Photopsien und Gliose

mojoh @, Main-Kinzig-Kreis, Samstag, 31. Juli 2021, 16:35 (vor 971 Tagen) @ Lavazza84
bearbeitet von mojoh, Samstag, 31. Juli 2021, 16:49

Hallo Lavazza,

ich kann dir nur von mir berichten wie es an einem Auge anfing und jetzt auch am anderen Auge diagnostiziert wurde.

Im Nachhinein kann ich viele Parallelen erkennen.

Es begann mit einer Glaskörperabhebung am rechten Auge im Dezember 2019. Lichtblitze im äußeren Augenwinkel und Rußregen.

Laut AA nicht schlimm sollte nach 2 Wochen vorbei sein (dauerte aber viel länger).

Danach das Gefühl, dass ich nicht mehr so unbeschwert auf dem Auge sehe, konnte es aber nicht näher bescheiben.

AA meinte alles in Ordnung, nur leichter Grauer Star aber noch nicht operabel.

Im Frühjahr 2020 dann laufend ein Schmierfilm hauptsächlich im äußeren Augenwinkel wie bei einer Bindehautentzündung. Hielt sich über mehrere Wochen.
Erneuter Eindruck der Sehverschlechterung, aber Visus war unverändert. AA mit gleichbleibender Diagnose: alles in Ordnung, leichter Grauer Star aber noch nicht operabel.

Weitere Verschlechterung des Sehens, meine Kursichtigkeit nahm zu (ich mußte näher an Handy oder Tablet ran, was allerdings für das andere Auge zu nah war) während meine Fernsicht (seit jeher mit Brille) weiterhin sehr gut und scharf war. Trotzdem das Gefühl, ich sehe irgendwie anders, nicht mehr so "unbeschwert". Das Sehen wurde irgendwie anstrengender.

Dann bemerkte ich, dass ich Linien und Kanten zwar gerade waren, aber irgendwie ausgefranst wirkten (auch beim Amsler-Gitter: alles gerade aber die Kanten der Striche wirkten gegenüber dem Hintergrund etwas ausgefranst).

Parallel dazu bemerkte ich, dass ich beim Blinzeln mit Auge ein kurzes Nachbild mit einer Struktur hatte, die wie die Struktur der Blutgefäße in meinem Auge aussah.

Auch verstärktes Nachleuchten von dunklen Gegenständen auf hellem Hintergrund und umgekehrt stellte ich fest.
Generell war mir helles Licht bei Sonnenschein im Freien unangenehm, ja eigentlich schon zu hell.

Laut AA alles in Ordnung.

Im September 2020 bemerkte ich dann am PC (mit Computerbrille) dass ich mit dem rechten Auge einzelne Buchstaben nicht mehr gescheit erkennen konnte, die waren wie ein grauer Fleck. Allerdings nicht im Zentrum (da konnte ich den jeweiligen Buchstaben noch scharf und gut erkennen) aber so in den Bereichen daneben.
Auch war das Bild des rechten Auges dunkler als mit dem linken Auge.

Erneuter Termin AA: alles in Ordnung leichter Grauer Star. Aber wenn mich das so störe kann man das auch vorher operieren.

Anfang Oktober dann die Katarakt-OP. Tja, und als der Verband am Tag nach der OP abgenommen wurde, hatte ich immer noch dieselben Symptome :-( .
Rund 3 Wochen später haben sich erste Verzerrungen eingestellt (gerade Linien waren im Zentrum verbogen).
Jetzt erst wurde beim Augenarzt eine Gliose festgestellt.
Als man die OCT-Aufnahmen mit den zuvor gemachten Aufnahmen verglich stellte man fest, dass das auch vor der Katarakt-OP schon vorhanden war (keine Ahnung warum man das nicht auch schon vorher gesehen hat).

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Aktuell wurde jetzt auch am linken Auge eine Gliose diagnostiziert. Und die Entwicklung war eigentlich identisch.

Allerdings muss man zum linken Auge sagen, dass es Anfang des Jahres zweimal wegen eines Netzhautrisses gelasert wurde.

Zuerst Gefühl, dass man anders sieht ohne es genau beschreiben zu können.

Dann ebenso über mehrere Wochen zäher Schmierfilm im Augenwinkel wie bei einer Bindehautentzündung.

Das Bild ist gegenüber dem anderen Auge dunkler.

Sehen von Strukturen der Blutgefäße im Auge beim Blinzeln als kurzes Nachleuchten.

Verstärktes Nachleuchten von dunklen Gegenständen auf hellem Hintergrund und umgekehrt.

Gerade Kanten sehen zunehmend leicht ausgefranst aus.

Zur Zeit gerade Visusverlust in der Nähe und ich muss näher an Handy oder Tablet ran (mit Fernbrille in der Ferne geht es noch, aber da leichter Verlust Im Februar noch Visus von 1,25 aktuell nur noch 0,8).

Erste Anzeichen von beginnenden Verzerrungen (ich hielt das zunächst für ein Streich meines Gehirns, da ich ungefähr an denselben Stellen übriggebliebene leichte Verzerrungen bei dem operierten Auge habe und diese Verzerrungen gegenläufig sind). Es wird aber immer deutlicher, dass das die Gliose ist.

Allerdings kommt hinzu, dass ich an diesem Auge durch die Laserungen ohnehin Glaskörpertrübungen habe (dunkle aus ganz kleinen Pünktchen bestehende Wolkenschwaden wegen Glaskörperblutung nach Laserung)und sich mittlerweile auch die Linse wegen Katarakt deutlich eingetrübt hat).


Also man sieht, die Symptome und Werdegang sind bei beiden Augen bei mir nahezu identisch.
Sogar die Diagnose: erst jetzt festgestellt und bei Vergleich mit älteren OCT-Aufnahmen gesehen, dass das dort auch schon vorhanden war.

Soweit zu meinen Symptomen, Lavazza. Vielleicht ist diese Beschreibung für dich ja hilfreich.


LG
mojoh


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