Epiretinale Gliose OP

KAtharina ⌂, Camburg, (vor 93 Tagen) @ Chrisme

Hallo Chrisme!
Ich kann deine Verunsicherung gut verstehen – eine Augen-OP ist nie ein kleiner Schritt, vor allem wenn man noch halbwegs zurechtkommt und plötzlich eine OP-Empfehlung bekommt.

Die Gliose ist eine feine Zellmembran, die sich auf der Netzhautoberfläche bildet und mit der Zeit Zug auf die Makula ausübt. Das kann zu:
• Verzerrtem Sehen (z. B. wellige Linien),
• Glitzerfädchen,
• und bei Fortschreiten zu massiver Faltenbildung der Netzhaut führen.

Wenn der Zug zu stark wird, verzieht sich die Makula dauerhaft – und dann hilft leider auch eine OP nicht mehr, um das Sehen zu stabilisieren.
Dass dir nun zur OP geraten wird, obwohl du noch einigermaßen gut zurechtkommst, liegt vermutlich daran, dass die OCT-Bilder zeigen:
• Die Netzhaut ist bereits stark gefaltet,
• und die Gliose hat sich in kurzer Zeit deutlich verschlechtert.
In solchen Fällen ist das Zögern riskant – denn je länger die Zugkraft auf die Makula wirkt, desto geringer ist die Chance, dass sich die Struktur und das Sehen nach der OP wieder gut erholen.

Wichtig finde ich persönlich einen erfahrenen Operateur.

Deine Angst ist völlig verständlich, und sie darf da sein.
Aber sie ist kein Zeichen, dass du falsch entscheidest – sondern dass du Verantwortung für dein Sehen übernimmst.

Zum Heilungsverkauf: Einige Patienten sehen schon nach wenigen Tagen klarer, bei anderen braucht es mehrere Wochen bis Monate.
Was fast alle berichten: Dass sie nach der OP nicht mehr dieses verzerrte, wellige Bild hatten – und rückblickend froh waren, den Schritt gegangen zu sein.
Ich wünsche dir Mut, Ruhe und ein gutes Gefühl für die Entscheidung, die du schon getroffen hast. Du bist damit nicht allein.

--
Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht.


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