Geburt und Netzhaut

Helene, Freitag, 20. Januar 2006, 11:12 (vor 6672 Tagen)

Hallo,

habe jetzt doch noch mal eine Frage, da ich gerade lange im Netz recherchiert habe und mir bei dem Gedanken an einen Kaiserschnitt einfach absolut bange wird.
Also, ich habe gelesen, dass auch starkes Husten oder Erbrechen schlecht für die Netzhaut ist. Wisst ihr in etwa, in welchem Verhältnis man das zu Presswehen setzen kann> Ich meine damit: ist nicht vielleicht richtig fieses Erbrechen, bei dem man das Gefühl hat, es quellen einem die Augen aus dem Kopf, genauso schlimm wie Pressen während er Geburt>
Wisst ihr, ich denke immer, heutzutage wird so eine große Sache aus einer Geburt gemacht - was ja auch klar ist, da eine Schwangerschaft in unserer westlichen Welt ein derart durchgeplantes Ereignis ist, dass es automatisch höchste Aufmerksamkeit auf sich sieht. Deshalb rennt man (auch ich!!!) von Pontius zu Pilatus und informiert sich darüber, wohingegen man über manche Dinge gar nicht nachdenkt, die vielleicht genauso schädlich sind.
Mein Augenarzt sagt zu mir, ich soll alles machen und keine Schonhaltung einnehmen (hatte allerdings erst ein Loch und wurde 2 mal gelasert). Ich war allerdings auch schon bei einem AA, der meinte, ich solle die Haare nicht über Kopf waschen (bücken über die Badewanne), da jederzeit was passieren könnte.
Als ich das zwei anderen Augenärzten erzählte, haben die gelacht...
Was die Aussagen von Gynäkologen angeht, die zu einem Kaiserschnitt raten, würde ich annehmen, dass die eher geneigt sind, zu einem SChnitt zu raten, da er für sie tägliche Routine darstellt, ähnlich wie für den Bäcker das Brotkneten und das tatsächliche Risiko für die Mutter ja sehr gering ist.
Aber ich denke, dass der AA besser Bescheid wissen wird, was unter der Geburt mit den Augen passiert und da er nicht jeden Tag routinemäßig Vollnarkosen setzt, er entsprechend vorsichtiger mit dem Thema umgeht.
Ich stimme mit Euch voll überein, dass es der pure Horror ist, nach der Geburt eine Ablösung zu bekommen und dann das Baby nicht versorgen zu können.
Aber ich denke mal, das Risiko von operationsbedingten nachgeburtlichen Problemen ist doch auch existent.
Wenn statistisch bei 6,7 auf 100.000 Geburten (Quelle: http://www.tk-online.de/)die Mutter stirbt und eine Ablösung bei 1:10.000 Personen auftritt, dann stehe ich vor dem Problem "Tod oder Teufel", d.h. ich habe panische Angst vor einer NHA und panische Angst vor einem Kaiserschnitt. Ich fühle mich absolut überfordert mit dieser Entscheidung, gerade weil ich so viel hinterfrage und mich nicht einfach auf Doktor´s Meinung verlassen will (was sowieso nicht geht, da man sich ja unter den verschiedenen Meinungen wieder die für einen vernünftigste raussuchen muss).
Also, jetzt hab ich schon wieder so viel geschrieben, ihr seht, wie sehr mich das Thema beschäftigt ;-(
Vielleicht könnt ihr mir ja sagen, was Eure Ärzte Euch wegen Erbrechen und Husten gesagt haben, in wieweit das schlimmer/ weniger schlimm ist als Pressen.
Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe,
Grübe von

Helene


Re: Geburt und Netzhaut

maren b. rlp, Freitag, 20. Januar 2006, 11:56 (vor 6672 Tagen) @ Helene


Als Antwort auf: Geburt und Netzhaut von Helene am 20. Januar 2006 11:12:10:


liebe helene,
bzgl. der frage ob wehen mit husten oder erbrechen zuvergleichen sind kann ich dir folgendes berichten: ich habe langes zeit mit starken migräne attacken mit schwerem erbrechen zutun gehabt, das war schon schlimm.
ich habe zwei kinder, in die erste geburt bin ich sehr entspannt und zuversichtlich gegangen, ich hatte keine angst, wirklich null. aber als die richtigen wehen kamen wußte ich was die in der geburtsvorbereitung meinten mit "wehen tuen weh!" , es hat sau weh getan, es entseht ein wahnsinniger druck, der muß nach unten um das kind hinaus zupressen. es gibt immer wieder fälle da schaffen es die frauen nicht das zusteuern, dann geht der druck in den kopf, ich habe mal eine frau gesehen, der sind dabei die ganzen äderchen in der bindehaut geplatz, das sah ziemlich übel aus, es ist aber ja nicht schlimm, da es wieder heilt....
bei der zweiten entbindung war ich aus anderen gründen sehr erschöpft, psychisch, und ich hatte angst, die entbindung hat fast dreimal solange gedauert, ich hatte keine ausreichend starken wehen um das kind auf die welt zubringen, diese lange zeit mit den mittlern wehen war noch schlimmer als die starken beim ersten kind. selbst wenn die ärzte meinen sie könnten eine entbindung steuern, kann ich dir sagen im allerletzten notfall können sie es eben nicht.
wehen haben einen druck und eine eigendünahmig, die sich mit nichts anderem was man erlebt vergleichen läßt.
so nun muß ich in den kindergarten mein tochter hohlen, ich hoffe ich habe dir ein bischen geholfen und dich nicht noch mehr verunsichert !
liebe grüße
alles gute für dich und dein baby !
maren


Re: Geburt und Netzhaut

Helene, Freitag, 20. Januar 2006, 12:10 (vor 6672 Tagen) @ maren b. rlp


Als Antwort auf: Re: Geburt und Netzhaut von maren b. rlp am 20. Januar 2006 11:56:13:


Hallo Maren, danke für Deine Antwort!
Es ist wirklich eine schwierige Entscheidung, wie man sein Kind bekommen soll, da gibt es so viele offene Fragen und Ängste...
Bin übrigens noch nicht schwanger, wir denken aber gerade verstärkt darüber nach ;-) Leider mischt sich in die Babyplanung, die ja eigentlich voller Freude sein sollte, die Angst um die Augen.
Das mit dem Erbrechen unter Migräneattacken kenne ich übrigens nur zu gut! Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass ich früher Migräne mit Aura hatte - seit ich aber meine Probleme mit der Netzhaut hatte, trat keine Aura mehr auf! Zum Glück, denn da habe ich auch Blitze gesehen und Skotome gehabt, so dass ich dann laufend zwecks Differentialdiagnose zum Arzt rennen müsste.
Naja, nur soviel dazu.
Nochmal lieben Dank für Deine Antwort,
beste Grüße

Helene


Re: Geburt und Netzhaut

Kirsten, Freitag, 20. Januar 2006, 13:52 (vor 6672 Tagen) @ Helene


Als Antwort auf: Geburt und Netzhaut von Helene am 20. Januar 2006 11:12:10:


Hallo Helene,

ich verbringe - wie Du - gerade sehr viel Zeit damit, mir zu diesem Thema Infos zu beschaffen. Allerdings bin ich in der sache nicht schlauer als Du und kann das alles nur bestätigen, was Du schreibst und meinst.
Ein Kaiserschnitt birgt auch Risiken. Und falls dabei was schief geht, ist gegebenenfalls gleich das Leben von Mutter und/oder Kind bedroht ... das sollte man sich also wirklich gut überlegen.
Ich denke gerade an eine andere Variante: die Entbindung unter Spinalanästhesie. Das ist eine Narkose, die im Rückenmark gesetzt nur die bestimmte Körperregion betäubt. Ich habe allerdings noch keine Ahnung, wie die Ärzteschaft dazu steht, ob das "gern und bereitwillig" und ohne weiteres gemacht wird und so. Das werde ich überprüfen und Bericht erstatten...

Soweit meine nicht großartig weiterhelfenden Erkenntnisse. Trotzdem Grüße und alles Gute!

Kirsten :-)

Re: Geburt und Netzhaut

Helene, Freitag, 20. Januar 2006, 22:52 (vor 6672 Tagen) @ Kirsten


Als Antwort auf: Re: Geburt und Netzhaut von Kirsten am 20. Januar 2006 13:52:11:


Hallo Kirsten,

danke für Deine Antwort, da fühlt man sich doch gleich besser, wenn man weiß, dass man nicht alleine ist mit seinen Problemen. Ich finde es eben einfach wichtig, sich schon vorab zu informieren. Im Moment bin ich schon durch die Recherche so richtig gestresst und auf die Augen fixiert, dass ich das nicht erst klären will, wenn ich schon schwanger bin. Das würde dem Baby bestimmt auch nicht sonderlich gut tun, denk ich mal.
Ich wünsch Dir alles Gute,
viele Grüße an Dich,

Helene


Re: Geburt und Netzhaut

KAtharina, Freitag, 20. Januar 2006, 15:25 (vor 6672 Tagen) @ Helene


Als Antwort auf: Geburt und Netzhaut von Helene am 20. Januar 2006 11:12:10:


Liebe Helene!
Du machst Dir wirklich Gedanken. Als erstes, die Gyns, die ich fragte wegen Kaiserschnitt führen keine Entbindungen in einer Klinik durch sondern sind niedergelassene Ärzte. Die Hebammen sind eh nie Freunde vom kaiserschnitt und drängen im Normalfall auf eine normale Geburt. gestern habe ich noch einmal die Chefhebamme der Entbinmdungsklinik gefragt, und aucn diese sagte, bei dem geringsten Riskiko für die Gesundheit der Mutter sollte man einen Schnitt machen, und eine Patientin mit NHA sowieso.
ICh habe auch keinen Bock, mir in ein paar Wochen mein Bäuchlein aufschneiden zu lassen, aber eine Augen-OP nach NHA ist dagegen der Horror.
Mit Brechen udn Husten ist es so eine Sache. bei frisch operierten sollte dies auf alle Fälle vermieden werden, da sich die NH sonst in Falten legen kann, und dadurch Doppelbilder entstehen. Also wenn möglich die ersten Wochen nach einer Op nicht brechen. Nach einer meiner oPs habe ich Magen- udn Darmgrippe gehabt und erbrochen, es ist allerdings nichts passiert. Während der SS ist ja mein Mageninhalt auch nicht imer da geblieben wo er sollte, vollkommen problemlos. Wenn cih husten habe, dann nehme ich sehr starke Medikamente (Hustenstillend), die absolut den Hustenreiz unterdrücken. Immer wenn ich liege und Huste, sehe ich wie die NH schlackert, am äußersten Rand meines Auges sehe ich dann einen hellen Streifen. Das ist dann schon nicht so schön um es mal harmlso zu sagen.
von der stärke und Anstrengung her sind Presswehen wesentlich schlimmer als Husten oder Erbrechen.
Zum Thema Haare waschen: ich habe lange Haare und wasche immer Kopf über unter der Dusche. 10-14 Tage nach OP sollten die Haare gar nicht gewaschen werden (Trockenshampoo läßt grüßen).
Auf alle Fälle werde ich nach der Geburt gerne hier schreiben wie es mit dem Kaiserschnitt war.
Alles gute für Dich
KAtharina


Re: Geburt und Netzhaut

Helene, Freitag, 20. Januar 2006, 22:43 (vor 6672 Tagen) @ KAtharina


Als Antwort auf: Re: Geburt und Netzhaut von KAtharina am 20. Januar 2006 15:25:09:


Hallo Katharina,

also erst mal will ich Dir sagen, dass ich das ganz toll finde, wie Du die Seite betreust und für jeden guten Rat und ein liebes Wort hast!!
Ich glaub mal, dass die Sache sich bei mir noch mal ganz anders verhalten wird, wenn ich tatsächlich schwanger bin, ich glaube, dann nimmt man sich sowieso mehr zurück und das Baby ist das allerwichtigste. Dann ist hoffentlich der Kaiserschnitt auch nicht mehr so ein grausliges Ding für mich. Bin ja selbst auch ein Kaiserschnittkind... .
Auf jeden Fall wünsch ich Dir alles alles Gute für die Geburt und viel Spaß mit Deinem Baby!
Viele Grüße,

Helene


Re: Geburt und Netzhaut

KAtharina (Thür), Samstag, 21. Januar 2006, 12:58 (vor 6671 Tagen) @ Helene


Als Antwort auf: Re: Geburt und Netzhaut von Helene am 20. Januar 2006 22:43:43:


Hallo Helene!
Du, ich habe eine Heidenangst vor dem Kaiserschnitt, aber was solls, Baby muss ja mal irgendwann da raus*lacht*
Wenn ich schon OP höre oder das Desinfektionsmittel eines KKH rieche dreht sich mir der Magen um. Es waren doch ein paar NH-OPs zu viel.
Alles Gute von mir zu Dir
und lass es mich wissen wie es weitergeht.
KAtharina

Re: Geburt und Netzhaut

Lorena, Samstag, 21. Januar 2006, 00:26 (vor 6672 Tagen) @ Helene


Als Antwort auf: Geburt und Netzhaut von Helene am 20. Januar 2006 11:12:10:


Hallo Helene,
du hast sicherlich auch meinen Beitrag zur Schwangerschaft und Geburt gelesen und ich habe die Erfahrung gemacht das die Gyn. Ärzte nicht einfach so einen Kaiserschnitt machen nur weil die Frau es sich wünscht. Bei einem geplanten Kaiserschnitt wir immer in PDA ( Perodual Anästhesie ) oder Spinalanästhesie ( Rückenmark narkose ) Operiert, danach kommt es in den seltensten Fällen zum erbrechen wie man das von den vollnarkosen noch kennt, obwohl auch die Narkosemittel längst nicht die Nebenwirkungen mehr haben wie noch vor ein paar Jahren. Also davor brauchst keine Angst zu haben. Der Vorteil einer PDA oder Spinale ist das du dein Kind direkt sehen kannst und dein Partner auch dabei sein kann. Als ich in der 16 Schwangerschaftswoche erfahren hatte das ich eine NHA hatte war das auch blanker Horror und dazu empfahl mir meine damalige Frauenärzten zur Abtreibung, sie sagte Wörtlich zu mir " was glauben sie wohl was Ihr Mann mit einer Blinden Frau und einem Kleinkind will, der haut Ihnen doch schon vorher ab " Ich und auch mein Kind haben beide die zwei Notoperation der NHA in vollnarkose unbeschadet überstanden ,damit will ich nur sagen das es beim Kaiserschnitt keinerlei Risiken durch die Narkose ausgesetzt ist. Nicht desto trotz muß jeder für sich entscheiden wie sein Baby zur Welt kommen soll.
LG Lorena


Re: Geburt und Netzhaut

KAtharina (Thür), Samstag, 21. Januar 2006, 13:01 (vor 6671 Tagen) @ Lorena


Als Antwort auf: Re: Geburt und Netzhaut von Lorena am 21. Januar 2006 00:26:53:


Liebe Lorena!
Die Frau hat ja wohl eine totale Meise. ICh fasse es ja nicht.
*aufreg*
Nimm Dir sowas blos nie an!
KAtharina


Re: Geburt und Netzhaut

Carolyn, Montag, 23. Januar 2006, 14:14 (vor 6669 Tagen) @ Helene


Als Antwort auf: Geburt und Netzhaut von Helene am 20. Januar 2006 11:12:10:


Hallo Helene,
also ehrlich gesagt, starkes Erbrechen, Haarewaschen über der Badewanne, Achterbahn fahren, Fliegen, Joggen oder Gewichte heben können lange nicht so auf die Netzhaut gehen wie eine Geburt.
Man kann die Presswehen nicht veratmen, es presst in Dir und es ist nicht zu stoppen.
Ich habe 2 Kinder auf normalen Weg bekommen und hatte leichte Geburten. aber ich würde es heute mit meiner NHA nicht riskieren.
Carolyn


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