Verschreibung von Tropfen bei Dauerbehandlung

Michael74 @, Rheinland-Pfalz, Sonntag, 03. April 2022, 12:23 (vor 748 Tagen)

Hallo,

an Weihnachten 2021 wurde ich wegen eines erhöhten Augeninnendrucks für 2 Tage in einer Uniklinik stationär aufgenommen. Aufgesucht hatte ich damals die Klinik, weil plötzlich vermehrt Teilchen durchs Auge schwammen. Eine mögliche Ursache für den erhöhten Augeninnendruck wären laut der dortigen Ärzte die Ölreste, die ggf. Kanäle verstopfen, durch welches Augenwasser abfließt. Um den Druck unter Kontrolle zu bekommen, wurden mir 3 Tropfen verschrieben: 2xd Cosopt S, 3xd Clonid und 1xd Monoprost. Meine Augenärztin hat daran bisher nichts geändert und so nehme ich diese nun schon 3 Monate. Ob ich vielleicht noch das Pech habe und dies ein dauerhaftes Problem wird (z. B. Sekundarglaukom), ist noch unklar.

Ich war froh, dass ich im Januar auch die originalen Medikamente erhielt, da die Krankenkasse gerne zumindest die Cosopt S durch andere ersetzte. Die 3 Tropfen enthalten keine Konservierungsstoffe und sind in einzelnen Kapseln dosiert. Und ich denke, dass ich diese wirklich besser vertrage, da mein Auge mittlerweile endlich nicht mehr so gerötet ist und eine normale Augenfarbe hat.

Nun mein Problem: Als Mitte März die Tropfen knapp wurden, wurde mir von der Arzthelferin gesagt, dass diese Tropfen nur 1x im Quartal verschrieben werden können, da es sonst Probleme mit der Krankenkasse gäbe. Man riet mir, die Kapseln mehrfach zu nutzen, da dort mehrere Tropfen drin wären. Also habe ich sehr sparsam gewirtschaftet, um damit über den 1.4. zu kommen.
Als ich dann das neue Rezept bekam, musste ich feststellen, dass auch die neuen Mengen nicht ausreichen werden, wenn ich die Kapseln - wie von den Herstellern empfohlen - einmalig verwende. Gerade bei Clonid ist es dürftig (3xd). Und hier kommt mir dann noch zugute, dass ich durch meine Sparmaßnahmen noch einige Reste des alten Rezepts habe. Dennoch muss ich die Kapseln mehrfach verwenden, um überhaupt bis zum 30.06. zu kommen! Mein Apotheker schüttelte den Kopf und warnte mich eindringlich, die Kapseln länger als 1 Tag zu verwenden, weil die Tropfen keine Konservierungsstoffe enthalten.

Jeder, der die Kapseln kennt, weiß, dass diese auch nicht wieder verschlossen werden können, da sich die Verschlüsse nicht mehr verschließen lassen. Da ich z. B. die Clonid-Tropfen mittags auf der Arbeit nehmen muss, habe ich diese dann geöffnet in einem Behälter liegen - steril ist der sicher nicht. Zuhause liegen die in einem Glas, das mit einer Folie abgedeckt ist (auch nicht steril, wüsste auch nicht wie). Und die Tropfen auch sonst mal "auswärts" nehmen... Wie? Kann die Kapseln ja nicht geöffnet in die Jackentasche stecken.

Ich überlege derzeit, mich schriftlich bei der Krankenkasse zu beschwerten.

Da es hier auch viele andere Leute gibt, die dauerhaft Tropfen nehmen müssen, hoffe ich mal, dass ich einige Tipps erhalte. Ich finde es einfach ungeheuerlich, dass man in einer solchen Situation noch um Medikamente kämpfen muss - als wenn wir nicht schon genug Probleme hätten.

Viele Grüße

Michael


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