@Jochen

Corinna, Donnerstag, 10. November 2005, 18:57 (vor 6745 Tagen)

Hallo Jochen,

ich finde es super zu hören, dass sich Dein Sehen nach der OP so gut entwickelt hat.
Das ist doch mal was positives!!!
Freue mich für Dich.
Gruß
Corinna

Re: @Jochen

Jochen, Freitag, 11. November 2005, 18:52 (vor 6744 Tagen) @ Corinna

Als Antwort auf: @Jochen von Corinna am 10. November 2005 18:57:21:

Hallo Corinna,

na ja, sooo gut ist es nicht geworden! Aber jetzt ist mir erst bewusst geworden, wie schlecht ich eigentlich gesehen habe. Zurzeit habe ich so um die 3 %, komme damit aber super zurecht. Kann gar nicht glauben, das man damit noch so viel erkenne kann.
Liegt wohl daran, dass die Konturen und Farben nicht mehr ineinander verlaufen!
Das Nahsehen ist es noch besser geworden! Nun kann ich sogar den Fahrplan im Bahnhof wieder lesen.
Und wie ist es bei Dir> Gibt es da auch positives zu berichten>

Gruß Jochen

@Jochen+wen`s interessiert

Corinna (Hessen), Freitag, 11. November 2005, 19:56 (vor 6744 Tagen) @ Jochen

Als Antwort auf: Re: @Jochen von Jochen am 11. November 2005 18:52:54:

Hallo Jochen,

bei mir gibt es augenmäßig zum Glück nichts negatives zu berichten. Ich bin froh, dass alles soweit stabil ist.

Ich finde es toll, dass Du mit einem Visus von 3% einen Fahrplan am Bahnhof lesen kannst. Vielleicht bezieht sich Deine Visusangabe tatsächlich mehr auf die Ferne, die bedingt durch Deine extrem hohe Kurzsichtigkeit natürlich besonders betroffen ist. Ich kannte mal jemanden, der war auch so um die 25 dpt. kurzsichtig, konnte auf einen Meter Entfernung kaum etwas sehen, dafür aber normalen Buchdruck mühelos erkennen.

Ich habe sowieso die Erfahrung gemacht, dass "Prozente" nicht übertragbar und vergleichbar sind, da sich jede Sehbehinderung sehr individuell auswirkt. Der Visus alleine sagt nicht wirklich viel aus. Hinzu kommen beispielsweise Gesichtsfelddefekte, die im zentralen Bereich das Lesen sehr erschweren oder - wenn sie mehr in der Peripherie liegen - die Orientierung im Raum stark einschränken. Auch die Fähigkeit, Farben zu erkennen, das Kontrastsehen und ganz besonders das "stabile, gleichmäßige" Sehen, was man mit Öl im Auge z.B. nicht hat, spielen eine entscheidende Rolle. Sind z.B. die Linien krumm, der Seheindruck verkleinert oder sieht man/frau nur an einer oder mehreren winzigen Bezirken im Gesichtsfeld etc...so sind 3% oder vielleicht sogar 20% unter Umständen ungünstiger als bei jemandem, der einen gleichmäßigen "rund-um-Blick" hat.

Ein Bekannter von mir ist stark blendempfindlich. Tagsüber ist er auf der Straße nahezu vollblind. Wenn ich mit ihm jedoch in Dunkelheit unterwegs bin, so führt er mich (ich bin komplett nachtblind, d.h. ich sehe im dunkeln nur Lichter) problemlos zu einer Sitzbank in einem Park o.ä.. Das fasziniert mich immer wieder total!

Bei mir ist das Sehen (Visus auch 3%) recht konstant, nach einem längeren Arbeitstag nimmt allerdings das "Verzerrtsehen" zu, damit kann ich aber auch gut umgehen. Mehr Probleme habe ich bei der Orientierung in unbekannter Umgebung, da ich eben nur in einem bestimmten Winkel, an einer kleinen Stelle auf der NH und bei guter Beleuchtung etwas sehe. Treffe ich durch Augen- und Kopfbewegungen diesen Winkel nicht, so sehe ich null, treffe ich die Stelle gut, so ist es o.k. und ich erkenne die Umrisse und die Farben bzw. kann mit Vergrößerung lesen. Fahrpläne an einem Bahnhof erkenne ich – auch mit Monokular – nicht. Zum einen habe ich Probleme, in so einem Kasten die richtige Stelle zu finden zum anderen reflektiert die Glasscheibe davor so, dass für mich absolut nichts sichtbar ist.

Also, das ganze Sehsystem ist ungeheuer kompliziert aufgebaut und von vielerlei Bedingungen abhängig.
Ich wünsche Dir alles Gute!
Gruß
Corinna

Re: @Jochen+wen`s interessiert

Jochen (Bay), Freitag, 11. November 2005, 23:34 (vor 6743 Tagen) @ Corinna (Hessen)

Als Antwort auf: @Jochen+wen`s interessiert von Corinna (Hessen) am 11. November 2005 19:56:29:

Hallo Corinna,

freut mich, dass es Dir gut geht!
Dass man die Prozentwerte nicht miteinander vergleichen kann, habe ich auch festgestellt. Es gibt da zu viele Faktoren, die das Sehen beeinflussen können. Vor allem der Faktor “warum man schlecht sieht“ ist von großer Bedeutung.
Ich konnte früher schon ohne Kontaktlinsen sehr gut lesen, obwohl ich ohne sie nicht mal 8% hatte (mit Kontaktlinsen 90%).
Dagegen kenne ich Leute, die mit 12 % kaum noch lesen können.
Jetzt ist es so, dass ich alles was sich im Umkreis von ca. 2 m befindet gut sehen kann. Darüber wird es dann schlechter. Aber ich habe keinerlei Problem, mich überall zurechtzufinden. Vor der Star- OP konnte ich nicht mehr sagen, wie ein Haus – das 10 m weg war – aussah. Heute ist das kein Problem mehr! Sehe zwar die Details nicht, kann aber sagen, welche Form und Farbe es hat.
Na ja, auch die Ansprüche werden geringer. Wenn man mal fast blind war, ist jede noch so kleine Verbesserung ein Erfolg.

Gruß Jochen

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