Bin mit meinen Ängsten nach meinen OP´s also nicht alleine?

Martinaxxx, Dienstag, 19. Januar 2021, 19:26 (vor 1164 Tagen)

Ich bin ganz neu dabei und wollte nur kurz berichten das ich seit meinen OP´s ab Februar 2020 ängstlich bin und festgestellt habe das ich damit nicht allein bin.
Ich hatte eine Netzhautablösung unten, hufeisenförmig. Es wurde geläsert und auch gleich eine Linse eingesetzt. Öltamponade dann Gastamponade im Sommer nochmal Ölbläschenentfernung aus der Bindehaut und vor vier Wochen neue Linse am anderen Auge (Katarakt).
Es wäre toll wenn jemand berichten könnte was so an körperlichen Tätigkeiten wieder machbar ist. Ich traue mich nur an leichte Sachen ran momentan. Walken statt Joggen, kein Fitness mit Gewichten, Angst zu schwer zu heben, Angst vorm Fliegen, vorm Reiten. Das Auge schmerzt sobald ich Stress habe und auch wenn der Puls höher ist.. PC geht nur 2 Stunden, ständig trockenes, spannendes Auge. Klimaanlage geht gar nicht... bin deswegen auch noch immer krankgeschrieben. Visus 30%. Links jetzt 80% . Danke und schönen Abend noch. Martina

Bin mit meinen Ängsten nach meinen OP´s also nicht alleine?

Doreen1974 @, Siegburg NRW, Donnerstag, 21. Januar 2021, 13:50 (vor 1162 Tagen) @ Martinaxxx
bearbeitet von Doreen1974, Donnerstag, 21. Januar 2021, 14:01

Liebe Martina,

schau mal auf meinen Thread, "Wie lebt ihr in Bewegung nach ppV.".
Da wirst Du sehen, dass ich momentan genauso ein Hasenschwanz bin, wie Du.:-)

Joggen habe ich aufgegeben. Yoga auch. Beim Spazieren gehen, und auch bei kleinster Bewegung sehe ich Blitze, halbmondförmig bei jedem Liedschlag.
Das kann alles bedeuten und nichts.
Bisher hat der AA noch nichts gesehen, was ungut ist, aber das heißt ja nichts, es zieht irgendwo heftig an der NH und ich versuche, damit zu leben.

Ich versuche auch noch zu schonen, was irgend geht.
Fliegen lasse ich sein, das wird noch Ärger geben, mit der Familie. Reiten würde ich persönlich nicht mehr. Und lesen, versuche ich momentan wenig.

Nur wir jungen Pat. stehen ja noch voll im Leben.

An die Photopsien beim Einschlafen gewöhne ich mich langsam. An den Rest, den ich tagsüber sehe, noch nicht.
Mir haben die Worte von Michael und den anderen aus meinem Thread schon geholfen.

(Zusätzlich nehme ich Magnesium täglich - das ist keine medizinische Empfehlung, ich bin Laie, der Rat kam allgemein von meinem Hausarzt, und trinke Heidelbeersaft ohne Zucker...)

Liebe Grüße
Doreen

Bin mit meinen Ängsten nach meinen OP´s also nicht alleine?

Lena86 @, Bonn, Donnerstag, 21. Januar 2021, 16:47 (vor 1162 Tagen) @ Doreen1974

Hallo zusammen,
Ich bin ja ebenfalls jung (34 Jahre) und hatte 2019 3 NHAs links inkl. Silikonöl bei der dritten OP und neuer Linse bei der Öl-Entfernung.
Ich hatte trotz Makula-Off und dicker Gliose riesiges Glück und hab links wieder einen Visus von 0,6 - 0,8,je nach Tagesform und Licht (mit Brille, versteht sich). An die Verzerrungen und Doppelbilder und die Photopsien habe ich mich gewöhnt, auch wenn es mich immer mal wieder belastet.
Ansonsten gehe ich meinem Alltag uneingeschränkt nach. Ich fahre Auto, ich arbeite Vollzeit inklusive Nachtdiensten, ich mache Sport, wobei ich aufs Ski fahren bisher verzichtet habe.
Wenn was passiert, dann wird es eh passieren, und sei es im Schlaf während einer REM-Phase.
Manchmal hadere ich mit dem Schicksal, aber dann freue mich andererseits dass ich eigentlich alles machen kann und mein Leben dadurch nicht in Gefahr ist.
Gute Besserung euch weiterhin und liebe Grüße.
Lena

Bin mit meinen Ängsten nach meinen OP´s also nicht alleine?

Doreen1974 @, Siegburg NRW, Donnerstag, 21. Januar 2021, 19:07 (vor 1162 Tagen) @ Lena86
bearbeitet von Doreen1974, Donnerstag, 21. Januar 2021, 19:14

Hallo Lena,

sind Deine 3 NHA hintereinander gefolgt, oder wie wurden / hast Du die entdeckt?

Und Du hast heute noch Doppelbilder und Verzerrungen? Hat man Dir etwas dazu gesagt?

Das finde ich sehr schwierig, alle Alarmzeichen, bei denen man zum AA gehen soll, gehen ja auch als Photopsien durch, jedenfalls für mein Gefühl.

Ich habe nach der Katarakt-OP ja erst diese Leuchtkugeln um die Augen, die jetzt wie flüssiges, leuchtendes Gel um die Augen perlt und mich erschreckt, weil ich es teils tags aufblinken sehen, teils es mich nachts weckt.
Dazu die Photopsien wegen der Laserungen.

Gestern dann die Augenmigräne,gezackte tanzende, Flackerlinien quer übers Auge und halbmondförmig.
Dabei war ich nur zügig spazieren.

Können alles Vorboten sein, oder nichts.

Irgendwann kennt man hoffentlich alle Phänomäne.

Aber Doppelbilder stelle ich mir extrem schwer vor.
Ich habe künstliche Standardlinsen bekommen, ohne Aberrationsausgleich, leider.(NRW) (Jedes Bundelsland hat eigene Standards.)

Das war dem AA alles zu riskant, wegen meiner starken Hornhautverkrümmung.

Die Linsen sind bei sehr hellem Licht gut, machen einem dann aber eventuell die Makula kaputt, wegen dem UV-Licht.
Und ab Dämmerung empfinde ich sie sehr ungenügend, und bin bald hilflos wie ein Maulwurf.

Kannst Du etwas gegen die Doppelbilder tun?

LG, Doreen

HBin mit meinen Ängsten nach meinen OP´s also nicht alleine?

Lena86 @, Bonn, Donnerstag, 21. Januar 2021, 19:24 (vor 1162 Tagen) @ Doreen1974

Hallo Doreen,
Ich hatte die erste NHA im Juli 2019,habe dann eine Plombe bekommen und wurde gelasert. An Symptomen hatte ich Rußregen und den berühmten schwarzen Schatten von der Seite. Zwei Monate nach der OP hatte ich die zweite NHA an der selben Stelle. Diesmal wurde eine ppV mit Gas gemacht. Die Netzhaut hielt 6 Tage und löste sich dann fast komplett, über die Makula hinweg. Sehvermögen 1/37.Es folgte die ppV mit Silikonöl.
Zwei Monate später hab ich mein Studium erfolgreich mit dem 3.Staatsexamen abgeschlossen und im Januar 2020 angefangen im studierten Beruf zu arbeiten.
Bis Juli 2020 hatte ich das Silikonöl im Auge, das wurde dann entfernt, ich bekam eine Kunstlinse und die entstandene Gliose wurde entfernt. Durch die Ablösung der Makula und die Gliose sehe ich auf dem linken Auge alles etwas schräg versetzt im Vergleich zum rechten Auge. Dadurch seh ich alles immer irgendwie doppelt. Zudem ist mir das Dreidimensionale Sehen abhanden gekommen, was mir in meinem Beruf ein paar Möglichkeiten beschränkt, ich komme aber gut damit zurecht.
Photopsien habe ich nach wie vor mehrmals täglich, auch solche rollenden Kugeln ums Auge. Die erschrecken mich manchmal und nerven mich oft, aber ich versuche mich deswegen nicht verrückt zu machen.
Insgesamt bin ich sehr glücklich dass ich so glimpflich davon gekommen bin. Nach OP 2 und 3 bin ich nach zwei Wochen wieder zur Arbeit, nach OP 4 nach drei Wochen. Ich kann alles sehen und sogar mit dem betroffenen Auge lesen.
Manche hier im Forum sagen, nach einer Makula-Ablösung seien maximal 40% Visus möglich. Ich hab 80%.
Ich schreibe das hier auch um anderen Mut zu machen, dass auch komplizierte Verläufe ganz gute Ergebnisse haben können.
Ich drücke natürlich die Daumen, dass es bei dir auch noch besser wird!
Lena

Bin mit meinen Ängsten nach meinen OP´s also nicht alleine?

Martinaxxx, Samstag, 23. Januar 2021, 15:24 (vor 1160 Tagen) @ Doreen1974

Hallo und dankeschön!

Diese Lichterscheinungen habe ich manchmal abends beim Einschlafen. Schönes WE.

Bin mit meinen Ängsten nach meinen OP´s also nicht alleine?

Zoe, Aachen/NRW, Freitag, 22. Januar 2021, 17:19 (vor 1161 Tagen) @ Martinaxxx

Hallo Martina,
NHA Mai 2019, joggen gehe ich gar nicht mehr, das traue ich mich nicht. Aber viel Radfahren, schwimmen wenn kein Lockdown ist und Yoga mache ich auch. Vorher war ich schon mal mit den Kindern in der Trampolinhalle, das hat super viel Spaß gemacht, das würde ich mich auch nicht mehr trauen.
Fliegen wollte ich gar nicht mehr. Letzten Sommer waren dann Umstände so, dass ich doch geflogen bin. Allerdings fliege ich generell nicht gerne und mir macht es nichts aus, in Zukunft eher nicht zu fliegen.
Lichteffekte sehe ich mal mehr, mal weniger. Die angelegte Netzhaut hat einen Knick in der Optik hinterlassen und die Sicht ist etwas verzerrt. Im Alltag komme ich damit zurecht.
Ich würde sagen, die Angst und Sorge bleibt, bei mir hat sie aber nicht die Überhand, das lasse ich nicht zu.
Dir alles Gute!

--
Gruß Zoe

Bin mit meinen Ängsten nach meinen OP´s also nicht alleine?

fth68 @, Samstag, 23. Januar 2021, 09:35 (vor 1160 Tagen) @ Martinaxxx

Hallo Martina,

Ich hatte eine Netzhautablösung unten, hufeisenförmig. Es wurde geläsert und auch gleich eine Linse eingesetzt. Öltamponade dann Gastamponade im Sommer nochmal Ölbläschenentfernung aus der Bindehaut und vor vier Wochen neue Linse am anderen Auge (Katarakt).
Es wäre toll wenn jemand berichten könnte was so an körperlichen Tätigkeiten wieder machbar ist. Ich traue mich nur an leichte Sachen ran momentan. Walken statt Joggen, kein Fitness mit Gewichten, Angst zu schwer zu heben, Angst vorm Fliegen, vorm Reiten.

die erste Quelle für Verhaltensmaßnahmen sollte natürlich der eigene, vertraute und vertrauenswürdige Arzt sein. Oder 2 davon, wenn man wie ich bei wichtigen medizinischen Meinungen diese immer doppelt gesichert einholen will. Ist ein eisernes Grundprinzip von mir, was mir meiner Ansicht nach auch mindestens ein Augenlicht gerettet hat.

Ich selbst (53) hatte an beiden Augen Netzhautlöcher, Netzhautablösungen/OPs und inzwischen auch beide Linsen ausgetauscht.

Ich bin sehr glücklich, dass dennoch alles so gut verlaufen ist, dass ich praktisch einschränkungslos leben darf, kann und tue.

Das heißt, ich treibe mäßig Sport (aus Faulheit, nicht wg dem Auge), Radfahren, fliege in Urlaub (falls nicht gerade Pandemie herrscht) und mein Lieblingshobby sind nach wie vor Freizeitparks mit schnellen Achterbahnen und anderen Adrenalinfahrgeschäften.

Natürlich muss aber klar sein, dass jeder Mensch und jedes Auge individuell beurteilt werden muss, was es verträgt und wo zu vermeidende Gefahren liegen.

LG, Thorsten

Bin mit meinen Ängsten nach meinen OP´s also nicht alleine?

Doreen1974 @, Siegburg NRW, Montag, 25. Januar 2021, 15:10 (vor 1158 Tagen) @ fth68

Hallo Lena,

Danke Dir für Deine Beschreibung, das finde ich sehr aufschlussreich, und auch mutig, damit zu leben, mit diesem verzerrten Sehen.

Zu den Lichtkugeln um die Augen kann ich noch sagen, dass ein AA meinte, es könnt sich auch um den ablösenden Glaskörper handeln.

Aber Du bist ja mit 34 auch noch nicht in dem Alter für GK-Ablösungen, und ich habe das auf beiden Augen, und ja nur noch links einen GK.

Also man weiß eigentlich nicht so richtig, was es ist.
Bleibt wohl nur beobachten.

Liebe Grüße

Doreen

Bin mit meinen Ängsten nach meinen OP´s also nicht alleine?

helga56 @, Montag, 25. Januar 2021, 17:37 (vor 1158 Tagen) @ Doreen1974

Hallo Doreen,
mir wurde in beiden Augen der Glaskörper entfernt und ich habe seit der letzten Ablösung im rechten Auge im Juni 2020 auch Lichtkreise die sich ständig am Aussenrand des Auges drehen, sowie einen Schatten an der Stelle an der sich die Netzhaut abgelöst hatte. Die Ärzte haben keine Erklärung dafür. Seit ca 2 Wochen sehe ich in dem Auge einen blauen Lichtkreis bei Sonneneinstrahlung und auch dafür scheint es keine Erklärung zu geben. Es ist wahrhaftig nicht leicht, die Ruhe zu bewahren ....ich versuche es, habe ja keine andere Wahl.
Alles Gute für Dich und liebe Grüße

Bin mit meinen Ängsten nach meinen OP´s also nicht alleine?

Lena86 @, Bonn, Dienstag, 26. Januar 2021, 07:28 (vor 1158 Tagen) @ Doreen1974

Hallo Doreen,
Nach drei Vitrektomien dürfte links bei mir nicht mehr viel Glaskörper übrig sein, der die Lichtphänomene verursachen könnte. Bei mir hat übrigens eine Glaskörper-Ablösung zum Riss der Netzhaut und damit zur Ablösung geführt. Das passiert auch bei jüngeren (myopen) Menschen.
Mutig finde ich mich übrigens nicht, eher tapfer vielleicht? Aber welche Wahl hat man denn? Man kann sich nur entweder einigeln und leiden und Angst haben, oder man versucht eben sein Leben weiter zu leben und sich mit den Umständen zu arrangieren.

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