kognitive / Wahrnehmungsstörungen nach NHA
Hallo Daniel,
vielen Dank für das Ansprechen dieses Themas und das Beschreiben deiner Erlebnisse.
Ich finde das sehr spannend, denn ich erlebe seit meiner NHA im letzten Jahr auch, dass mein Denken langsamer geworden ist und habe mich schon mehrmals gefragt, ob das mit den Netzhautoperationen zusammenhängen kann.
Mein Visus ist auf dem operierten Auge tatsächlich auch nicht besonders gut, aber mit dem rechten Auge kann ich noch problemlos lesen und habe auch im Alltag nicht das Gefühl, besonders eingeschränkt zu sein, wenn ich beide Augen nutzen kann. Das Autofahren lasse ich bisher noch komplett, Radfahren geht mittlerweile wieder gut, allerdings fühle ich mich bergab und auf unebenen Strecken plötzlich sehr unsicher (was vorher nicht so war).
Die Müdigkeit kenne ich aus den ersten Monaten nach den Operationen auch. Aber da kann ich dir etwas Mut machen: Das wird besser!
Ich kann zwar nicht mehr ganz so gut arbeiten, sobald das Tageslicht weg ist und werde abends schneller müde, aber dafür bin ich nun morgens früher wach und bin mittlerweile wieder bei meiner normalen Schlafdauer angekommen. Das braucht also Zeit, wird aber bei dir bestimmt noch besser werden!
Auch das Arbeiten am Bildschirm funktioniert bei mir mittlerweile wieder ganz normal. In den ersten Monaten war es furchtbar anstrengend und ich fühlte mich die ganze Zeit geblendet. Das wurde nach einem halben Jahr deutlich besser.
Interessanterweise fallen mir in letzter Zeit vermehrt Wortfindungsstörungen und Gedächtnislücken auf, was für meinen Beruf als Übersetzerin etwas unpraktisch ist. Bei mir sind die Sprachverarbeitung und auch das Gedächtnis allgemein besonders stark mit der visuellen Wahrnehmung verknüpft - ich weiß nicht, ob das bei allen Menschen gleich ist. Einen Zusammenhang mit der Netzhautgeschichte konnte ich mir bisher nicht erklären. Aber vielleicht gibt es den ja doch.
Ich wünsch dir weiterhin gute Erholung!
Liebe Grüße
Annie