Re: menschenwürdiges Leben -

Mela, Donnerstag, 13. Dezember 2007, 12:42 (vor 5992 Tagen) @ Wolfram (DD)


Als Antwort auf: Re: menschenwürdiges Leben - Sterbehilfe von Wolfram (DD) am 12. Dezember 2007 17:40:18:


Ich stimme dem Beitrag von Wolfram in ganzer Linie zu- Hervorheben möchte ich zwei Punkte- Hilferuf - und: In diesem konkreten Fall ist das System angeklagt!
Das Thema Sterbehilfe möchte ich hier aussenvor lassen-da es sich bei dem o.g. Fall nicht um eine unheilbate Krankheit handelt sondern um genau die beiden von Wolfram angeführten Themen-

Unser Gesundheitssystem bietet ja vordergründig einige Hilfen für solche "Fälle" wie den der Frau an aber wie sieht es aus wenn man die Hilfen in Anspruch nehmen muss - Meine noch sehr frischen Erfahrungen zeigen, man bekommt diese Hilfen nur wenn man Nerven wie Drahhtseile, Menschen die hinter einem stehen und die Gabe sich als Fall und nicht als Mensch zu betrachten hat.Nachdem ich den Kampf um meine Sehfähigkeit verloren hatte und den Kampf um meine neue nun andere Zukunft aufgenommen hatte, bin ich bei der Krankenkasse gegen Beton gelaufen- Bewilligung eines Mobilitätstrainings dauerte fast 6 Monate- Weitere Hilfsmittel Dauer 17 Monate- Man spielt bei den KK auf Zeit und hofft darauf das der Antragsteller die Nerven verliert und sein Ziel nicht weiter verfolgt. Aber aus Erfahrung wird man bekanntlich klug und Hilfe von unserem System bekommt man nur wenn man sie einfordert und sich nicht abspeisen lässt. Ich habe grade meinen ersten Antrag für ein Hilfsmittel gestellt, bei dem ich meine neu gewonnenen Erfahrungen einstzen kann. Das heißt, ich warte nicht auf die Bewilligung sondern auf die Ablehnung damit ich schnell in ein Widerspruchsverfahren gehen kann und dann die Bewilligung bekomme - So läuft es...... Und noch eine Erfahrung wende ich jetzt an- nicht still abwarten -nachhaken bis der Sachbearbeiter Albträume von mir bekommt...

Man muss die Zeit bis man Hilfen bekommt aber auch aushalten können und da sind Menschen die einem den Rücken stärken das Allerwichtigste.

Hilfen um das tägliche Leben in der Zwischenzeit zu bewältigen sind leider sehr,sehr dürftig. Das Problem wie komme ich an die nötigsten Dinge zum Leben musste ich leider auch erfahren. Man muss schon sehr erfinderisch sein.....

Hat man aber erstmal Lösungsstrategien entwickelt geht alles auch wieder in ein normales Leben über und man findet sein Lachen wieder

Ich möchte Euch auf diesem Weg noch etwas mitgeben: Wenn Eure Augen nichtmehr so gut sind oder sich verschlechtern versucht bitte diesen Sehrest als etwas sehr wertvolles zu betrachten- ich weiß aus eigener Erfahrung das man das so nur schwer sehen kann - man sieht in der Situation mehr "das was man nichtmehr erkennen kannn" als das was man noch erkennen kann. Vergesst nicht das weniger auch sehr viel sein kann....Verliert nicht die Wertschätzung gegenüber Euren Augen

Ich wünsche Euch schöne besinnliche Feiertage
Mela



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