung des Auges führt.
Damit war ja irgendwie zu rechnen, aber ich bin trotzdem erstaunt wie schnell und rasant sich das entwickelt.

Die Katarakt-OP ist für Ende Januar geplant...

Mich würde sehr interessieren, wann und wie schnell der Katarakt bei anderen Betroffenen entstanden ist und ob ich hoffen kann, dass das ganze Problem nach dem Linsenaustausch endlich mal zur Ruhe kommt.

Nur 5 Monate nach Vitrektomie - Der Katarakt ist da!

rop @, Sonntag, 10. Januar 2021, 17:34 (vor 1194 Tagen) @ Andreas19

Hallo Andreas ,
Nach der Katarakt OP bildet sich oft noch ein Nachstar, der mit dem YAG Laser ambulant entfernt wird. Dass das anfing, sich zu bilden , fing bei mir Post Kat OP binnen einer Woche an. Aus der Erinnerung wurde drei Monate später gelasert. Danach besteht normalerweise Ruhe für einen Nachstar, allerdings werden Glaskörpertrübungen bei der Kat OP aufgewirbelt. Nach der Kat OP besteht ein erhöhtes Risiko für eine Netzhautablösung.

LG ROP

Nur 5 Monate nach Vitrektomie - Der Katarakt ist da!

Olga @, Wiesbaden, Sonntag, 10. Januar 2021, 18:49 (vor 1194 Tagen) @ Andreas19

Meine erste Vitrektomie war Ende April... 3 Wochen später bildete dich schon der grauer Star... da die nh sich erneut gelöst hat, hatte ich meine zweite OP Ende Mai mit Linsenaustausch.

Nach ca 3 Monaten bekam ich dann zusätzlich den nachstar. Man konnte nicht lasern weil ich Silikonöl drin habe. Da sich erneut eine Membran gebildet hat wurde ich Ende September erneut operiert und beide Anliegen wurden operativ entfernt.

Seitdem ist alles stabil.

Nur 5 Monate nach Vitrektomie - Der Katarakt ist da!

Doreen1974 @, Siegburg NRW, Montag, 11. Januar 2021, 15:12 (vor 1193 Tagen) @ Andreas19

Lieber Andreas,
hatte den Katarakt zuerst, daher kann ich nach ppV nicht mitreden. Was ich aber als Info habe, ist, den Nachstar möglichst nicht vor 3 Monaten nach OP lasern lassen, besser 6 Monate, da wäre die NH stabiler. Soweit aus einem Forum von einer Ärztin der Charite. Seit dem schlage ich mich auch rum. Hatte fast danach Kapselsackfalten, d.h. alle Lichter waren diagonal verzogen, die Ampeln, die Lampen, alles länglich verzogen, nennt sich auch Starburst, meint da aber Lichterscheinungen wie Sternstrahlen um jede Lichtquelle.
Wurde mit Kapsulotomie bei ppV mitgemacht und war dann weg. Hatte ich auf Auge zwei auch, hat sich dort nach 10 Wochen von allein gelöst. Nun wünschte ich natürlich, ich hätte es nicht mitmachen lassen bei Auge 1, aber ein wirkliches Gespräch war nicht richtig möglich mit dem Operateur. Viele junge Patienten bekommen zügig einen Nachstar.

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Vanessa, Montag, 11. Januar 2021, 22:37 (vor 1193 Tagen) @ Andreas19

> Mich würde sehr interessieren, wann und wie schnell der Katarakt bei anderen Betroffenen entstanden ist und ob ich hoffen kann, dass das ganze Problem nach dem Linsenaustausch endlich mal zur Ruhe kommt.


Hallo Andreas,

nach einer Netzhaut-Op hat es bei mir ca 3-4 Wochen gedauert, bis sich der Katarakt eingestellt hat und
es ging rasend schnell, bis die Trübung so stark war, dass ich im Dunklen kein Auto mehr fahren konnte. ( starkes Blenden/Doppelbilder)
Der Linsenaustausch fand im November 2020 statt, 9 Monate nach der Netzhaut-OP.
Die Sehkraft (Weitsicht) war am nächsten Tag schon um einiges besser und hat sich nach ein paar Tagen insoweit gesteigert, dass ich fast wieder die alte Sehstärke erreicht hatte.
Jetzt, ca 7 Wochen nach dem Linsentausch, ist die Sehstärke um einiges besser als vor der Netzhaut-OP.

Ich wäre mit viel weniger zufrieden gewesen. :-)

Ich hatte zu Anfang starkes Geflimmere und wieder die hüpfenden Punkte, aber mir wurde gesagt, dass das normal ist und sich legen wird. Mittlerweile ist alles verschwunden.
Mein Arzt hat mir gesagt, ein Nachstar könnte eintreten, wäre aber per Laser sehr schnell zu beheben.
Natürlich besteht immer noch das Risiko einer erneuten Netzhautablösung, aber daran mag ich nicht denken, sondern bin nur dankbar um die wiedergewonnene Lebensqualität!

Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg bei dem Eingriff. :-)

Grüße
Vanessa

Nur 5 Monate nach Vitrektomie - Der Katarakt ist da!

Andreas19, Dienstag, 12. Januar 2021, 21:32 (vor 1192 Tagen) @ Vanessa

Hallo Vanessa,
danke für deine Antwort. Sie macht ja etwas Mut, ich habe mir in deinem Thread vom letzten Jahr deine Geschichte durchgelesen. Das war ja auch alles nicht so einfach.
Ich bin momentan einfach sehr verunsichert weil es sich fast täglich verschlechtert und ich nicht richtig einschätzen kann, welche Rolle die Linse und welche Rolle die Netzhaut spielt.
Aber das werde ich ja nach der OP dann wissen...

Grüße
Andreas

Nur 5 Monate nach Vitrektomie - Der Katarakt ist da!

Vanessa, Dienstag, 12. Januar 2021, 23:49 (vor 1192 Tagen) @ Andreas19

> Ich bin momentan einfach sehr verunsichert weil es sich fast täglich verschlechtert und ich nicht richtig einschätzen kann, welche Rolle die Linse und welche Rolle die Netzhaut spielt.
[quote]Aber das werde ich ja nach der OP dann wissen...

[/quote]

Meine Geschichte war und ist, wenn ich die der anderen lesen, eher sehr glimpflich gewesen und auch bis dato sehr gut verlaufen! Das kann ich rückblickend sagen.
Allerdings hat mich das alles letztes Jahr trotzdem komplett aus der Bahn geworfen und mir allen Lebensmut genommen. Den habe ich allerdings seit dem Linsenaustausch wieder zurück. :-)

Du hast nur noch ein noch funktionierendes Auge. Das war bei mir ja nicht so.
Ich möchte auch nichts falsches sagen, da ich kein Arzt bin: nur hat mein AA mir versichert, dass ich mit der neuen Linse natürlich wieder sehen werde. Das was für mich, bzw für jeden Betroffenen die allergrößte Sorge ist, steht für ihn außer Frage.

Beim Linsenaustausch besteht halt das geringe Risiko einer Netzhautablösung. Hat man zudem eine Netzhaut-Op hinter sich, erhöht sich das Risiko. Damit muss man leben und das kann einem kein AA nehmen.
Ich würde mir darüber im Moment allerdings gar keine Gedanken mache, weil du eh keinen Einfluss darauf haben wirst.
Das ist leicht gesagt, ich weiß.;-)

Alles Gute dir :-)

LG
Vanessa:-)

Nur 5 Monate nach Vitrektomie - Der Katarakt ist da!

Zoe, Aachen/NRW, Mittwoch, 13. Januar 2021, 21:31 (vor 1191 Tagen) @ Andreas19

Hallo Andreas,

ein "funktionierendes" Auge, das tut mir leid, davor habe ich ja mit zwei "funktionierenden" Augen Sorge.
Ppv im Mai 19, Linsentausch im Januar 20 - und ich habe es rausgezögert, ich hatte für mein Empfinden zuvor zuviele Arztkontakte. Ich hätte auch mit ok des AA früher planen/starten können. Ich fand auch, dass es schnell ging.
Mein (Notfall)Operateur hatte angekündigt, dass 99 % (er hat es in Tausend "990 von 1000") einen Katarakt bekommen. Ich hätte gedacht, dass es länger dauert.
Also im Vergleich recht ähnlich.
Dir alles Gute!

--
Gruß Zoe

Nur 5 Monate nach Vitrektomie - Der Katarakt ist da!

Andreas19, Freitag, 29. Januar 2021, 10:39 (vor 1175 Tagen) @ Andreas19

Nun habe ich vorgestern die neue Linse bekommen, die OP ist wohl gut verlaufen.
Aber Probleme gibt es auch weiterhin:
Wegen einer leichten Schwellung der Makula und um ein stärkeres postoperatives Makulaödem zu verhindern wurde mir während der OP Cortison (Triamcinolon) hinter das Auge gespritzt (also offenbar mit einem Zugangsweg außen um das Auge herum). Nun ist dadurch der Augendruck massiv angestiegen (36!) und ich darf wieder mein Lieblingmedikament Glaupax nehmen.
Was das Sehen angeht hatte ich mir etwas mehr versprochen, aber das löchrige Sehen ist offenbar doch eher durch die gliose- und vitrektomiebedingten Netzhautschäden zu erklären. Immerhin kann ich in der Ferne aber wieder schärfer sehen und z. B. Schriften im Fernsehen wieder erkennen. Das Nahsehen ist allerdings deutlich schlechter geworden.
Neu aufgetreten ist ein Flackern im äußeren Gesichtsfeld des operierten Auges. Das könnte wohl mit der noch nicht fest eingewachsenen Linse im Linsensack zusammenhängen.
Es würde mich sehr interessieren, wie bei euch der Verlauf nach Katarakt-OP war. Hat jemand ein Makulaödem bekommen?

Herzliche Grüße
Andreas

Nur 5 Monate nach Vitrektomie - Der Katarakt ist da!

KAtharina @, Camburg/Thüringen, Freitag, 29. Januar 2021, 10:58 (vor 1175 Tagen) @ Andreas19

Hallo Andreas,
nach der Katarakt Op nicht, aber nach einer CPC zum Drucksenken.
Drücke die Daumen dass der Druck zügig wieder runter geht und du das Glaupax nicht lange nehmen musst!

--
Liebe Grüße
Katharina


Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht…

Nur 5 Monate nach Vitrektomie - Der Katarakt ist da!

Doreen1974 @, Siegburg NRW, Freitag, 29. Januar 2021, 14:03 (vor 1175 Tagen) @ Andreas19

Hallo Andreas,

Zum Druck kann ich nichts beitragen, aber zum Flackern im äußeren Augenwinkel.

Das hatte ich auch. Auf dem rechten Auge war es auf einer Skala von 1-100 auf vollen 100. Auf dem Linken auf einer 3.

Das Flackern war extrem, schwarz-weißer Stroboskop-Effekt. Es war sehr stark, ich vermute, verstärkt noch durch das Sommerwetter.

Nach ca. 6 Wochen ließ es endlich nach und verging dann langsam.

LG, Doreen

Nur 5 Monate nach Vitrektomie - Der Katarakt ist da!

Vanessa, Samstag, 30. Januar 2021, 13:32 (vor 1174 Tagen) @ Andreas19

Hallo Andreas,

Ein Makulaödem hatte ich auch nicht nach dem Eingriff.
Ich drücke dir auch die Daumen, dass der Augendruck sich wieder normalisiert.

Das Nahsehen ist bei mir nach dem Linsenaustausch auch viel schlechter ( ohne Lesebrille quasi nicht mehr möglich), aber das war mir im Vorfeld bewusst, da ich eine Ein-Stärken-Linse habe, die mir mein Arzt empfohlen hatte.
Ich habe meine Gleitsichtbrille anpassen lassen.

Was das allgemeine Sehen anbelangt: Die Op ist noch sehr frisch bei dir und es dauert in der Regel eine gewisse Zeit, bis sich die endgültige Sehschärfe eingestellt hat.
Wie es bei dir aussieht, bzw was sich noch ändert, kann natürlich nur ein Arzt entscheiden, da du ja im Vorfeld mit Netzhautschäden behaftet bist und das dann mit einspielt.

Ich wünsche dir alles Gute für dein Auge!

LG
Vanessa :-)

Nur 5 Monate nach Vitrektomie - Der Katarakt ist da!

fth68 @, Samstag, 30. Januar 2021, 17:49 (vor 1174 Tagen) @ Andreas19

Hallo Andreas,

Nun ist dadurch der Augendruck massiv angestiegen (36!) und ich darf wieder mein Lieblingmedikament Glaupax nehmen.

Offenbar bist Du ein Steroid-High-Responder. Aber keine Panik, das geht ja normalerweise per Medikament schnell wieder runter.

Es würde mich sehr interessieren, wie bei euch der Verlauf nach Katarakt-OP war. Hat jemand ein Makulaödem bekommen?

Ja, ich. Ist als 'Irvine-Gass-Syndrom' nach Katarakt-OPs bekannt und mit ca 1:100 als Chance aufgelistet. Bei meiner ersten Katarakt-OP 2017 hatte ich es nicht bekommen, aber bei meiner zweiten 2020 hat es mich erwischt.

Ich hatte dann 3 "Wellen" á circa 10 Tage dieses Syndroms, die jweils mit Glaupax und Nepafenac zurückgedrängt werden konnten. Seit Anfang November war es nicht mehr aufgetreten und ich hoffe, das bleibt auch so. Da es keinen einheitlichen Therapiestandard für das IGS gibt, kann man mehrere verschiedene Dinge probieren. Cortison hinter's Auge ist halt auch eine davon, eine konservative Therapie mit Nepafenac eine andere.


LG, Thorsten

Nur 5 Monate nach Vitrektomie - Der Katarakt ist da!

Andreas19, Samstag, 30. Januar 2021, 18:18 (vor 1174 Tagen) @ fth68

Hallo Thorsten,
vielen Dank für die interessante Antwort.
Da ich i. R. der epiretinalen Gliose ja schon einmal ein Makulaödem hatte, ist das Risiko bei mir vermutlich etwas höher.
Aber ich habe ja das Cortison drin und das Glaupax hat ja vermutlich auch eine protektive Wirkung. Also hoffe ich mal, dass alles gut geht.
Der Augendruck ist übrigens innerhalb eines Tages(!) von 36 auf 10 abgesunken.

Herzliche Grüße
Andreas

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