Re: Sehr schlimme Trübungen - bin psychisch fertig!

Ursula, Donnerstag, 21. April 2005, 15:13 (vor 6945 Tagen) @ Serafina

Liebe Serafina,

du solltest dich nicht entschuldigen, weil du mit "Glaskörpertrübungen" auf der Netzhautseite bist, wo so viel schlimmere Fälle sind.
Du bist hier richtig, und ich versuche dir erst einmal, so gut es geht, deine Fragen zu beantworten:
Als erstes sind die Glaskörpertrübungen eine Belastung, und deine Not ist sehr zu spüren. Es ist schrecklich, dass du bisher keinen AA hast, der das so ernst nimmt, wie du es brauchst. Das belastet natürlich noch mehr.
Trotzdem möchte ich dir dringend! von einer Glaskörperentfernung abraten, soweit wie ich deinen Befund beurteilen kann. Denn die Risiken sind zu groß. Ich selbst habe auf meinem einzigen sehenden Auge den Glaskörper entfernt bekommen und bei mir ist es recht komplikationslos gelaufen. Ich hatte nur direkt nach der OP hohen Augeninnendruck und vor einigen Wochen nochmal. Das ist recht wenig an Nebenerscheinungen. Weiterhin habe ich große Probleme mit dem Sehen, obwohl ich für Öl recht gut sehe. Aber es gibt Tage, da kann ich keinen Buchstaben lesen, kann Autonummernschilder nicht auf 10 m Entfernung erkennen, und fühle mich insgesamt sehr unsicher beim Sehen. Der Zustand ist nicht wirklich stabil, dass ich sagen könnte, jeden Tag geht es besser. Heute kann es gut sein, morgen und übermorgen sehr schlecht, Und es steht mir auch die Ölentfernung bevor, wann ist offen, Risiken sind inbegriffen. Diese OP ist ein so schwerwiegender Eingriff, der nur durchgeführt werden sollte, wenn nichts mehr geht. Bitte glaube das!
So wie ich dich verstanden habe, bist du zwar kurzsichtig, aber sonst liegt kein Befund vor>
Du solltest versuchen, deinen jetzigen Zustand, die Glaskörpertrübung mit allen Begleiterscheinungen zu aktzeptieren als einen Teil von dir, der zu dir gehört. Es ist elend schwer, ich weiss das auch aus eigener Erfahrung. Aber jede Krankheit will uns auch etwas zeigen, hat ihren Sinn. Es birngt nichts dagegen anzukämpfen, sondern zu akzeptieren, dann gehört sie zu einem und ist nicht mehr so bedrohlich.
Ich möchte hiermit deine Not und Verzweiflung nicht weniger machen, du steckst in einer scheusslich belastenden Situation, aber du solltest den Kopf hoch behalten.
Alles Gute und wenn Fragen sind, melde dich auf jeden Fall.
Ursula


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