...immer mit der Ruhe oder was ein guter Arzt Wert ist!

Ravena, Montag, 21. Mai 2007, 17:26 (vor 6192 Tagen)

Hallo zusammen

Der oder die eine oder Andere mag sich vielleciht an meinen Fall erinnern. Daran, dass ich nach meiner Cerclage-OP eine schwere Doppelsichtigkeit hatte, die ich kompensieren konnte - aber dies leider nur so lange, wie ich nicht müde war. Und dass ich die Cerclage entfernen wollte.

Nun, ich will denen, die vielleciht auch etwas Pech hatten Mut machen. Mut dazu, den Augenarzt umgehend zu wechseln, oder zumindest ein Gegengutachten einzuholen, wenn man mit seinem Augenarzt nicht zufrieden ist.
Die Frage stellt sich immer, ob wir Laien uns denn anmassen könnten, den Arzt zu kritisieren> Ich sage JA. Es ist nicht die Frage der Technischen Fähigkeiten. Die können Du und ich nicht unbedingt beurteilen. Aber unser Bauchgefühl verrät uns an sich genug.
Ich wollte es erst nicht wahrhaben. Aber nachdem meine OP um 3 Tage verzögert wurde (der OP hatte Wasserschaden) anstatt mich zu überweisen, ich schlecht beraten wurde und ich schliesslich noch ein Austrittszeugnis bekam, welches aussagte, "ich würde gut damit klarkommen" obwohl ich mich jedes Mal bei der Ärztin beklagte, dass dies so nicht ginge - und dass ich keine Lebensqualität mehr habe, da ich in meiner Freizeit nicht ausspannen könne, haben mich schlussendlich überzeugt, dass es besser sein mag, doch mal einen anderen Arzt aufzusuchen.
Also wechselte ich von einer Staatlichen Klinik in Basel (CH) zu einer privaten in Binningen (BL/CH)in Binningen. Und siehe da, die waren gar nicht erstaunt, als sie meine Sorgen hörten.

Und endlich wurde ich gut beraten, mir wurde Verständniss gezeigt und alles gut erklärt. Zum ersten Mal hörte ich zB, dass die Cerclage sichtbar ist, wenn man ins Auge schaut. Und wo sie gesetzt ist. Dass dies durchaus einen Konflikt mit den Muskeln des Auges geben kann; was die Risiken einer Entfernung wären.
Und dass diese OP normalerweise von dem Arzt durchgeführt wird, der auch die Erste gemacht hat. Klar, dies wollte ich nicht, schliesslich kam ich deswegen her.
Innert kürzester Frist wurde ich auf die OP vorbereitet und einen guten Monat später war ich sie los. Nach 24h wurde der Verband abgenommen – und ich sah beinah wie zuvor. Bis auf einige Gewöhnungsbedingte Momente, an denen mein Auge denkt, dass es besser ist, abzuhauen, sind die beiden paralell ausgerichtet. Ich habe wohl 99% der negativen Effekte dadurch verloren.

Weiterhin heisst es auch für mich, regelmässig zur Kontrolle zu gehen, doch ich fühle mich wohl dabei.

Ich möchte damit niemandem raten, die Cerclage zu entfernen – aber wenn die Nebenwirkungen derart heftig sind, dass man das (geringe) Risiko, auf einem Auge blind zu werden auf sich nehmen mag, so ist es empfehlenswert, etwas zu unternehmen.

Zum Abschluss möchte ich Euch allen raten, Euch nicht kirre machen zu lassen von Ratschlägen, die helfen sollen, Euer Leben aber massiv einschränken. Ich muss ehrlich zugeben, dass mich mein erster Besuch hier mehr geängstigt hat, als dass er irgendwas gebracht hätte.
Ich kenne keinen Arzt, der zB vom fliegen abraten würde. Nun gut, vielleicht hatte Jemand mal ne Netzhautablösung im Flieger – aber es hatten auch schon Leute eine ohne irgendwelchen Grund. So wie ich. Und ich bin schon oft (auch mit Cerclage) geflogen, ohne dass was passierte. Also fragt Euren Arzt, wenn ihr Euch nicht sicher seid. Und wenn der nicht passt, erkundigt Euch nach einem anderen!

Aber auf alle Fälle – lebt weiter, ewiges Nachdenken schwächt Euch psychisch, was sich auch auf die Physis niederschlägt, was dem Heilprozess definitiv nicht förderlich ist.

Lebt
Und lebt gutÂ… 

Ein lieber Gruss & gute Besserung Euch allen!

Ravena.

(ich werde hier nicht mehr reinschauen – wer was will, der schreibe mir direkt)


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