was isn das ... es schmeißt mich raus ...

rop, Montag, 06. März 2006, 19:13 (vor 6634 Tagen)

Hi,
ich hatte vor zwei bzw. sechs Wochen eine Katarakt-OP, 90 % der Kurzsichtigkeit wurden herauskorrigiert. So weit so gut. Zeitgleich mit den verschärften Untersuchungen an den Augen beim Augenarzt bzw. Uniklinik vor den OPs wurde zeitgleich mit der Zunahme des Grauen Stars ein Schaden an der Macula am RA festgestellt, noch trockene MD. Auch seit diesem Spätherbst, zeitgleich zur Zunahme Katarakt, habe ich Schwierigkeiten beim Lesen, "es schmeißt mich raus", ist so anstrengend, dass der TExt, den ich gerade lesen will, verschwimmt, entweder sind es die Buchstaben, die ich gerade fixiere oder gleich der ganze Abschnitt. Mache ab und zu im Netz den Amsler-TEst, die Vierecke verschwimmen und flimmern, sind ansonsten aber alle da...
Nun muss sich der Augenarzt erst mal um den Heilungsprozess und den vorderen Augenabschnitt kümmern und Netzhaut und Macula sind erst in zwei Wochen dran.
Meine Hoffnung hängt jetzt an der endgültigen Korrektur des Restsehfehlers beim Optiker, viel Spaß beim Testen, Kurz- und Weitsichtigkeit beider Augen, ich sehe bei 60 cm scharf. Alles, was näher dran ist, Weitsichtigkeit; alles, was weiter weg ist als 60 cm, Kurzsichtigkeit.
Ich lese seit einigen Wochen wirklich nix mehr, keine Bücher, nichts, absolut nichts. Internet nur das Allernötigste und auch den Text am Bildschirm kann ich nicht lesen, dafür aber das Zehn-Finger-Blindschreibsystem...
Bzw. lesen mit großer Konzentration für ein, zwei Minuten, dann bin ich abgeschossen... oder auf dem Papier, wenns unbedingt sein muss, ein Geschäftsbrief, das wars. Ich hoffe, dass die Restkorrektur beim Optiker was beim Leseverhalten bringt, habe aber insgeheim das Gefühl, dass dummerweise zeitgleich mit dem Grauen Star und unabhängig davon, aber zufällig zeitgleich , die Macula rechts sich gesagt hat, keine Lust mehr... Und in sechs Wochen will ich aus der Elternzeit in den Job zurück. Das rechte Auge ist das führende Auge, links hat die Macula auch einen Schaden durch die ROP Stadium III-IV und ich kann zwar auch lesen, aber laaaangsam mit der Peripherie. Ist nix zum Überleben.
Korrektur beim Optiker kann ich frühestens in sechs Wochen machen lassen, wenn sich die Verhältnisse in den Augen stabilisiert haben.

Zum Rumgruschdeln und Haushalt zu Hause reichts irgendwie, aber Arbeiten und Lesen nicht. Hab irgendwie Angst davor, was da in sechs Wochen auf mich zukommt

lg rop


Re: was isn das ... es schmeißt mich raus ...

Angelika (Bayern), Dienstag, 07. März 2006, 05:47 (vor 6633 Tagen) @ rop


Als Antwort auf: was isn das ... es schmeißt mich raus ... von rop am 06. März 2006 19:13:12:


Hallo Rop,
wende Dich doch bitte an einen qualifizierten Optiker, der auch vergrößernde Sehhilfen führt und Dich in diesem Bereich beraten kann. Da ist noch eine Menge machbar. Die Adressen findest Du über die www.sehbehinderung.de auf den Seiten der wissenschaftlichen Vereinigung für Augenoptiker - sogar (weitgehend) sehbehindertengerecht aufbereitet.
Für Deine privaten Zwecke wäre vielleicht ein entsprechendes Lesegerät zu empfehlen, damit Du Deine Post lesen kannst und auch mal wieder Anträge und Überweisungen ausfüllen kannst.
Du kannst ja schon mal mit Deinem PC anfangen und Dir die Einstellungen ändern. Wenn Du mit WinXP arbeitest, gibt es da einige Möglichkeiten, die Dir zumindest vorübergehend helfen können. Für eine effektive Arbeit wird aber wahrscheinlich eine entsprechende zusätzliche Software nötig sein. Auch für den (zukünftigen) Arbeitsplatz gibt es die entsprechenden Möglichkeiten, gefördert vom Integrationsamt.
Setz Dich doch einfach mit mir in Verbindung.
Liebe Grüße
Angelika

www.sehbehinderung-bayern.de


Re: was isn das ... es schmeißt mich raus ...

rop, Mittwoch, 08. März 2006, 18:53 (vor 6632 Tagen) @ Angelika (Bayern)


Als Antwort auf: Re: was isn das ... es schmeißt mich raus ... von Angelika (Bayern) am 07. März 2006 05:47:50:


hi Angelika, danke für die Tipps, die Integrationsgeschichten habe ich im Hinterkopf und auch den Rechner habe ich soweit Windows das vorsieht, eingerichtet. Es ging mir mehr um den psychischen Aspekt bzw. den medizinischen, ob man das, was ich da berichte, unter MD verbuchen kann. Bzuw. was mich auch nervt, dass ich dann, wenn ich anfangen soll zu arbeiten, noch keine Korrektur habe. Wir haben mal Pi mal Daumen beim Optiker getestet und natürlich oder Gott sei Dank bringt die Korrektur sehr viel, auch sehr viel an Sicherheit. Nur wird es Anfang Mai, bis ich die habe und 10 Tage vorher muss ich aber schon in den Dienst zurück, ohne Korrektur. Anscheinend habe ich einen saubescheuerten starken Astigmatismus, der auf dem frisch operierten Auge könnte erst noch kommen, der auf dem rechten ist durch den Heilungsprozess ziemlich heftig, das ist ja schon vor bald sechs Wochen operiert worden. Dann werden die Gläser doch nicht so dünn... Bei dem Astigmatismus steckt man eh nicht drin, was sich da nach den OPs entwickelt.
#Na ja, in einer guten Woche habe ich ja den Augenarzttermin.
Schaunwirmal.
Viele Grüße rop


Re: was isn das ... es schmeißt mich raus ...

Angelika (Bayern), Donnerstag, 09. März 2006, 06:48 (vor 6631 Tagen) @ rop


Als Antwort auf: Re: was isn das ... es schmeißt mich raus ... von rop am 08. März 2006 18:53:23:


Hallo Rop,
das kommt mir so was von bekannt vor :-)
Als ich wieder arbeiten gehen durfte, waren die Hilfsmittel beantragt, kamen aber erst nach acht Monaten. So lange mußte ich mir mit der Brille helfen (+ 16 dpt und die Nase auf der Akte) und mir sagen lassen: machen sie doch die Augen auf, wenn sie nix sehen.....- da fiel selbst mir nix mehr ein.
Aber für die psychische Unterstützung hast Du ja uns hier. "Sehenden" zu erklären, was und wie man sieht, ist mehr als schwierig. Du kannst immer nur Vergleiche aus der Vergangenheit ziehen, wie z.B. eine zugefrorene Autoscheibe mit einem Guckloch (welcher Autofahrer war schon mal nicht zu faul, die ganze Scheibe freizukratzen>) oder die beschlagenen Brillengläser. Mein Mann hat bis heute nicht verstanden, warum ich "sehe" was mein Sohn hinter mir für Faxen macht, aber nicht sehe, was gerade vor meinen Füßen liegt, wenn ich durch die Stadt gehe.
Da bleibt nur: ruhig bleiben, nicht aufregen - und Mut zur Lücke.
Liebe Grüße
Angelika

www.sehbehinderung-bayern.de


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