Ptosis und starre Pupille

Bernadette, (vor 19 Tagen)

Liebe Netzis,

seit meiner PPV vor 2 Jahren habe ich ein hängendes Oberlid (Ptosis) und eine starre Pupille.

Das Oberlid wirkt immer geschwollen und hängt, bisher aber zum Glück noch nicht so sehr, dass es das Sehfeld beeinträchtigt.
Erst dachte ich, dass es sich nach einer Weile wieder bessern wird, aber das ist bisher nicht der Fall. Mein Augenarzt erkannte die Ptosis und spätestens da war mir klar, dass ich mir das ganze nicht nur einbilde.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Ist das eine typische Folge einer PPV oder doch eher eine Komplikation? Wäre gerne für meinen nächsten Termin in der Klinik für Fragen gut vorbereitet.

Dass eine starre Pupille häufiger vorkommt, habe ich hier bereits mehrfach gelesen. Auf Tropfen zur Erweiterung oder Verengung der Pupille reagiert das Auge. Aber aus eigener Kraft reagiert die Pupille nicht und bleibt immer gleich groß. Besonders abends im Spiegel bei Lichteinfall ins Auge sehe ich, dass sich die gesunde Pupille weitet, die des operierten Auges aber nicht. Geht es jemandem von euch ähnlich?


Viele Grüße,
Bernadette

Ptosis und starre Pupille

KAtharina ⌂, Camburg, (vor 19 Tagen) @ Bernadette

Liebe Bernadette,

die Ptosis (hängendes Oberlid) und die starre Pupille sind in den allermeisten Fällen nicht Folge der Operation an der Netzhaut selbst, sondern entstehen durch die örtliche Betäubung, die bei solchen Eingriffen meist als sogenannter „Retrobulbärblock“ gesetzt wird.

Dabei wird das Lokalanästhetikum hinter das Auge gespritzt, um den Sehnerv und die Augenmuskeln ruhigzustellen.
In seltenen Fällen kann es dabei zu einer Reizung oder kleinen Schädigung einzelner Nervenfasern kommen –
meist des M. levator palpebrae (zuständig fürs Lidheben) oder des N. oculomotorius (zuständig für Pupillenreaktion und Lidbewegung).

Das erklärt:
• das hängende Oberlid (Ptosis)
• und die träge oder starre Pupille, die auf Licht kaum reagiert

Beides kann dauerhaft bestehen bleiben, muss aber nicht.

Für deinen Kliniktermin könntest du dir notieren:
• Wurde damals eine retrobulbäre oder peribulbäre Betäubung gemacht?
• Ist das Lid neurologisch oder mechanisch eingeschränkt (z. B. durch Vernarbung)?
• Könnte eine Lidstraffung oder Ptosis-OP als Korrektur infrage kommen, falls es dich stört?

Solche Operationen werden meist erst dann empfohlen, wenn die Situation sich über mindestens 1–2 Jahre nicht verändert hat.

Viele hier haben ebenfalls berichtet, dass die Pupille nach PPV dauerhaft größer oder starrer bleibt.
Meine Pupille ist auch starr, und reagiert auf kein Medikament mehr.

Mit den Tropfen zur Pupillenverkleinerung solltest Du extrem vorsichtig sein, im Beipackzettel steht als Nebenwirkung unter anderem Netzhautablösung.

Liebe Grüße
Katharina

--
Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht.

Ptosis und starre Pupille

Bernadette, (vor 18 Tagen) @ KAtharina

Hallo Katharina,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Das hilft mir sehr, die Zusammenhänge zu verstehen und beim nächsten Klinikbesuch noch einmal nachzuhaken.

Tatsächlich wurden die Tropfen zur Verengung der Pupille nur ein einziges Mal testweise während der Sprechstunde in der Augenklinik getropft, als ich von der starren Pupille erzählte. Im Alltag ist es das Gegenteil. Hier tropfe ich gelegentlich Atropin zur Erweiterung der Pupille, wenn mich mal wieder ein (starker) Uveitis-Schub erwischt hat. Darauf reagiert die Pupille auch und die Schmerzen werden gelindert.

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