Augeninnenreinigung, Erfahrungen???

Rudi @, Mittwoch, 12. Oktober 2016, 06:03 (vor 2765 Tagen) @ Liquid Glassbody
bearbeitet von Rudi, Mittwoch, 12. Oktober 2016, 06:07

Hallo,

zu den Kunstlinsen, du musst zwischen mono- und bifokalen Kunstlinsen unterscheiden.
Monofokale Linsen sind sozusagen "Einstärkenlinsen" und haben somit nur einen Brennpunkt und bilden somit auch nur einen Bereich scharf ab (Fern oder nah, je nach dem was man sich einsetzen lässt).
Bifokale Linsen haben zwei Brennpunkte, sind sozusagen eine "Gleitsichtbrille im Auge" und können somit mehrere Bereiche scharf abbilden, das hat den Vorteil, dass man keine Brille mehr benötigt, hat aber auch den Nachteil, dass viele Patienten bzw. deren Gehirn mit diesem neuen Sehen nicht zurecht kommen, da bei bifokalen Linsen immer zwei Bilder (eines für den Nahbereich und eines für den Fernbereich) auf die Netzhaut projeziert werden und dein Gehirn muss dann lernen, immer das richtige auszuwählen.
Leider schafft das nicht jeder und hat dann danach mit diesen "Doppelbildern" Probleme.
Außerdem kann es sein, dass man mit bifokalen Linsen "nachtblind" wird, da das Licht, welches ins Auge fällt, ja für zwei Bilder benötigt wird, somit steht für jedes Bild nur 50% des Lichtes zur Verfügung und eventuell könnte es sein, dass dies nachts für das Sehen nicht mehr ausreicht.
Außerdem kann es bei bifokalen Linsen nachts zu erhöhter Blendempfindlichkeit und "Halos" um Lichtquellen kommen.

Aus diesen Gründen habe ich mich nach meiner Katarakt Op für monofokale Linsen entschieden, denn ich wollte eine optimale Fernsicht.

Bezüglich deinen Glaskörpertrübungen kann ich dich verstehen, denn ich hatte ja auch ganz extreme Trübungen und ich war auch extrem froh, als ich sie los hatte.
Doch es musste bei mir leider extrem viel an der Netzhaut passieren, bis man sich auch entschlossen hatte, das zweite Auge zu vitrektomieren, d.h. eine Vitrektomie ist einfach eine Op die man nicht eben mal so leichtfertig durchführt, denn sie kann viele unangenehme Folgen haben, wie gesagt KANN, es muss nicht geschehen, doch es kann.
Bei mir ging alles gut und ich kann somit die Vitrektomie nur als positiv ansehen, doch es war halt sehr beängstigend, als ich über die ganzen Risiken die auftreten könnten, aufgeklärt wurde und deswegen kann ich verstehen, dass diese Op kaum ein Augenarzt "nur" wegen Glaskörpertrübungen vollziehen will.

Wenn du jedoch derart unter den Trübungen leidest, besprich das mit deinem Augenarzt und wenn dir über alle Folgen die auftreten können bewusst bist und diese in Kauf nimmst, dann ist es deine Entscheidung, die Vitrektomie durchführen zu lassen.

Wie gesagt, bei mir ging alles gut und ich habe seit 2 Jahren ein völlig neues Lebensgefühl, doch es hätte auch ganz anders ausgehen können und diesem Risiko muss man sich im Vorfeld im Klaren sein.

Wünsche dir alles Gute.
Gruß Rudi


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