Makulaforamen - Untersuchung 1 Jahr nach OP

MeikeW, Sonntag, 10. Oktober 2021, 17:35 (vor 900 Tagen)

Hallo zusammen, ich hatte vor einem Jahr (mit 33 Jahren) eine PPV bei Makulaforamen sowie im Anschluss 2 Linsen-Ops, da die erste Linse nur 2 Tage nach der OP verrutscht ist.
Vor wenigen Tagen hatte ich eine Nachuntersuchung, da die PPV nun 1 Jahr her ist. Leider fand diese Untersuchung nicht bei meiner Ärztin statt (ist eine große Gemeinschaftspraxis und wenn viel los ist, wird man leider oftmals einem anderen Arzt zugeteilt). Ergebnisse waren soweit erfreulich, Visus war gut und auch bei der Untersuchung des Augenhintergrunds war laut Arzt alles stabil. Ich bat dann darum ein OCT zu machen, was auch mit meiner Ärztin ein halbes Jahr zuvor vereinbart war. Er meinte dies sei nicht notwendig und tat meine Angst ab. Daher meine Frage an euch: Wie verliefen die Nachuntersuchungen bei euch?
Ist ein OCT, gerade auch am nicht betroffenen Auge, nicht zwingend notwendig um wirklich sicher zu gehen, dass mit der Makula alles in Ordnung ist?

Auch bezüglich Sport war er nicht sehr auskunftsfreudig, er meinte ich solle ruhig joggen gehen, es werde schon gut gehen.
Ich bin diesbezüglich eher ängstlich (auch wegen der ersten Linse die verrutscht ist) und habe hier gelesen, dass es auch darauf ankommt, ob man nur auf einem oder beiden Augen den Glaskörper entfernt bekommen hat, warum ist das so?
Ist es nach einer PPV nicht eher unwahrscheinlich, dass es nochmal zu einem Loch in der Netzhaut oder gar einer Ablösung kommt? Immerhin gibt es ja keine Zugkraft durch den Glaskörper mehr. Oder habe ich da etwas nicht bedacht?
Bitte entschuldigt den langen Text und lieben Dank vorab für eure Rückmeldungen.
Liebe Grüße, Meike

Makulaforamen - Untersuchung 1 Jahr nach OP

Michael74 @, Rheinland-Pfalz, Samstag, 16. Oktober 2021, 16:56 (vor 894 Tagen) @ MeikeW

Hallo Meike,

ich hatte im Juli eine Netzhaut-OP am rechten Auge, wobei auch eine PPV durchgeführt wurde. Du lebst ja eigentlich schon länger mit einem Auge mit PPV als ich, dennoch möchte ich dir antworten.

Vor wenigen Tagen hatte ich eine Nachuntersuchung, da die PPV nun 1 Jahr her ist. Leider fand diese Untersuchung nicht bei meiner Ärztin statt (ist eine große Gemeinschaftspraxis und wenn viel los ist, wird man leider oftmals einem anderen Arzt zugeteilt). Ergebnisse waren soweit erfreulich, Visus war gut und auch bei der Untersuchung des Augenhintergrunds war laut Arzt alles stabil. Ich bat dann darum ein OCT zu machen, was auch mit meiner Ärztin ein halbes Jahr zuvor vereinbart war. Er meinte dies sei nicht notwendig und tat meine Angst ab. Daher meine Frage an euch: Wie verliefen die Nachuntersuchungen bei euch?

Ja, ich kenne diese Situation in Gemeinschaftspraxen. Ist meist immer das beste, von der Ärztin bzw. dem Arzt untersucht zu werden, welche/welcher einen kennt. Wenn es deinem Arzt nur darum geht, zu schauen, ob die Netzhaut anliegt, kann er dies sicher auch ohne OCT beurteilen. Bei mir wurden bisher nur Ultraschalluntersuchungen und visuelle Kontrolle an der Spaltlampe gemacht.

Ist ein OCT, gerade auch am nicht betroffenen Auge, nicht zwingend notwendig um wirklich sicher zu gehen, dass mit der Makula alles in Ordnung ist?

Ich habe gelesen, dass das OCT vor allem sehr sinnvoll zur Untersuchung der Netzhautoberfläche (gerade bei der Makula) ist. Ich würde an deiner Stelle auch fordern, dass beide Augen regelmäßig komplett untersucht werden.

Auch bezüglich Sport war er nicht sehr auskunftsfreudig, er meinte ich solle ruhig joggen gehen, es werde schon gut gehen.
Ich bin diesbezüglich eher ängstlich (auch wegen der ersten Linse die verrutscht ist) und habe hier gelesen, dass es auch darauf ankommt, ob man nur auf einem oder beiden Augen den Glaskörper entfernt bekommen hat, warum ist das so?

Tja, diese Fragen stelle ich auch. Auch bei mir meinte der Operateur, dass er beim Sport (mit Ausnahme von gefährlicheren Sportarten wie Kampfsport) keine Probleme sieht. Auch ich bin mir da noch nicht so sicher.
Aber ich bin mir sehr sicher, dass es keinen Unterschied macht, ob bei dir an einem oder beiden Augen eine PPV durchgeführt wurde. Hier ist sicher jedes Auge getrennt zu beurteilen. Ist ein Glaskörper vorhanden, welcher im Prozess der Abhebung ist, ist auch das Risiko einer NH-Ablösung größer.

Ist es nach einer PPV nicht eher unwahrscheinlich, dass es nochmal zu einem Loch in der Netzhaut oder gar einer Ablösung kommt? Immerhin gibt es ja keine Zugkraft durch den Glaskörper mehr. Oder habe ich da etwas nicht bedacht?

Auch diese Fragen beschäftigen mich. Mein Operateur meinte, dass ohne Glaskörper kein Risiko besteht, dass die Netzhaut von diesem abgelöst wird. Allerdings meinte er, dass es durchaus zu weiteren Ablösungen kommen kann (liest man ja leider auch hier), diese aber dann durch Veränderungen der Netzhaut entstehen. Auch hier werde ich bei der Nachuntersuchung noch einmal nachhaken.

Viele Grüße

Michael

Makulaforamen - Untersuchung 1 Jahr nach OP

MeikeW, Mittwoch, 20. Oktober 2021, 07:36 (vor 890 Tagen) @ Michael74

Hallo Michael, lieben Dank für deine Rückmeldung.
Bzgl. des nicht erkrankten Auges habe ich mich glaube ich missverständlich ausgedrückt, der Arzt hat schon den Augenhintergrund beider Augen kontrolliert, nur eben kein OCT gemacht, da er dies nicht für notwendig hielt, da alles stabil sei.

Was Sport angeht, habe ich in der Klinik ähnliche Aussagen erhalten wie du, bzw. hieß es den Marathon solle ich erstmal sein lassen;-). Ich werde wahrscheinlich erstmal auf schwimmen und Fahrrad fahren umsteigen und das joggen erstmal sein lassen. Vielleicht wird man mit der Zeit auch mutiger (was ich bei mir allerdings auch nach einem Jahr nicht behaupten kann).
Viele liebe Grüße, Meike

Makulaforamen - Untersuchung 1 Jahr nach OP

Michael74 @, Rheinland-Pfalz, Donnerstag, 21. Oktober 2021, 20:41 (vor 889 Tagen) @ MeikeW

Hallo Heike,

Bzgl. des nicht erkrankten Auges habe ich mich glaube ich missverständlich ausgedrückt, der Arzt hat schon den Augenhintergrund beider Augen kontrolliert, nur eben kein OCT gemacht, da er dies nicht für notwendig hielt, da alles stabil sei.

Wenn er etwas auffälliges im Augenhintergrund gesehen hätte, hätte er sicher auch ein OCT gemacht. Ansonsten kannst du ja bei der nächsten Vorsorgeuntersuchung bei dem Arzt, der dich sonst betreut, noch einmal um ein OCT bitten.

Was Sport angeht, habe ich in der Klinik ähnliche Aussagen erhalten wie du, bzw. hieß es den Marathon solle ich erstmal sein lassen;-). Ich werde wahrscheinlich erstmal auf schwimmen und Fahrrad fahren umsteigen und das joggen erstmal sein lassen. Vielleicht wird man mit der Zeit auch mutiger (was ich bei mir allerdings auch nach einem Jahr nicht behaupten kann).

Ich will dieses Thema nächste Woche beim Operateur erneut anschneiden. Ich glaube aber, dass die Antwort wie bei der Untersuchung vor 5 Wochen ausfällt. Ich denke mittlerweile auch, dass kein Arzt hier konkret werden kann, da jeder Patient anders ist und man nie etwas garantieren kann. Ich hoffe, dass er mir zumindest Anhaltspunkte gibt, wie stabil das Auge künftig ist.

Letztlich muss jeder seine eigenen Erfahrungen machen und sich allmählich herantasten. Ich selbst hatte jetzt 2 OPs hintereinander und war ca. 3 Monate aus dem Alltag gerissen. Jetzt geht es darum, langsam noch einmal in diesen Alltag zu kommen und auszuloten, was noch geht und was man besser sein lässt.
Bezogen auf den Sport: Ich war gestern das erste Mal wieder im Fitness-Center und habe gemächlich 1 Stunde auf dem Ergometer geradelt. Ich werde langsam und geduldig das Training wieder aufnehmen.

Ich wünsche dir auch bei deinen "Gehversuchen" viel Erfolg.

Viele Grüße

Michael

Makulaforamen - Untersuchung 1 Jahr nach OP

Doreen1974 @, Siegburg NRW, Freitag, 22. Oktober 2021, 18:23 (vor 888 Tagen) @ Michael74
bearbeitet von Doreen1974, Freitag, 22. Oktober 2021, 18:27

@Meike
@Michael

Hallo ihr Lieben,

ich möchte noch etwas zum Thema Joggen mit Glaskörper sagen, vielleicht hilft es Euch beim Verständnis.

Vielleicht habt ihr den Spruch: "Augen sind Zwillinge" schon mal gehört.

Menschen mit Netzhautprolemen haben diese oft auf beiden Augen.

Kann sein, muss nicht, kommt aber wohl gehäuft vor.

Mir hat man zwei sehr ähnliche, verblüffend ähnliche Augen bescheinigt.

Auch meine Netzhautläsionen, sowie Vernarbungsspangen (natürliche Vernarbung) sind auf beiden Augen an den gleichen Stellen.

Somit unterliegen Menschen die schon einmal NH-Probleme hatten einem statistisch höheren Risiko auch auf dem Partnerauge ein Problem zu bekommen. Muss aber nicht.

Es spricht die Statistik, sagte mein Operateur.

Und ich liebe Joggen.

Mache ich aber nicht mehr. Ich habe noch in einem Auge einen Glaskörper.

Wie weit der schon abgelöst ist, und ob er noch an der NH festhängt, kann man mir momentan nicht sagen.

Somit habe ich an einem Auge ohne GK ein geringeres Risiko, weil kein Zug mehr durch den GK.

Am anderen Auge aber schon!

Daher fällt Joggen schweren Herzens definitiv aus, jedenfalls für mich.

Zum Thema NHA ohne Glaskörper, möchte ich noch anmerken, dass es bei manchen Pat. , besonderst statistisch bei jüngeren, überschießende Heilungsreaktionen der NH gibt, nach der ppV.

Es bilden sich Vernarbungen, die dann Zug an der NH ausüben, weil bei der Narbenbildung quasi die NH zusammengezogen wird, und diese sich dann an anderen Stelle ablöst.

Besonders dramatisch ist das bei der PVR (schaut mal hier im Forum). Es bilden sich PVR-Spangen / Narbenhalbmonde, die dann bei der Spiegelung des Auges auch zu sehen sind.

Dies passiert statistisch gesehen besonders häufig in den ersten drei Monaten nach ppV. (lt. Aussage meines Oberartztes...).

Danach sinkt das statistische Risiko für Probleme durch Narbenbildung nochmals nach 6 Monaten, dann nach einem Jahr.
Soweit das, was ich so erfahren habe.

Liebe Grüße
an alle

Doreen

Makulaforamen - Untersuchung 1 Jahr nach OP

Michael74 @, Rheinland-Pfalz, Samstag, 23. Oktober 2021, 10:26 (vor 887 Tagen) @ Doreen1974

Hallo Doreen,

ich möchte noch etwas zum Thema Joggen mit Glaskörper sagen, vielleicht hilft es Euch beim Verständnis.

Vielleicht habt ihr den Spruch: "Augen sind Zwillinge" schon mal gehört.

Den Spruch gehört nicht, aber ich denke, dass viele Augenerkrankungen beide betreffen können. Irgendwie für mich auch logisch, da sie im selben Körper stecken. Und seitdem ich mal mit einer Sympathischen Opthalmie zu tun hatte, bei welcher sich Symptome des einen Auges auf das anderen übertragen können, ist mir das Risiko sehr bewusst geworden ...

Menschen mit Netzhautprolemen haben diese oft auf beiden Augen.

Kann sein, muss nicht, kommt aber wohl gehäuft vor.

Mir hat man zwei sehr ähnliche, verblüffend ähnliche Augen bescheinigt.

Auch meine Netzhautläsionen, sowie Vernarbungsspangen (natürliche Vernarbung) sind auf beiden Augen an den gleichen Stellen.

Somit unterliegen Menschen die schon einmal NH-Probleme hatten einem statistisch höheren Risiko auch auf dem Partnerauge ein Problem zu bekommen. Muss aber nicht.

Da die Augen im gleichen Körper stecken und meist identisch sind, besteht auch das gleiche Risiko.

Und ich liebe Joggen.

Mache ich aber nicht mehr. Ich habe noch in einem Auge einen Glaskörper.

Wie weit der schon abgelöst ist, und ob er noch an der NH festhängt, kann man mir momentan nicht sagen.

Wenn in einen Auge noch ein Glaskörper steckt, der sich im Prozess der Glaskörperabhebung befindet, wird dir sicher keiner raten, joggen zu gehen. Da würde ich auch vorsichtig sein.

Somit habe ich an einem Auge ohne GK ein geringeres Risiko, weil kein Zug mehr durch den GK.

Das ist meine Situation.

Am anderen Auge aber schon!

Das linke Auge ist bei mir blind, daher kein Risiko wegen GK.

Daher fällt Joggen schweren Herzens definitiv aus, jedenfalls für mich.

Okay, du magst Joggen und das würde ich derzeit bei dir auch sein lassen. Aber was ist mit Sportübungen, die keine Beschleunigungen und Erschütterungen ausüben?

Zum Thema NHA ohne Glaskörper, möchte ich noch anmerken, dass es bei manchen Pat. , besonderst statistisch bei jüngeren, überschießende Heilungsreaktionen der NH gibt, nach der ppV.

Es bilden sich Vernarbungen, die dann Zug an der NH ausüben, weil bei der Narbenbildung quasi die NH zusammengezogen wird, und diese sich dann an anderen Stelle ablöst.

Davon habe ich auch mal gelesen. Und ich werde bei der Nachuntersuchung nächste Woche meinen Operateur auch darauf ansprechen. Danke für deinen Hinweis!

Besonders dramatisch ist das bei der PVR (schaut mal hier im Forum). Es bilden sich PVR-Spangen / Narbenhalbmonde, die dann bei der Spiegelung des Auges auch zu sehen sind.

Dies passiert statistisch gesehen besonders häufig in den ersten drei Monaten nach ppV. (lt. Aussage meines Oberartztes...).

Meine PPV liegt jetzt 3 Monate zurück ...

Danach sinkt das statistische Risiko für Probleme durch Narbenbildung nochmals nach 6 Monaten, dann nach einem Jahr.

Bin mal gespannt, wie häufig die Nachuntersuchungen sind.

Viele Grüße

Michael

Makulaforamen - Untersuchung 1 Jahr nach OP

Doreen1974 @, Siegburg NRW, Montag, 25. Oktober 2021, 20:05 (vor 885 Tagen) @ Michael74

Hallo Michael,

also, ich jogge nicht mehr, ich walke und bin damit auch zufrieden, wenn es mir mein Risiko hoffentlich verringert.
Eben schauen, was NOCH geht, nicht, was nicht mehr geht.

Die Nachuntersuchungen werden sicherlich mit Dir abgestimmt auf Deine Augensituation stattfinden.

Schöne Grüße
Doreen

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