Frage an alle wegen epiretinaler Gliose operierten Netzies

katrin, Samstag, 08. Januar 2022, 13:55 (vor 810 Tagen)

Bin z. Z. total verunsichert bezüglich meiner o.g. OP-
Entscheidung. Ich habe nächste Woche den OP Termin in der Charité und hatte noch einmal Kontakt zu Prof. Kirchhof vom Augenrat aufgenommen. Er teilte mir nach Einsicht aller Befunde u. OCT´s mit, dass das Peeling keine Verbesserung für den Fernvisus bringen würde, wenn der Nahvisus, wie bei, mir gut bzw. altersentsprechend ist. Dann bedeutet das, laut seiner Aussage, dass auch die Makula voll funktionsfähig ist. Bei mit geht es eben nur um eine Verbesserung des Fernvisus, der jetzt von ehemals 0,8 auf 0,4 gesunken ist. Eine neue Kunstlinse wurde mir kürzlich extra vor dem Peeling eingesetzt. Postoperativ lag der Fernvisus bei 0,6 und 6 Wochen später bei 0,4. Evtl. ist eine Falte oder ein Nachstar dafür verantwortlich. Es handelt sich um mein Führungsauge - das andere Auge ist schon traumatisiert durch NHA, Makulaödem, Gliose und Makulaschichtloch nach einem simplen unnötigen Linsenaustausch, der mir in jungen Jahren "aufgeschwatzt" (ohne auf Risken wegen hoher Kurzsichtigkeit aufmerksam zu machen)wurde.
Meine Frage also an Euch: wer hat/te eine Gliose, einen sehr guten Nahvisus, einen schlechten Fernvisus, wurde erfolgreich gepeelt und es stellte sich postoperativ eine Fernvisusverbesserung ein. Oder wer hat ähnliche Arztaussagen erhalten. Ich hoffe sehr auf Eure Rückmeldungen.
katrin

Frage an alle wegen epiretinaler Gliose operierten Netzies

mojoh @, Main-Kinzig-Kreis, Sonntag, 09. Januar 2022, 07:03 (vor 809 Tagen) @ katrin

Hallo Katrin,

ich weiß nicht, ob ich da wirklich eine Hilfe bin, aber ich schildere einfach mal meinen Fall.

Ich habe im Oktober 2020 wegen Katarakt eine neue Linse bekommen. Da dies meine Sehprobleme nicht behoben hat, wurde Gliose diagnostiziert und im Dezember operiert.
Daher kann ich nicht genau sagen, was jetzt Verbesserungen bewirkt hat, da beide Eingriffe relativ kurz hintereinander erfolgten und mein Auge jedesmal ziemlich lange beleidigt war. Vorab: der Heilungsprozess, und damit Veränderungen, haben sehr lange gedauert.

Ich bin seit jeher kurzsichtig.
Bei der Kunstlinse habe ich mich daher für eine Linse für die Nähe entschieden damit ich ohne Brille lesen kann. Für die Ferne wollte ich weiterhin eine Brille tragen.
Nach der Katarakt-OP konnte ich nicht lesen. Selbst am PC ging es kaum, da ich nur auf etwa 1 m Entfernung scharf sehen konnte. Darunter oder darüber war es unscharf (in der Ferne mit Brille ging es aber).
Nach der Gliose-OP hatte sich die Sicht in der Nähe etwas gebessert. Diese Verbesserung hat im Laufe des Jahres zugenommen. Ich kann mit dem Auge wieder lesen und sehe auf knapp 30 cm Entfernung damit scharf (darüber und darunter nicht, da ich mit der Kunstlinse ja nicht akkomodieren kann).
Für die Fernsicht habe ich nach einem dreiviertel Jahr nochmal das Brillenglas ausgetauscht. Das hat für die Ferne nochmal was gebracht.

Auf dem OCT habe ich gesehen, dass meine Sehgrube wegen der Gliose nicht mehr vorhanden war. 9 Monate nach der OP hat sich bei mir wieder so etwas ähnliches wie eine Sehgrube gebildet. D.h. das Auge ist, im Vergleich zum Zustand mit Gliose, wieder etwas länger geworden. Das könnte für die Visusveränderungen die Ursache sein (Achtung, das ist meine eigene Schlussfolgerung - ein Arzt hat mir diesbezüglich nichts gesagt).

Die Veränderungen beim Nahsehen sind jetzt nicht sooo gewaltig, aber vorhanden. Und dafür hat es sehr viel Zeit gebraucht. Bei mir rund ein Jahr (und wer weiß, ob dieser Prozess abgeschlossen ist).

Das war aber jetzt nur auf die Sehschärfe bezogen Darüberhinaus gibt es auf dem Auge aber auch noch Photopsien, Lichtblitze (trotz ppV), ein paar ausgefallene Bereiche bzw. kleine Skotome nach der OP, Flackern. Da verbesserte sich leider nix. Im Gegenteil, Blitze und Flackern haben sich etwas verstärkt.

Katrin, das war jetzt vielleicht nicht das, was dir weiterhilft. Aber bei mir hat sich im Laufe der Zeit der Visus noch etwas verändert, auch wenn es sehr lange gedauert hat.

mojoh

Frage an alle wegen epiretinaler Gliose operierten Netzies

katrin, Montag, 17. Januar 2022, 08:16 (vor 801 Tagen) @ mojoh

Hallo mojoh,
vielen Dank für Deine Antwort Du hattest die Veränderungen im Bereich der Sehgrube, die
Prof. Kirchhof bei mir eben nicht bestätigt und im Moment vom Peeling abrät, da die OP weder im Fern-, noch
im Nahvisus (der gut ist)eine Verbesserung bringen würde. Es ist schon krass, wenn Ärzte völlig gegensätzliche Aussagen treffen. Meine AA hat die vermutete Kapselfibrose bestätigt, die zum erneuten Visusabfall geführt hat. Ich habe die OP abgesagt.
Ich wünsche Dir eine weitere Visusverbesserung!
Katrin

RSS-Feed dieser Diskussion
powered by my little forum