4 Monate danach

elke69 @, Oberfranken, Freitag, 26. März 2021, 10:52 (vor 1120 Tagen) @ fth68

Hallo Penzer,
ich denke, ich verstehe ganz gut wie's Dir geht. Ich habe ja auch seit Januar 2020 ein großes Makulaforamen am LA,
(meine Geschichte siehe Erfahrungsberichte). Die OP im Mai 2020, PPV mit Membran-Peeling, anschließen Gasfüllung war leider erfolglos, das Loch hat sich nicht geschlossen. Ich musste mich dann entscheiden, neuer OP Versuch in einer anderen Klinik, mit der Hoffnung auf Verschluß - entweder eben auch mit diesem Flap oder mit "Auflockerung der Netzhaut" - Chance dass das klappt und die Sehkraft wenn überhaut nochmal auf 20% ansteigt ca. 75%. Lt. meinem Operateur vom ersten Mal auf jeden Fall ein Experiment, da wohl die erste OP "mangels Material"(Kurzsichtig -7 Dioptrien) schon ein Risiko war. Habe auch gleich nach der OP gemerkt, dass nach dem Membranpeeling im Mai ein Gesichtsfeldausfall da war, mein HA hat es dann vor Kurzem tatsächtlich als erster Arzt einmal ausgesprochen: Das sind postoperative Schäden.

Ich habe wochenlang mit der Entscheidung "gehadert", neue OP ja/nein, und in dieser Zeit ging es mir einfach nur schlecht, von morgens bis abends drehen sich die Gedanken nur um was ist richtig oder falsch. Eine Antwort darauf gibt einem niemand: Originalton der Ärzte: "Es ist Ihre Entscheidung". Ein bisschen wie die Wahl zwischen Pest oder Cholera... Ich habe mich kurz vor dem erneuten OP-Termin Ende Januar nach einem nochmaligen Telefonat mit dem "neuen" Operateur gegen einen zweiten OP Versuch entschieden, einfach aus dem Bauchgefühl heraus, aus Angst, dass das, was ich habe mir auch noch verloren geht. An diesem Punkt fühlte es sich für mich falsch an, an meiner NH, die ansonsten stabil ist, "herummanipulieren" zu lassen. Ob das so richtig war, werde ich nie wissen. Aber, ich kann immer noch Auto fahren und meine Arbeit am PC erledigen (Halbstagsstelle im Büro), auch wenn es oftmals doch sehr anstregend ist. LA stört einfach RA mit seiner Schwäche und auch ich habe Angst, dass das rechte Auge irgendwann schlapp macht oder da auch noch was in dieser Richtung kommt. Die Angst kann einem niemand nehmen.

Trotzdem geht es mir nach meiner Entscheidung wieder besser. Ich hoffe, dass der jetztige Zustand möglichst lange stabil bleibt. Und ja, auch wenn es einem in den ersten Monaten nach der OP unmöglich erscheint, man kann sich an die Sicht mit der unterschiedlichen Sehstärke (links Visus 0,1, rechts 1,0) einigermassen gewöhnen und vor allem damit zurechtkommen, auch wenn es immer anstrengend ist. Vor allem das Lesen und bei allem was sich sonst noch so direkt vor der Nase abspielt.

Habe im vergangenen Jahr sehr viel recherchiert, aber leider auch niemanden gefunden(auch nicht hier im Forum), der so wie ich jetzt mit dem Foramen zurechtkommen muss. Mir kann auch niemand sagen, ob oder wie schnell es noch größer wird oder so bleibt. Der zweite Arzt hat mir noch erklärt, je größer das Foramen ist, desto weiter werden die Sehzellen auf der zentralen Stelle der Makula nach aussen verdrängt. Bei einem Lochverschluß sollen wohl wieder welche "zurückkommen", und dann könnte auch die Sehkraft wieder ansteigen. Das kann bis zu einem Jahr dauern. Viele sagen auch, ganz so wie es vorher war, wird es auch nicht mehr werden. Mein Rat wie der vieler anderer in diesem Forum: Du brauchst auch Geduld. Gib Dir einfach noch etwas Zeit, nach vier Monaten kann es sich immer noch bessern...
Zum guten Auge: Mach Dich nicht verrückt. Rat meiner Augenärztin: Engmaschige Kontrolle bei ihr, ca. alle viertel Jahr, Amslertest zuhause regelmässig durchführen und bei Auffälligkeiten sofort kommen, wenns ausserhalb der Sprechzeiten ist, dann eben in die Notaufnahme der Augenklinik (ok, die nächste bei mir ist auch mindestens eineinhalb Stunden entfernt.
Alles Gute für Dich!

Gruß elke 69


gesamter Thread:

 RSS-Feed dieser Diskussion

powered by my little forum