Geschichte über meine Netzhautablösung

Diana G., Donnerstag, 23. Juni 2005, 10:43 (vor 6875 Tagen)

Hier ist meine Geschichte wie alles begann:
Vor etwa einem Monat bemerkte ich plötzlich einen schwarzen Punkt auf meinem linken Auge. Ich dachte mir ehrlich gesagt nicht viel dabei. Da ich Kontaktlinsenträgerin bin meinte ich es sei nur etwas "Dreck" auf der Linse und lies es erst mal ruhen. Erst als ich dann feststellte, dass es nicht auf der Kontaktlinse sein kann, machte ich mir einen Termin beim Augenarzt, welcher mich noch am gleichen Tag ins Krankenhaus überwies. Ich selbst fühlte mich schrecklich, im Heilbronner Krankenhaus ( bei Stuttgart) war ich jedoch mit meinen 24 Jahren eine kleine "Attraktion". Jeder wollte meine Augen sehen und keiner konnte sich so richtig erklären, wie das in meinem Alter, und meiner eigentlich noch recht geringen Kurzsichtigkeit von -3 Doktrin auftreten konnte. Da auch sonst keine weiteren Krankheitsbilder in der Familie oder Ähnliches bekannt ist, waren die Ärzte (obwohl es keiner so direkt zugeben wollte ) ratlos.
Bei der Operation wurde mir dann eine Silikon-Blombe in mein linkes Auge gesetzt. Das Rechte Auge war noch nicht so sehr betroffen, musste jedoch auch schon gelasert und vereist werden, da ebenfalls schon kleine Löcher sichtbar waren. Ich hatte Glück, schon nach der ersten Operation war alles glatt gelaufen, nur am rechten Auge muss in 3 Wochen ambulant nachgelasert werden. Den schwarzen Punkt am linken Auge sehe ich immer noch. Inzwischen sind sogar noch 4 kleine dazu gekommen. Dieses sei angeblich normal und diese „fliegenden Mücken“ werden mich auch den Rest meines Lebens wohl oder übel begleiten. Darüber sehe ich hinweg, immerhin besser als gar nichts mehr sehen, trotzdem stört es mich aber es hieß man gewöhnt sich anscheinend daran.
Für mich stellt sich nun die Frage-Wie geht das jetzt weiter, wie oft muss ich mich in meinem Leben noch operieren lassen> Obwohl mir das wohl ohnehin niemand sagen kann, und ich eben einfach abwarten muss, plagt mich nun der Gedanke, wie gehe ich jetzt mit meinem Leben um, muss ich mich besonders schonen> Seit ca. einem Jahr habe ich meinen Tauchschein, kann ich das Tauchen wegen der hohen Druckbelastung jetzt für immer vergessen> Außerdem bin ich gelegentlich auf Bergtouren, ist das ein Problem> Was habt ihr für Erfahrungen gemacht, welche Ursachen wurden bei euch genannt, wer war vielleicht auch in Heilbronn in Behandlung und wie geht ihr mit den „fliegenden Mücken“ um>
Heute ist der erste Tag nach meiner OP an dem ich mich an den PC setze. Obwohl alles ein schwerer Schock für mich war und ich immer noch sehr verzweifelt bin und psychisch kaum damit fertig werde, merke ich jetzt, dass ich dennoch nicht alleine bin und hoffe, viele Antworten und Ratschläge von ähnlichen betroffenen Menschen zu bekommen. Vielleicht kann mich das etwas aufbauen. Ich freue mich über jede Antwort

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung

Barbara, Donnerstag, 23. Juni 2005, 11:28 (vor 6875 Tagen) @ Diana G.

Hallo Diana,

ich habe zwar keine Netzhautablösung, obwohl meine Netzhaut auch sehr dünn ist, aber ich leide seit 3 Jahren unter diesen fliegenden Mücken, die immer mehr werden und auch sehr stören. Ob du Bergtouren machen kannst, weiss ich nicht, da kann dir Katharina, die das Forum leitet, vielleicht mehr sagen. Aber Tauchen würde ich auf keinen Fall. Vielleicht solltest du nichts schweres heben und Vitamine für die Augen nehmen, viel Trinken, Schlafen, Sonnenbrille tragen. An die fliegenen Mücken kann man sich gewöhnen, wenn sie nicht direkt im Sichtfeld sind und nicht so viele sind. Bei mir fing es an mit einem Punkt, mittlerweile sehe ich viele schwarze Schlieren, Striche, durchsichtige Punkte, alles Folge dieser Glaskörpertrübung. Ich hoffe für dich, dass du diese Mücken übersehen kannst, denn eine Therapie dagegen gibt es leider nicht.

Vielleicht gehst du mal auf die Seiten www.mouches-volantes.de oder www.augenforschung.de aber ich würde nicht zu sehr in Foren wühlen, weil man sich dann doch mehr damit beschäftigt. Versuche diese Dinger zu ignorieren, bei manchen haben sie mit der Zeit nicht mehr so gestört obwohl sie objektiv ja mehr werden. Kurzsichtige sind wohl stärker davon betroffen, ich habe -4 Dioptrien und habe sie auch. Aber auch Normalsichtige sehen diese Schlieren ab und zu. Schlimm ist es, wie bei uns, dass wir sie ständig sehen.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft für die Zunkunft.

Liebe Grüße

Barbara

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung

Cora- Christin, Donnerstag, 23. Juni 2005, 15:14 (vor 6874 Tagen) @ Diana G.

Hallo Diana,

auch ich bin seit dem vergangenen Jahr von der Netzhautablösung betroffen.
Ich bin zwar schon einige Jährchen älter als du, aber auch bei mir
ist es noch nicht NORMAL an so einer Sache zu erkranken.
Ich sträube mich immer ein wenig, über das Net !Erfahrungen! mit Neuerkrankten
wie dir auszutauschen.
Erst einmal ist es ja so... das trotz der selben Erkrankung der Ablauf bei jedem
Unterschiedlich ist. Ich finde es also nicht ganz richtig, dir meinen vollständigen Ablauf aufzuschreiben, und dir damit eventuell Angst und Panik zu machen. Wichtig ist jetzt für dich erst einmal den ersten Schock zu verdauen...
Und dann zu sehen wie es weiter geht. Auf deine Frage wegen des Tauchens... die ersten 6 Monate nach der Op sowieso nicht... und dann wirst du merken das es wie beim Fliegen lauter unterschiedliche Meinungen geben wird... Informiere dich gut... Ich persönlich würde es nicht tun... genauso wie Fliegen, Bergsteigen usw. Aber letztendlich musst du es für dich selbst entscheiden...
Wie ist es bei dir mit dem Sehen jetzt nach der Op>>> Kannst du denn schon wieder alles klar erkennen>
Ich weis es hört sich blöd an, aber mach dich nicht verrückt... ändern kannst du damit letztendlich garnichts... vertraue auf deinen Körper... und ansonsten kannst du leider nur... abwarten.

Liebe Grüße,
Cora- Chris.

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung

Diana G., Donnerstag, 23. Juni 2005, 19:41 (vor 6874 Tagen) @ Cora- Christin

Hallo!
Ich finde es absolut okay, wenn man seine Erkrankung gerne für sich behält, habe da auch kein Problem damit. Es ist ja auch wie du sagt bei jedem Menschen verschieden und vielleicht ist es manchmal auch nicht so gut, alles zu wissen, sonst steigert man sich womöglich noch in etwas unnötig hinein. Ich bin da sowieso etwas anfällig.
Trotzdem finde ich es nett, daß du mir geschrieben hast. Es tut gut ähnlich Dinge zu erfahren und vor allem zu hören, daß es aufwärts geht.
Zu Deiner Frage, ich sehe immernoch sehr schlecht. Allerdings sind meine Pupillen ( jetzt nach 2,5 Wochen das letzte mal tropfen)immer noch etwas weit und ich denke daß es daran liegt. Außerdem hat man mir gesagt, es wird wohl von Zeit zu Zeit besser und was die Sehstärke angeht habe ich auch Hoffnung.
Vielen Dank für deine Meinung und wegen den Sportaktivitäten werde ich mich mal bei unterschiedlichen Ärzten umhören. Die im Krankenhaus meinten ich könne alles wieder machen, aber jetzt bin ich mir da ehrlich gesagt auch nicht mehr so sicher.

Gruß
Diana

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung

maren, Donnerstag, 23. Juni 2005, 19:02 (vor 6874 Tagen) @ Diana G.

hallo liebe diana,
mein sohn hat mit 12 j. eine nha, der schock lässt sich sicher mit deinem vergleichen.
aber sei gewiß das leben geht weiter und scheue dich nicht fragen zustellen und hilfe anzunehmen.
wir haben gute unterstützung durch eine heilpraktikerin bekommen, die eben auch das psychische sehr stark mitbetreut hat, bei aaron und bei uns eltern auch! was ihm glaube ich sehr gut getan hat war ein homöopathisches organpräparat zur besseren verheilung und regeneration der netzhaut. wenn du interesse hast suche ich die unterlagen gerne noch mal raus. für die kleinen und etwas größeren panikattacken sind auch die notfalltropfen von den bachblüten sehr gut. helfen über das gröbste hinweg und haben keine nebenwirkungen.
ich wünsche dir alles gute
maren

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung

DianaGu, Donnerstag, 23. Juni 2005, 19:34 (vor 6874 Tagen) @ maren

Hallo Maren!

Vielen Dank für deine Antwort. Habe mich echt gefreut. Oh nein mit 12 Jahren schon, ja das ist ja auch echt schlimm. Und darf ich fragen was da die Ärzte als Ursache genannt haben>
Diese Notfall-Tropfen habe ich auch. Die hat mir meine Mutter gleich nach der Diaknose gegeben, aber an dem anderen hämopatischen Mittel wäre ich auch sehr daran interessiert.
Dann schon mal vielen Dank im Vorraus und für Deinen Sohn weiterhin alles Gute.

Gruß
Diana

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung

maren, Sonntag, 26. Juni 2005, 20:42 (vor 6871 Tagen) @ DianaGu

hallo diana,
sorry, das es so lage gedauert hat, war in der letzten zeit viel los bei uns...
hier also die medikamente:
Retina et Chorioidea GL D12 von Wala, täglich 1 ampulle
danach das gleiche in D6 2-3 mal pro woche über längere zeit
eine packung mit glaube ich 10 ampulen 14.95 €
die ampullen werden eigentlich subcudan gespritzt, aaron hat sie aber einfach in den mund getropft und einige zeit darin belassen, sodas sie von der mundschleimhaut aufgenommen werden.
was die vorerkrankung betrifft: er ist mit einer linsenluxation beidseits geboren ( dh die linsen waren verschoben ), er hatte vor der op 15%,sommer 2002 bekam er künstliche linsen auf beiden augen, es wurden der halteapperat entfernt wie auch der glaskörper. er hatte ein jahr danach 80%. durch nha ist die sehkraft natürlich wieder zurück gegangen.
naja, wir arbeiten weiter daran das es wieder besser wird...
für dich alles gute
liebe grüße
maren

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung

uwe, Donnerstag, 23. Juni 2005, 20:58 (vor 6874 Tagen) @ Diana G.

Hallo Diana!
Ich kann sehr gut nachvollziehen wie du dich fühlst. Guck mal weiter unten, wie ich geschrieben habe, als ich Mitte März aus dem Krankenhaus kam. War völlig fertig mit der Welt, dachte, ist alles vorbei: Job kann ich nicht mehr machen, nicht mehr Motorradfahren, meine jährlich mehrfachen Thailandaufenthalte und Auswanderungsgedanken dorthin sind wegen des nicht-fliegen-könnens vorbei, sah mich schon rumstreiten mit Arbeitsamt/ Rentenamt/ Sozialamt und Institutionen, von denen ich bis dahin (trotz Sozialarbeitstudium) noch nie was gehört hatte.
Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier, schlage mich zähneknirschend mit dem ungewohnten Sehen herum. Aber manches hat sich auch wieder eingefahren. Ich kann meinen Job fast uneingeschränkt ausüben, im Haus krieg ich auch alles gebacken, fahre wieder Auto und Motorrad. Wegen der immer noch vorhandenen Doppelbilder etwas gefährlicher als früher, muß manchmal das kaputte Auge zumachen, um mich zu entscheiden, auf welcher der beiden Fahrbahnen ich denn jetzt weiterfahre. Bei entsprechender Geschwindigkeit und Schräglage regt das natürlich manchmal den Kreislauf an.
Schwarze Punkte vor Augen habe ich immer noch, mal mehr mal weniger. Seit ich weiß daß die harmlos sind (im Gegensatz zu denen, die ich als erste Symptome vor der NA wahrgenommen habe und mangels Aufklärung nach meiner Katarakt OP ein halbes Jahr vorher nicht ernst genommen habe) nehm ich die kaum zur Kenntnis.
Für nächsten Februar habe ich auch wieder einen Thai-Aufenthalt anvisiert, mit Hintertürchen: wenn der Flieger runtergeht und ich hab wieder den schwarzen Vorhang vorm Auge geh ich die zwei Kilometer zum Abfertigungsgebäude weiter und flieg mit dem nächsten wieder zurück, direkt in die Uniklinik.
Als äußerst unangenehm empfinde ich den Zwang, eine Brille tragen zu müssen. Vorher hatte ich links minus 1,25, rechts plusminus Null. Hab 50 Jahre das linke Auge zum Lesen, PC usw. benutzt, das rechte für den Rest. Hat astrein geklappt. Das ist vorbei: Richtig sehen ist nur mit dem linken möglich, also immer Brille. An dem Doppelbild (lästig: das Bild des rechten Auges ist nur etwa 2/3 so groß wie das des linken) arbeiten die inzwischen an der Uniklinik, von einem Größenunterschied der Bilder nach einer Netzhaut OP haben die aber auch noch nichts gehört.
Geändert hat sich für mich auch, daß ich kaum rausgehe unter Leute, fühle mich wegen des eingeschränkten Sehens sehr unsicher. Die Höhe einer Bordsteinkante oder Treppenstufe oder Bustür kann ich absolut nicht einschätzen.
Es gibt aber auch –theoretische !- positive Entwicklungen. Die Oberärztin an der Uniklinik wollte angesichts des festgestellten Wieder-Sehvermögens nicht glauben, daß vor der OP die Netzhaut über der Makula tatsächlich gelöst war und mußte sich das aus der Akte bestätigen. Festgestelltes Sehvermögen liegt nach 3 Monaten bei 80%. Die meinte, das wäre ihr, wegen der abben Makula, in ihrer langjährigen Karriere noch nicht vorgekommen. Wäre alles so "genial" verheilt, ich dürfe alles wieder machen was ich vorher machen konnte, sogar heben. Hat mich ausdrücklich ermutigt, wieder zu fliegen, gäbe keinen Grund der dagegen spricht. Vielleicht sagt man dir das ja auch mal bzgl des Tauchens>
Trotz der 80% auf dem Papier muß ich sagen, daß das nicht gerade einen Freudentaumel bei mir auslöst: ein schiefliegendes, stark verkleinertes Bild bringts nicht wirklich. Gehe davon aus, daß ich damit leben muß, wie gesagt: der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Ich weiß, daß es vielen hier im Forum bzgl. Augen wesentlich schlechter geht als mir, die sich vielleicht sogar angesichts meiner Klagen über ein mit Brille gesundes und das andere 80% Auge brüskiert fühlen müssen. Das ist garantiert nicht meine Absicht!
Du freust dich über jede Antwort, schreibst du. Deshalb hab ich diesen Teil meiner Geschichte hier geschrieben.
Wünsche dir, daß es bei dir auch wieder ganz schnell aufwärts geht!

@ Uwe

Gisela, Freitag, 24. Juni 2005, 15:16 (vor 6873 Tagen) @ uwe

Hallo Uwe,

habe gerade Deine Antwort auf Dianas Frage gelesen.

Du kannst Deiner Oberärztin sagen, ich habe das gleiche Problem wie Du mit den Doppelbildern. Zwar werden sie, Gott sei Dank, immer seltener, aber wenn ich sie sehe, dann sind sie auch unterschiedlich groß.

Mit dem gesunden Auge sehe ich ein normales Bild und mit dem operierten ein verzerrtes. Die Dimensionen sind mit dem operierten Auge ganz anders, aber wie gesagt, ich sehe die Bilder nicht mehr ständig, sondern nur nach einem anstrengenden Tag.

Gruß Gisela

Re: @ Uwe

KAtharina, Sonntag, 26. Juni 2005, 14:31 (vor 6872 Tagen) @ Gisela

Hallo Ihr Beiden!
Ich habe die Doppelbilder auch, unterschiedlich groß und schief, das ist nicht sleten. Aber 80% nach NHA über der Macula-WOW!!! Das ist phantastisch, unglaublich. Wahnsinnn. Das habe ich auch noch nie gehört, ich könnt mit Linse max. auf 20% kommen. Uwe, ich freue mich das es Dir wieder besser geht, Du klingst wesentlich optimistischer. Weiter so!
Seid lieb gegrüßt
KAtharina

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung

Graz, Freitag, 01. Juli 2005, 17:56 (vor 6866 Tagen) @ uwe

Wunderbar, dass es dir wieder gut geht. Aber Ich möchte dir nicht unbedingt entgegenkommen, wenn du mit dem Motorrad unterwegs bist (Du schreibst ja, dass dir Treppenstufen Schwierigkeiten bereiten). Bitte sei besonders vorsichtig und genieße das, was sich eben noch genießen lässt - es müssen nicht unbedingt gefährliche Dinge sein, oder>
Alles Gute weiterhin

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung

Gisela, Freitag, 24. Juni 2005, 15:06 (vor 6873 Tagen) @ Diana G.

Hallo Diana,

ich bin in diesem Jahr kurz nach Ostern an einer Netzhautablösung operiert worden. Ich hatte wie Du Flecken und Schatten vor den Augen und dachte an eine Reizung oder so. Der AA hat dann eine NHA festgestellt und ich bin aus allen Wolken gefallen.
Bei mir wurde nachdem die Netzhautrisse genäht waren Magnetflüssigkeit aufgefüllt, mit Gas ausgetauscht und ein Silikonring um das Auge gelegt.

Ich habe am Anfang doppelte Bilder gesehen und es war auch für mich ein Schock. Nach fünf Wochen habe ich wieder gearbeitet und ich muss Dir sagen, es geht von Tag zu Tag besser. Der Kopf setzt die Bilder um und gleicht die "Unstimmigkeiten" aus.

Ich kann immer besser damit umgehen, obwohl ich auf dem operierten Auge nur noch 30% Sehkraft und eine Brille mit -3,0 Dioptrin habe,(vor der OP 100% und - 0,5), vielleicht wird es ja noch besser.

Dieses Forum hat mir Anfangs auch sehr geholfen und mir viel Mut gemacht.

Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute
Du wirst sehen es wird auch bei Dir wieder besser.

Liebe Grüße Gisela

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung

Timo, Montag, 27. Juni 2005, 10:18 (vor 6871 Tagen) @ Diana G.

Hi Diana,

bei mir eigentlich ein ähnlicher Verlauf wie bei Dir. Ich bin 28 Jahre alt und relativ stark kurzsichtig (-5,5). Heute vor 5 Wochen bin ich zum Augenarzt weil ich unten am Auge ein Flimmern hatte. Danach sofort in die Augenklinik. Am nächsten morgen gleich operiert: Rechtes Auge mit Plombe, linkes Auge vereist...

OP ist wohl ganz gut gelaufen, zumindest soll die Netzhaut wieder anliegen. Nach zwei Tagen wurde ich wegen Bettenmangel entlassen. Nach drei Wochen sollte ich wieder arbeiten (Büro/Bildschirm). Sowohl Augenklinik als auch Augenarzt haben mir für die Zukunft keine Einschränkungen (also Fliegen, Sport, Arbeit) mit auf den Weg gegeben. Wenn ich nicht im Internet gelesen hätte, würde ich in den nächsten Tagen genauso leben wie vorher. Für mich habe ich mich jetzt darauf geeinigt in diesem Kalenderjahr nicht mehr zu fliegen (es sei denn beruflich notwendig), mit dem Fußballspielen aufzuhören und mir Sehkraftdragees reinzuhauen. Und selbstverständlich alle halbe Jahr zum Augenarzt bzw. bei der kleinsten Auffälligkeit.

Mit dem Resultat der OP kann ich gut leben. Die Kurzsichtigkeit hat sich aufgrund der Plombe erhöht, nach Korrektur habe ich 20% Sehkraft verloren (von 100 auf 80%). Probleme habe ich auch noch mit Schlieren, schwarzen Punkten u. ä. (hoffe das sich das noch legt), habe das Gefühl, daß sich mein Blickfeld auf dem operierten Auge verringert hat (kann das sein >) und das Problem das ich leicht doppelt sehe wenn ich zügig die Blickrichtung wechsel...

Meine größte Angst ist natürlich, daß sich das noch wiederholt...

Würde mich freuen, wenn Du Neuigkeiten von Dir hier reinschreibst...

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung

Graz, Montag, 27. Juni 2005, 17:20 (vor 6870 Tagen) @ Timo

Hallo Timo!
Meine erste OP (Cerclage und Plombe)ist jetzt genau ein halbes Jahr her. Ich wurde auch nach 2 Tagen aus der Klinik entlassen, ging nach 2 Wochen wieder zur Arbeit (War ziemlich anstrengend). Habe vor 6 Wochen die Plombe entfernen lassen (dauende Entzündung, eitrig). Wieder 2 Wochen daheim. Jetzt geht es mir halbwegs gut. Spüre die Gewitter aber sehr. Am gesunden Auge habe ich 5 Dioptrien Kurzsichtigkeit, am operierten keine Linse. Leide unter einem Doppelbild, besonders bei Müdigkeit. Ich walke und fahre Rad, wandere etc. Schweres Heben werde ich in Zukunft unterlassen. Vor 2 Monaten bin ich auch schon geflogen. Ich hofe, dass nichts mehr nachkommt. Mit dem derzeitigen Zustand kann ich zurechtkommen. Es lässt sich Vieles erlernen. Und ich denke, jeder muss selber herausfinden, was ihm gut tut.
Wichtig ist auf jeden Fall: Kopf hoch!

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung/antwort Timo

DianaG, Samstag, 02. Juli 2005, 20:09 (vor 6865 Tagen) @ Timo

Hallo Timo!

Erst mal vielen lieben Dank für deine Antwort. Ja, das hört sich ja alles ziemlich ähnlich wie bei mir an...
Also ich arbeite jetzt seit einer Woche wieder, ich fahre auch wieder Auto, leider muß ich auch sagen, daß meine Sehkraft immer noch so schlecht ist, wie ca. eine Woche nach der OP. Und das gleich auf beiden Augen. Fernsehen geht nur mühsam. Es tut richtig weh, wenn ich z.B. mit meinem Freund was anschaue und ich es nicht genau erkennen kann. Ich setze mich schon extra fast direkt vor den Fernseher, wenn ich mal einen Film sehen möchte, auf dem ich auch die Gesichter erkennen kann.
Ich hoffe echt, daß es noch besser wird. Manchmla glaube ich auch, daß sich vielleicht meine Sehkraft verschlechtert hat, und man das mit stärkeren Gläsern wieder austauschen kann. Wenn ich mich jedoch durch das Forum so durchlese, verliere ich jede Hoffnung.
Am Montag werde ich mal beim Augenarzt anrufen, ob das denn normal ist. Doch da glaube ich allerdings auch , da die keine rat mehr wissen.

Gruß Diana

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung/antwort Timo

Timo, Montag, 04. Juli 2005, 08:11 (vor 6864 Tagen) @ DianaG

Hi Diana,

nur kurz von mir: Die Sehstärke ändert sich durch eine Plombe in jedem Fall. Von daher warte man erstmal eine neue Brille ab...

Gruß
Timo

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung/antwort Timo

KAtharina, Dienstag, 05. Juli 2005, 14:48 (vor 6863 Tagen) @ DianaG

Hallo Diana!
Ich denke auch eher das es daran liegt das sich die Fehlsichtigkeit deines Auges geändert hat, also sei nicht so hoffnungslos. Bei mir hat sich nach jeder OP die Kurzsichtigkeit um ca. 2 dioptr. erhöht. Und das kann ja gut korrigiert werden. Alles Liebe und Kopf hoch
Katharina

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung

Carla, Mittwoch, 29. Juni 2005, 00:53 (vor 6869 Tagen) @ Diana G.

Hallo Diana,

vielleicht macht Dir meine Geschichte etwas Mut> Ich war 1992 (!!!) mit 22 in der Tübinger Uni-Augenklinik; auch per "Notfall", auch auf beiden Augen. Ebenfalls ein Unikum: jeder wollte es sehen, keiner wollte es glauben: wie, in dem Alter>>
Links ging dann auch noch was schief, bei örtlicher Betäubung. Ich war völlig aufgelöst und hatte Angst vor der 2. OP rechts. Ich hab links eine Plombe bekommen, rechts klappte der Ballon (weiß nicht, ob Du das kennst; das gab es damals nur in TÜ).
Bei der Entlassung 2 Wochen später (die OPs waren im Abstand von einer Woche erfolgt) hieß es schon: links muss nachoperiert werden, aber da muss man 6 Wochen warten. Also dann wieder Klinik, wieder OP: größere Plombe.

Ich dachte damals auch, das geht ewig so weiter! Keine Wimpern, rote Augen, selbst die Narbe hat man gesehen.

Und heute, 13 Jahre später, geh ich einfach einmal im Jahr zur Kontrolle, und jedes Mal heißt es: kein Problem!
Ich hab auch meinen Sohn (2 1/2) "normal" zur Welt gebracht, Pressen war kein Problem, obwohl es damals hieß - nur Kaiserschnitt, das Pressen ist ein Risiko!

Ich hab heute 6,75 und 7,25 Dioptrien, kann aber Kontaktlinsen tragen. Die Medizin macht immer Fortschritte; und was einen echt fertigmacht, ist die Angst! - Ich denke aber, ich bin ein gutes Beispiel dafür, dass man/frau auch langfristig ein gutes, beschwerdefreies Leben führen kann!

Euch allen alles Gute; wenn jemand von einem "alten Hasen" noch was wissen will -nur zu!

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung

TImo, Mittwoch, 29. Juni 2005, 13:09 (vor 6869 Tagen) @ Carla

Hi Carla,

solche Nachrichten hört man gerne...

Mich würde noch interessieren, wie sich bei Dir das Sehen durch die OP verändert hat bzw. wie lange es gedauert hat. Außerdem würde mich interessieren, wie Du Dein Leben umgestellt hast (Fliegen, Sport, Arbeit usw.)

Gruß
Timo

Re: Geschichte über meine Netzhautablösung

Carla, Donnerstag, 30. Juni 2005, 12:00 (vor 6868 Tagen) @ TImo

Hi Timo,
also am Anfang hab ich auch doppelt gesehen, so ca. noch 3 Wochen nach der letzten OP. Meine Sehfähigkeit ist aber gleich wieder auf ca. 80% gewesen, da hatte ich echt Glück! - Der Operateur hat damals gesagt, es gibt Pianisten, die nie wieder Klavier spielen und es ist völlig umsonst! Ich soll also alles wieder machen, was ich will und mich nicht besonders schonen. Deshalb bin ich auch geflogen (allerdings aus Geldmangel erst wieder 3 Jahre später). Arbeitsmäßig bin ich knapp an der Kündigung vorbeigeschrammt - mein Arbeitgeber war ziemlich ungeduldig, ich hab aber die 5 Wochen Krankheit voll ausgeschöpft und habe eine Messe ausfallen lassen, das war mir zu anstrengend. - Und nach bereits 6 Monaten hat er mich "trotzdem" zur Chefsekretärin gemacht! Ich hatte eigentlich viel Stress damals, und es hat mir nicht geschadet.
Allerdings muss ich sagen, dass ich noch lange danach - eigentlich bis heute - oft etwas Angst habe, wenn ich Lichtblitze sehe oder besonders viele Mouches volantes. Also diese Unruhe bleibt einem erhalten, leider... Oder zum Glück, denn der nächste Termin beim Arzt bringt dann Klarheit.

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