Augeninnenreinigung, Erfahrungen???

Black @, Kreis Groß-Gerau, Sonntag, 09. Oktober 2016, 23:17 (vor 2756 Tagen) @ Liquid Glassbody
bearbeitet von Black, Sonntag, 09. Oktober 2016, 23:21

Dass man zu einem Thema -zig verschiedene Meinungen bekommt, ist nichts außergewöhnliches und beschränkt sich nicht zwangsläufig auf die Vitrektomie. Auch bei anderen Eingriffen ohne dringende Indikation (z.B. Sterilisation, plastische/ästhetische Chirurgie) scheiden sich die Geister massiv. Und selbst bei notwendigen Operationen erhält man mitunter sehr unterschiedliche und höchst difererierende Meinungen. Es gibt leider zu keinem gesundheitlichen Thema eine einhellige Meinung (selbst bei absolut eindeutigen Diagnosen), natürlich wäre das für eine Entscheidungsfindung hilfreich. Aber so ist es nun mal.

Bzgl. deiner Problematik hast du jetzt zwei Möglichkeiten: entweder du läßt den Eingriff durchführen oder du lernst, dich mit den Floatern zu arrangieren. Ich selbst lebe mit den Floatern, so lange ich zurückdenken kann. Hat bei mir schon im Kindesalter begonnen aufgrund der hohen Myopie. Sie haben mich nie gestört, weil vertraut, mit Ausnahme der Zeit rund um die Glaskörperabhebung. Da hatte ich einen sehr massiven Flatschen, den sog. Weiss-Ring-Floater (die gröpßte Stelle, an der der Glaskörper anhaftet, ist rund um den Sehnerv). Der hat mich wirklich etwas gestresst und einige Zeit im Atem gehalten. In dieser Zeit habe ich mich dann doch mal sehr intensiv mit den Glaskörpertrübungen beschäftigt und bin im Rahmen meiner Recherche auch auf viele Berichte gestoßen von Menschen, die damit nicht umgehen konnten. Viele berichteten davon, dass es besser wurde, wenn sie sich nicht zu sehr darauf konzentrierten. Auch mir ist es gelungen, den dicken Flatschen auszublenden, bis er sich abgesenkt hat (hat ca. ein halbes Jahr gedauert). Ich muß aber dazu sagen, dass ich damit recht schnell klar kam, weil ich aufgrund meiner Netzhautproblematik immer wieder mit wechselndem Sehvermögen klarkommen muß. Aber ich denke, zu diesem Ausblenden - freilich mehr oder minder - ist so ziemlich jeder Mensch in der Lage, sofern er den entsprechenden Willen dazu aufbringt. Letztlich ist es ein Training des Gehirns.

Vielleicht hilft es dir, vorübergehend psychologische Unterstützung zu holen, beispielsweise inform einer Verhaltenstherapie. Wider den allgemeinen Vorurteilen ist das keine Therapieform für Leute mit massiven psychischen Problemen, sondern vom Grundsatz her für jeden Menschen gleichermaßen geeignet. Ich würde es daher eher als Coaching bezeichnen.

Zudem bin ich der Meinung, dass hinter jedem körperlichen Problem, das sich so ins Bewußtsein schiebt, und seien es "nur" Floater, ein psychisches Ungleichgewicht steckt. Es lohnt sich auf jeden Fall, da im wahrsten Sinne des Wortes ein bißchen genauer hinzuschauen. Auch Achtsamkeitsübungen sind eine tolle Sache, sie helfen einem, sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Es gibt jede Menge Alternativen zur OP. Diese würde ich für mich persönlich nur als absolute Ultima Ratio in Betracht ziehen (und ja, ich gebe zu, in den Zeiten mit dem Riesenflatschen war das ein tröstlicher Gedanke, dass es rein theoretisch eine Möglichkeit gibt, die Dinger doch los zu werden. Aber hier ging es allein um den Gedanken, dass es einen sicheren Weg gibt. Das heißt noch lange nicht, dass ich ihn wirklich gegangen wäre. Aber es war gut zu wissen, dass es diese Möglichkeit gibt).

Entsprechende Foren oer Selbsthilfegruppen kann ich dir leider für dieses Problem nicht empfehlen. Ich kenne nur die Seite von einem Michael (?), der wohl auch ganz massiv unter den Dingern zu leiden hat. Entsprechend subjektiv ist diese Seite natürlich eingefärbt. Ich muß sagen, ich fand sie unerträglich.

Ich drück dir die Daumen, dass du deinen Weg findest - egal, welcher es sein mag.

Gruß, Black


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