Flimmern, Flackern, erhöhte Lichtempfindlichkeit
Hallo Roberto,
ich kann gut nachvollziehen, wie belastend diese Flimmer- und Flackersymptome für dich sind, gerade nachts, wenn man zur Ruhe kommen möchte. Es ist besonders frustrierend, wenn die Augenärzte keinen konkreten Befund finden und man mit seinen Wahrnehmungen allein dasteht.
Ich möchte dir ein paar Gedanken und Erfahrungen mitgeben, die dir vielleicht weiterhelfen könnten:
Das kurze Flackern beim Helligkeitswechsel
Das von dir beschriebene einmalige Aufblitzen beim Wechsel von hell zu dunkel (z. B. beim Hineinfahren ins Carport) ist nicht ungewöhnlich, gerade wenn das Sehsystem empfindlich oder gereizt ist.
Mögliche Auslöser können sein:
• trockene Augen und Meibomdrüsendysfunktion (wie du schon vermutest)
• eine Art „Nachbild“ oder Reizreaktion bei schneller Lichtanpassung
• eventuell auch Reizweiterleitung über den Sehnerv oder Halswirbelsäulenbereich (z. B. bei HWS-Stenose)
Ich habe das auch wenn ich Räume wechsele mit starken Helligkeitsunterschieden.
Das anhaltende Flackern in der Dunkelheit
Was du nachts beschreibst – das feine, konstante Flackern in Blickrichtung – ist etwas, das viele Menschen mit einseitiger Sehbelastung oder chronisch trockenen Augen schildern.
Auch bei kompletter Dunkelheit kann das Gehirn „visuelle Eigenaktivität“ erzeugen, weil keine äußeren Reize mehr ankommen. Dieses „Eigenlicht“ oder visuelle Rauschen kann dann in Ruhephasen deutlich spürbar werden – ähnlich wie ein Tinnitus für die Augen.
Ich könnte mir vorstellen, dass das bei dir zusätzlich dadurch verstärkt wird, dass du nur noch ein Auge aktiv nutzt.
Das Sehsystem ist dadurch dauerhaft belastet – und nachts, wenn die Ablenkung fehlt, nimmt dein Gehirn auch ganz feine Lichtreize oder neuronale Impulse wahr.
Da du eine bekannte HWS-Stenose mit Nervenaustritt hast, kann es tatsächlich sein, dass Reize in den Bereich des Sehnervs oder der Sehrinde übertragen werden – vor allem in bestimmten Liegepositionen. Einige Menschen mit HWS-Problemen berichten ebenfalls von Lichtphänomenen, „zuckenden Schatten“ oder visuellem Flimmern, besonders im Liegen.
Was dir evtl. helfen könnte:
• Warme Augenmasken am Abend, z. B. BlephaSteam oder eine einfache warme Kompresse → beruhigt die Augenoberfläche
• Schlafmaske mit leichtem Druck, z. B. aus Memory Foam → kann das „visuelle Rauschen“ dämpfen
• Magnesiumglycinat abends → wirkt muskelentspannend und nervenberuhigend
• Augen-Meditation oder Visualisierungsübungen → um den Fokus sanft umzulenken
• Ein Augentagebuch führen: Wann tritt es auf, welche Lage, welcher Lichtzustand? → hilfreich für Ärzte und für dich selbst
Hast Du über eine weitere Abklärung nachgedacht?
Ein Termin bei einem neuroophthalmologisch spezialisierten Arzt oder auch ein Check bei einem Migräne-/Schwindelzentrum könnte sinnvoll sein – besonders, wenn die klassischen Augenärzte nicht weiterwissen.
Ich wünsche dir sehr, dass du bald Erleichterung findest – du bist mit dieser Wahrnehmung nicht allein, auch wenn es sich manchmal so anfühlt.
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Ich bin diesen Weg gegangen, um Euch zu zeigen wie es geht.